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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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schneller, auf das Geräusch zu, und tastete sich voran. Es war so dunkel, dass Kane schon über ihnen stehen musste, damit er sie sehen konnte. Dann knackte es wieder im Gebüsch. Kane lief nun schneller in ihre Richtung.
    Als Matt Jodie sah, schnürte es ihm die Kehle zusammen. Ihr weißer Pulli leuchtete wie ein Nebelscheinwerfer in der Dunkelheit. Sie krabbelte auf allen vieren unter dem Gestrüpp entlang – und Matt sah jeden Zentimeter ihres Pullis.
    »Ich seh euch. Macht euch zum Sterben bereit«, schrie Kane.
    Der Kerl hatte einen begrenzten Wortschatz, aber blind war er nicht, dachte Matt. Und er war nah. Zu nah. Nur ein dicker roter Kreis hätte noch eine bessere Zielscheibe abgegeben. Verdammter Lärm, dachte er, rappelte sich hoch und begann zu laufen. Er krümmte sich beinahe und humpelte, als hinge sein Bein lose dran, dann warf er sich ins Gestrüpp.
    »Verdammte Feiglinge!«
    Matt hörte Kanes Schritte im Unterholz, sah, wie Jodie sich umsah und sich dann duckte. Mist, wenn sie jetzt losrannte, würde er sie niemals einholen.
    Er biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen und warf sich auf sie. Sie wandte sich bereits zu ihm, hatte die Hände nach hinten gestreckt, bereit zuzuschlagen. Er umklammerte mit beiden Händen ihre Oberschenkel und drehte den Kopf weg, trotzdem bekam er einen festen Schlag aufs Schlüsselbein, als er sie auf den Boden zog. Er hörte sie stöhnen, spürte, dass sie verblüfft einen Augenblick schwieg, als sie auf dem Boden aufschlug, nutzte den Vorteil, kroch auf sie und legte ihr die Hand auf den Mund. Er würde sich später dafür entschuldigen. Jetzt musste sie erst einmal aufhören zu bocken. Sie stieß ihn mit den Hüften und den Knien, versuchte, ihm das Gesicht zu zerkratzen, schlug den Kopf hin und her. Ihre Augen waren offen, doch sie sah nichts. Er fand ihr Ohr, presste seinen Mund darauf und flüsterte:
    »Ich bin’s, Matt.«
    Er hielt ihren Kopf fest, die eine Hand hatte er ihr auf den Mund gelegt, mit der anderen hielt er ihren Kopf fest und zwang sie, ihn anzusehen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, aber das war immer noch besser, als zu riskieren, dass sie schrie. Als sie ihn endlich erkannte, riss sie die Augen auf, ihr Körper wand sich nicht länger, und die Hände, die ihn kurz zuvor noch weggestoßen hatten, krallten sich nun an seinem Hemd fest und zogen heftig daran. Er nahm seine Hand von ihrem Mund, sie drückte ihr Gesicht in seine Schulter und atmete heftig. Ja, Jodie, mir geht es wie dir.
    Kane lief in der Nähe herum. Matt zerrte an seiner Jacke und versuchte, Jodies Pulli damit zu bedecken. Sie steckte ihre Arme in seine Jacke, legte ihre Hände um seinen Hals, und ihre kalten Handflächen lagen auf seinen Schulterblättern.
    Sie war völlig außer Atem, keuchte laut, versuchte es aber zu unterdrücken, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals, fuhr mit ihren Lippen über seine Bartstoppeln, als er nach Luft schnappte. Er entspannte sich ein wenig, ließ die Arme lockerer, spürte ihren heftigen Atem und ihre niedlichen runden Brüste. Sie war schlank und durchtrainiert und an den richtigen Stellen weich. Sie war zäh und stark, und sie hatte soeben seinen wertlosen Arsch gerettet. Das klang wie ein schlechter Witz. Er hielt seine Traumfrau umklammert, dreißig Sekunden bevor eine Kugel ihren Kopf durchbohren würde.
    »Hey, Schlampe. Bist du bereit zu sterben?« Kanes Stimme war nun direkt über ihnen.
    Jodie erstarrte. Laub raschelte unter seinen Füßen. Ein Ast schnellte zurück. Sie hielt den Atem an. Matts Herz schlug ihm bis zum Hals.
    »Und was ist mit dir, Wiseman. Bist du bereit, dir das Hirn aus dem Schädel blasen zu lassen?«
    Eine Stimme schallte durch die Nacht. » KANE . Wo zum Teufel steckst du?« Travis schrie aus der Scheune.
    »Wiseman und die Schlampe sind hier draußen. Bring die Taschenlampe mit.« Kanes Stimme hallte über ihnen. Matt atmete leise und ruhig ein. Spürte, dass Jodie es ihm gleichtat.
    »Für einen Suchtrupp haben wir keine Zeit. Ich habe es gefunden. Beweg deinen Arsch her«, schrie Travis.
    »Ich will Wiseman und die Schlampe, verstanden?«
    »Vergiss es. Du hast hier oben noch drei andere.«
    Jodie verkrampfte sich. Matt verzog das Gesicht, als sich ihre Fingernägel in seine Schulter bohrten. Es herrschte Stille, nur Kanes rasselnder Atem war zu hören.
    »Sofort, Kane. Komm her, und hilf mir, sonst hau ich ohne dich ab.« Die Blätter über ihnen bewegten sich heftig. Kane schlug um sich und verfluchte

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