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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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verächtlich, auf dem Weg hinaus.
    Joyce hatte das Gefühl, sie könnte es ihm nie recht machen. – Aber es ist doch Kung-Fu, Junge. Ich hab den nur ausgeliehen, weil es Kung-Fu ist.
    – An Wänden hochlaufen und so was, winselte Kibby, – alles Quatsch, während er die Treppe hochtrottete.
    Im Bett fand er keine Ruhe. Der Computer schien ihn zu drängen, komm, mach mich an, doch er wusste, wer ihn im Cyberspace erwartete. Aber alles war besser, als hier einfach nur unter Qualen herumzuliegen.
    Muffy …
    Im Dunkeln daliegend, versuchte Kibby an profane Inspektionsprotokolle zu denken, doch sobald er sich ein Restaurant vorstellte, war da auch eine Kellnerin in kurzem Rock, die wie Lucy aussah und sich über einen Tisch beugte …
    Der Herr ist mein Hirte …
    … oder in einem Chinarestaurant, das Mädchen aus dem Video, das wie Muffy aussah …
    … ich werde nicht … Foy … Foy … Foys Büro im Zwischen geschoss …
    … aber in Foys Büro saß Shannon, sie sah ihn an, sie knöpfte ihre Bluse auf. – Ich war unaufmerksam, Brian, ich habe mich zwar von Danny inspizieren lassen, aber dich hätte ich beinah vergessen …
    – STOPP !
    Er hob die Decke hoch und starrte auf den Fahnenmast seiner Erektion. Warum sah sie so stramm und robust aus, während der Rest von ihm so hinfällig war, so schlaff und krank? Um sich zu sammeln, atmete er langsam ein und aus. Er hörte Joyce zu Bett gehen und dann Caroline, die noch mal ins Bad ging, bevor sie sich auch schlafen legte.
    Keine schwarzen Kreuze … keine schwarzen Kreuze …
    Die Minuten zogen sich endlos, und der Schlaf wollte nicht kommen. Bilder von nackten japanischen Mädchen drängten hartnäckig in seine Gedanken.
    Muff …
    Er erinnerte sich an einen Ratschlag aus der Broschüre: Mach dir einen Imbiss, selbst wenn du keinen Hunger verspürst. Es half nicht, er musste aufstehen und sich die Graupensuppe warm machen. Er war pappsatt, aber er zwang sich zum Essen. Doch als er wieder in seinem Schlafzimmer war, fand er trotzdem keinen Schlaf. Er versuchte es mit weiteren Gebeten, doch das Herz hämmerte in seiner Brust, als er merkte, dass sein Schwanz schon wieder hart wurde.
    Ich darf ihn nicht anfassen … aber sie möchten es gerne, Lucy, Shannon … die Japanerinnen. Sie wollen gefickt werden, aber warum wollen sie nicht mit mir gehen … was stimmt mit denen nicht? Aber hier drin, in meinem Kopf, kann ich sie dazu zwingen, mich zu wollen, aber das ist falsch, das ist absolut falsch, es ist böse, Shannon ist meine Freundin, Lucy ist ein nettes Mädchen … Muffy ist eine virtuelle Figur … die Japanerinnen sind Schauspie lerinnen, sie spielen nur eine Rolle … ob der Regisseur sie wohl … nein …
    Er warf das Oberbett von sich und stand erneut auf. Er nahm eine alte Krawatte aus seinem Kleiderschrank und band damit seine rechte Hand an den Bettpfosten. Dann legte er die linke Hand oben auf die Bettdecke und betete stumm um Kraft.
    Am nächsten Morgen saß Brian Kibby wie ein Häufchen Elend an seinem Büroschreibtisch und rieb sich das Handgelenk, an dem sich eine rote Druckstelle wie ein Armband abzeichnete. Er hatte es viel zu fest angebunden und die Blutzufuhr unterbrochen.
    Das war total dumm und gefährlich … Ich hätte meine Hand verlieren können!
    Danny Skinner betrat das Großraumbüro durch die Glastür, die es mit dem Treppenhaus verband. Seiner Aufgabe entsprechend, ging er den Turnusplan für die anstehende Sommerurlaubsperiode durch. Er wusste nicht mehr, wie viel Bier er gestern Abend getrunken hatte, doch Kibbys keuchendes Atmen und sein stummes, verschwitztes Dahocken verrieten ihm, dass es so einige gewesen sein mussten. – Du machst dich in ein paar Wochen von der Platte, Brian?, fragte er beiläufig.
    – Aye, antwortete Kibby unterwürfig und versuchte einen Krampf im Kiefer zu unterdrücken.
    – Und, wo fährst du so hin? Irgendwas Exotisches?
    – Weiß noch nicht, murmelte Kibby. In Wirklichkeit wusste er, dass er zu einer Star Trek – Convention fahren würde, diesmal nach Birmingham, aber er wollte nicht, dass seine Arbeitskollegen, vor allem Skinner, wussten, was er trieb. Er war ohnehin schon die Zielscheibe ihres Spotts, dachte er, als er mit zitternden Händen die Volvic-Flasche ergriff und an seine trockenen, aufgesprungenen Lippen führte. Ian hatte nicht angerufen, nicht mal die Nachrichten beantwortet, die er ihm auf dem Handy hinterlassen hatte. Er hatte ihn ewig nicht gesehen, seit Newcastle eigentlich. Er

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