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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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heftiger Streit. Das andere Ende der Scheune lag im Dunklen, wirkte unheilvoll. Angst packte sie. Sie schlich zur Lichtung.
    »Hier lang«, Matt packte sie am Arm und zog sie in die entgegengesetzte Richtung.
    Sie schüttelte ihn ab. »Nein. Wir müssen zu meinen Freundinnen zurück.« Hastig sah sie zur Scheune. Drinnen ging Licht an.
    »Komm«, Matt zerrte sie am Arm. »Wir müssen weg.«
    »Wir können sie nicht einfach zurücklassen.«
    »Komm jetzt, Jodie.« Nun gingen auch die Lichter in den Zimmern an, eins nach dem anderen, als liefen Travis und Kane durch das Haus und legten alle Lichtschalter um.
    Die Veranda lag nun wie ein leuchtendes Viereck vor ihnen.
    Kanes Stimme dröhnte aus dem Haus. »Ich krieg dich schon, Wiseman.«
    Ein Flutlicht auf dem Dach über dem Schlafzimmer ging an. Der Rasen zwischen Veranda und Gebüsch war ausgeleuchtet wie ein Gefängnishof, die Büsche dahinter konnte man nur schemenhaft erkennen. Ein weiteres Flutlicht erhellte das andere Ende der Scheune. Die Lichtung links von ihnen lag nun auch im Licht, die Büsche neben ihnen nicht mehr im Dunklen.
    »Herrgott, Jodie.«
    Sie sah Matt an. Er hielt sie am Handgelenk fest und versuchte, sie mitzuziehen, sein Kopf ragte über die Büsche hinaus. »Bleib unten«, zischte sie, zog an seiner Hand und duckte sich in die Büsche.
    Plötzlich änderte sich die Dunkelheit um sie herum. Der Himmel war nicht mehr so schwarz, sondern verfärbte sich violett, und die Lichtung jenseits der Büsche wurde in gespenstisches Grün getaucht.
    »Beweg dich«, sagte Matt.
    Diesmal musste er sie nicht ziehen. Sie lief geduckt hinter ihm her, er zog sie am Handgelenk weiter. Zweige schlugen ihnen ins Gesicht. Plötzlich zerriss ein Schuss die Nacht. Sie hielt den Atem an und war darauf gefasst, jeden Moment einen stechenden Schmerz zu spüren.
    Sie kämpften sich durch die Büsche, bis das Licht weit hinter ihnen lag und sie, ohne gesehen zu werden, aufrecht weiterlaufen konnten. Die beißende Kälte der Nacht drang zu ihr durch, kalter Schweiß lag auf ihrer Haut. Corrines Pulli schenkte nicht mehr Wärme als ein Fischernetz. Über ihnen erstreckte sich der Sternenhimmel, doch der schmale Mond spendete kaum Licht. Matt hielt sie an der Hand, und sie klammerte sich daran fest, um ihn im dichten Unterholz nicht zu verlieren. Obwohl er ihr ganz nahe war, wirkte er in der Dunkelheit wie ein Schatten.
    »Wo gehen wir hin?«, fragte sie.
    »Irgendwohin, wo wir die Scheune besser sehen können.«
    »Wir müssen zurück.«
    »Möchtest du Kane bitten, dich wieder in den Schrank zu sperren?«
    »Nein, aber wir müssen meinen Freundinnen helfen.«
    Er sagte nichts, sondern bahnte sich nur weiter den Weg durch die Büsche. Sie änderten ihren Kurs, drangen nicht mehr tiefer ins Gestrüpp ein, sondern liefen jetzt parallel zur Scheune in Richtung der Schlafzimmer.
    »Was hast du ausgegraben?«, fragte er.
    Sie musste daran denken, welche Befürchtungen in ihr aufgekommen waren, als sie mit der Spitzhacke auf etwas Weiches gestoßen war. »Ich weiß nicht. Es sah wie Stoff aus. Ein Filzbündel vielleicht. Es war um irgendwas herumgewickelt.«
    Matt umklammerte ihre Hand. »War der Filz rot?«
    »Weiß ich nicht. In der Dunkelheit konnte ich die Farbe nicht erkennen. Es war weder hell noch schwarz. Irgendwas dazwischen. Ja, vielleicht war es rot. Oder braun.« Ich grab ein Loch und steck dich rein. Eine grauenvolle Vorahnung ließ sie erschaudern. »Was ist denn rot, Matt?« Er schob einen Zweig beiseite, hielt ihn von ihrem Gesicht fern. Er umklammerte ihre Hand so fest, dass sie zu schmerzen begann. »Matt. Was ist rot?«
    »Tina hatte einen roten Mantel.«
    Sie schluckte. »Wer ist Tina?«
    »Das vermisste Mädchen.«
    Jodie blieb stehen. Ihr war schlecht. Sie hatte einen Körper ausgegraben. Ein junges Mädchen. In einem roten Mantel. Übelkeit stieg in ihr auf. »Herrgott, Matt. Ich … war sie …?«
    »Lauf weiter, Jodie.«
    Sie stolperte voran und sah nicht, wo sie hinlief, ließ es einfach zu, dass Matt sie vorantrieb, das Herz hämmerte in ihrer Brust. Kane und Travis hatten ein junges Mädchen namens Tina ermordet. Und hatten sie in ihrem roten Mantel verbuddelt. Sie hatten Jodie sie ausbuddeln lassen.
    Matt blieb stehen. »Hier ist es gut.«
    Sie standen auf der Höhe von Hannahs und Corrines Schlafzimmer, konnten seitlich an der Scheune vorbei zur Küche und an der anderen Seite entlang zu den Balkontüren sehen, die auf die Veranda gingen.
    Louise,

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