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Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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nicht, und das willst du auch gar nicht, ich weiß es …
    Aber das darf ich nicht … es ist Sünde … ich muss aufhören …
    Es war zu spät. Kibby keuchte hohl, als sein Sperma in das Taschentuch spritzte, und sank dann, von dieser Anstrengung noch mehr entkräftet, der Länge nach auf den Dielenboden.
    Es tut mir leid, Gott. Ich werde versuchen, brav zu sein. Bitte straf mich nicht noch mehr …

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17
Das Auswahlgespräch
    In seinem Büro im Zwischengeschoss erhob sich Bob Foy ruckartig aus seinem Ledersessel und studierte den Sasco-Jahresplaner an der Wand. Er war minutiös geführt: Das kodierte System verschiedenfarbiger Symbole war genau eingehalten und verriet eine gut aufgestellte und organisierte Behörde. Doch wie die meisten solcher Pläne bildete er eher einen frommen Wunsch als die Realität ab. Foy setzte eine Leichenbittermiene auf. Die Dinge waren im Wandel, und das schmeckte ihm nicht. Die Auswahlgespräche für die neu geschaffene Stelle eines Sachbereichsleiters würden nicht nur von ihm und Cooper geführt werden, sondern auch von Vertretern des Ausschusses für Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz, allerdings war Foy der Ansicht, dass keiner der Kandidaten etwas taugte.
    Andererseits …
    Danny Skinner hatte sich in den Tagen nach Brian Kibbys Pannenauftritt deutlich verändert. Er hatte schwer an sich gearbeitet und erschien morgens nun immer außergewöhnlich motiviert und pünktlich. Kibby dagegen, sein ursprünglicher Favorit, hatte komplett abgebaut. Jetzt, wo Aitken in den Ruhestand ging und McGhee endlich seine Versetzung nach Glasgow bekommen würde, entschied es sich zwischen Skinner, Kibby und »der Tussi«, wie Foy Shannon McDowall für gewöhnlich bezeichnete.
    Shannon war als Erste dran. Sie präsentierte sich sachkundig und belesen. Allerdings wusste sie nicht, dass Foy und Cooper sich alle Mühe gegeben hatten, das Anforderungsprofil so hinzubiegen, dass ihre Fähigkeiten als weniger profilrelevant eingestuft wurden, und bereits eine Liste mit Argumenten erstellt hatten, warum sie für den Posten ungeeignet war.
    Danny Skinner machte Eindruck auf den Ausschuss. Er war gut gekleidet, hinreichend auf Zack und intelligent, aber vor allem auch respektvoll – und er achtete darauf, nicht zu sehr mit seiner Klugheit zu glänzen. Entscheidend aber war, dass er den Eindruck eines fleißigen Angestellten erweckte und sich erfolgreich als Prototyp eines Sachbereichsleiters verkaufte.
    Weit weniger überzeugend präsentierte sich Brian Kibby, dessen Interview ein Albtraum war. Die Kommission schnappte unisono nach Luft, als sie sein lädiertes Gesicht zu sehen bekam. Er war verschwitzt und zappelig und seine Stimme, wenn überhaupt zu vernehmen, ein schrilles, gespenstisches Zischeln. Kibby wirkte nicht wie ein gewöhnlicher Versager – er war ein verzweifeltes, schäbiges menschliches Wrack, das mitten in irgendeiner persönlichen Krise steckte.
    Während ihr Kollege die Tortur der Befragung durchlitt, tranken Skinner und Shannon im Büro einen Kaffee. – Natürlich will ich die Stelle, aber wenn ich sie nicht kriege, dann hoffe ich, du kriegst sie, erklärte ihr Skinner. Und das meinte er aufrichtig.
    – Danke, Danny; das Gleiche gilt für mich, erwiderte Shannon, allerdings nicht ganz so aufrichtig. Sie wussten alle beide, dass sie es war, die sie eigentlich verdient hatte.
    Sie hat mehr Erfahrung als wir beide zusammen. Sie ist fähig und überall gut gelitten.
    Doch als Skinner Foy und Cooper ins Büro kommen sah, kurz nachdem ein am Boden zerstörter Brian Kibby erschienen und auf seinen Stuhl gesackt war, dachte er fast betrübt, Pech, dass sie eine Frau ist.
    Es dauerte einige Tage, bis die Entscheidung über die Beförderung bekannt gegeben wurde. Foy fand, Le Petit Jardin sei der richtige Rahmen für eine kleine Feier. – Ich bin kein Sexist, erklärte er Skinner, – aber ich weiß von einigen Männern hier, dass sie es sind, vor deren Gesinnung musste ich Shannon doch in Schutz nehmen. Es gibt einige, die nie unter einem weiblichen Chef arbeiten würden. Es wäre nicht fair, ihr den Job zu geben, und ich möchte auch keine Zwistigkeiten in der Abteilung. Und was die Gastronomie anbelangt … glauben Sie etwa, jemand wie unser Freund De Fretais hier würde eine Frau ernst nehmen? Er senkte seine Stimme: – Der hätte die Hände unter ihrem Rock und ihren Schlüpfer runtergezogen, bevor sie »Betriebsstättenprüfung« sagen könnte.
    – Hmm, machte Skinner

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