Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichten der Meisterköche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
Vom Netzwerk:
den Wald hineinruft, so schallt es heraus, dachte er zufrieden.
    Auf De Fretais’ Anregung hin machten sie es sich auf den Kissen bequem, wo Graeme eine Flasche mit einer klaren blassbläulichen Flüssigkeit hervorzauberte und eine sorgfältig abgemessene Menge in Skinners Champagner träufelte. – Da Sie zum ersten Mal hier sind, schlage ich ein wenig hiervon zur Entspannung vor, sagte er mit einem Lächeln, doch Skinner spürte immer noch die eisige Kälte in seinem Blick.
    Nach nur sekundenlangem Zögern nahm er einen Schluck. Der Champagner hatte sich nicht verfärbt oder in Geruch oder Geschmack verändert, und auch die Blasen stiegen weiter auf.
    Scheiße, ein Glück, dass es Kibby gibt .
    Das Zeug entspannte ihn tatsächlich. Er fühlte, wie seine Muskeln schwer wurden, und war froh, dass ihm Graeme und Roger aus seiner Jacke halfen. Eine leichte Übelkeit überkam ihn, gefolgt von einem plötzlichen Hunger, ehe ihm jedes Realitätsgefühl abhandenkam und er von den Kissen auf den Boden purzelte, ohne so recht mitzubekommen, dass Roger ihn heruntergezogen hatte.
    Dieses erdrückende Gefühl in meiner Brust, als käme meine At mung zum Erliegen. Ich weiß noch, wie mir mal einer von seinem Großvater erzählt hat, der in einer eisernen Lunge lag, genauso komm ich mir jetzt vor. Ich müsste Angst haben, reagieren, aber das ist alles so friedvoll, und mein Kopf sagt mir, es sei völlig sinnlos, Angst zu haben: Was kommt, das kommt … Das wäre eine schöne Art zu sterben, einfach hinübergleiten …
    Er wehrte sich nicht, auch wenn er zwischendurch die Illusion hatte, er könnte es, als seine Gürtelschnalle geöffnet und seine Hose und Unterhose auf die Knöchel gezogen und dann weggerissen wurden. Er spürte, dass man seine Beine spreizte, als wären es Lappen von totem Fleisch. Sein Gesicht steckte in dem dicken, plüschartigen Teppich, was ihm das Atmen noch schwerer machte.
    Aus seiner verschwommenen Sicht vom Boden aus sah er Lichtstreifen unter der Tür hereinfallen. Dann fühlte er ein schweres Gewicht auf sich lasten, dann bewegte sich etwas, und dann schoss ein Schmerz in seinen Anus wie ein Messer. Irgendwer war auf ihm, nein, in ihm sogar. Er meinte, es sei vielleicht Graeme, aber es konnte ebenso gut Roger sein. Er konnte die Zähne des Mannes neben seinem Ohr knirschen hören; es war, als hätte der Typ Schmerzen, weil er selbst penetriert wurde; vielleicht war es ja so. Dann spürte er trotz der Droge, wie der Mann richtig in ihn eindrang, so gewaltsam, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb und ihn zu zerreißen drohte. Er hörte Schmähungen, bei denen ihm hätte schlecht werden müssen: – Du miese kleine nordbritische Ratte, ich fick doch in deinen stinkenden Englandliebchen-Arsch, du verblödeter, ignoranter Stricher … aber durch die Droge klangen sie alle wie das süße Schlaflied einer liebenden Mutter.
    Nachdem der Mann fertig war, löste ihn ein anderer ab. Er bekam undeutlich mit, dass Anwar einem Weiteren aus der Gruppe die gleiche Behandlung angedeihen ließ, war es Roger oder Graeme oder war noch jemand sonst in den Raum gekommen? De Fretais hatte den Rock von dieser Clarissa hochgeschoben, und sein Hinterkopf ging zwischen ihren Beinen auf und ab, wobei sie Skinner eindringlich, aber auch verächtlich anstarrte. Zwei der Mädchen, die er für Prostituierte hielt, spielten aneinander herum, angefeuert von Männerstimmen, die wie Radiosender auf einer langen Autofahrt mal zu ihm durchdrangen und mal nicht.
    Dann war er eingeschlafen, und als er wieder wach wurde, fand er sich allein im Raum wieder. Er zog seine Unterhose und Hose an, schlüpfte in seine Schuhe und schlurfte zur Tür hinaus. Jeder Schritt war eine Tortur, denn ein reißender, sengender Schmerz brannte sich von seinem Arschloch in seinen Unterleib. Skinner weinte vor Wut und Schmerz, als er sich nach Hause schleppte. Dort angekommen, tastete er mit einem Finger an seinem Rektum und zog ihn blutig zurück.
    Er fühlte sich dumm, benutzt und geschändet, bis ihm wieder sein seltsamer Heilschlaf einfiel. Ob der zu seiner Besserung beitragen konnte? Er lag von jammervollen, zuckenden Krämpfen geschüttelt da, bis der Schlaf ihn endlich umfing.
    Als er erwachte, fühlte er sich wie ein neuer Mensch. Er betastete mit dem Finger sein Rektum. Keine Spur von Blut, weder frisches noch eingetrocknetes. Es war, als wäre nie etwas geschehen.
    Es war, als wäre es jemand anderem passiert.
    Sie selbst war nie besonders

Weitere Kostenlose Bücher