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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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ihr zu einem klaren Verstand, öffnete ihr die Augen und machte sie stark. Machte sie zu einem verdammten Gladiator.
    Links von ihr war der Balken. Rechts von ihr die Tür. Die Kochinsel war direkt vor ihr. Das hieß, das Loch im Boden musste sich direkt hinter ihnen befinden.

39
    Kane stand hinter ihr und presste sie mit seinem muskulösen Arm fest an sich. Sie waren aneinandergekettet. Egal, wo sie hingingen, sie würden zusammen hingehen.
    Sie hob ihre Hände über den Oberarm, der an ihrer Brust klebte, erwischte die Hand, in der das Messer steckte und zog am Handgelenk.
    »Nein, bitte nicht«, schrie sie.
    Sie strampelte in seinen Armen, zerrte an ihm und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Sie knickte ihre Beinen ein, stieß ihre Hüfte vor, schüttelte die Schultern und spürte, wie die Klinge sich in das weiche Fleisch ihrer Kehle bohrte. Dann verlagerte sich sein Gewicht.
    Er bog sich einen Augenblick zurück, um das Gleichgewicht zu halten. Sofort lockerte sie die Spannung, drehte sich um und fuhr zurück. Sie krallte sich mit ihren Zehen am Fußboden fest und drückte sich fest mit den Beinen ab. Er machte einen Schritt zurück, um nicht zu fallen. Sie ging mit ihm, fing seinen anderen Fuß unter ihrem ein und lehnte sich an ihn. Er stolperte. Sie lehnte sich noch ein wenig an ihn. Er machte einen weiteren Schritt rückwärts, dann verlor er die Kontrolle, und beide taumelten. Zwei, drei Schritte.
    Sie mussten nahe am Loch sein. Jodie kniff die Augen zusammen und zog die Hand, in der er das Messer hielt, herunter.
    Es würde wehtun. Schon allein der Sturz konnte sie umbringen. Oder das Messer, wenn es ihr nicht gelang, es von ihrer Kehle fernzuhalten.
    Sie spürte, wie sein Bein erschlaffte, als er in das Loch hinter sich trat. Sie drückte ihre Schultern zurück, zog beide Knie hoch und versuchte auf dem Weg unter die Scheune wie auf einem Kissen auf ihm zu landen.
    Es fühlte sich an, als fielen sie in einen Schacht. Das Licht im Wohnzimmer verschwand über ihnen, und sie fielen in die totale Finsternis. Kane schrie etwas, strampelte und streckte den Arm aus, den er um ihre Brust gelegt hatte, suchte nach Halt. Sie klammerte sich an sein Handgelenk und hoffte, das Messer von sich wegzuhalten.
    Der Aufprall fühlte sich wie ein Zusammenstoß mit einem Sattelschlepper an. Ihr Kopf fuhr nach hinten und stieß gegen etwas Hartes. Unter sich spürte sie ein Knacken, es kam von Kane. Er grölte vor Schmerz. Sie war benommen, zitterte, doch sein freier Arm bewegte sich.
    Sie warf den Kopf nach vorne und biss in die Hand, in der er das Messer hielt. Er strampelte, sie machte weiter, schmeckte Blut und zermalmte sein zähes Fleisch zwischen ihren Zähnen. Er packte sie mit der freien Hand am Schopf, versuchte sie wegzuziehen, doch es war zu spät. Seine Finger öffneten sich, und das Messer entglitt ihm.
    Als sie ihre Kiefer wieder öffnete, presste er seine Handfläche in ihr Gesicht und drückte. Er drückte ihren Kopf nach hinten, schob ihr Kinn nach oben, zerrte mit der anderen Hand an ihren Haaren und versuchte, ihr das Genick zu brechen. Sie drehte die Schultern und stieß ihm einen Ellenbogen in die gebrochenen Rippen. Er kreischte und ließ ihre Haare los. Sie trat gegen seine Brust, rollte von ihm herunter und auf die Füße. Er schlug um sich, wankte vor und wieder zurück und versuchte, Abstand zwischen sie und sich zu bekommen. Er hatte Schmerzen, konnte kaum atmen, doch das war ihr scheißegal.
    Sie hob einen Fuß, stieß ihm die Ferse in die Rippen und sah im gedämpften Licht, das vom Wohnzimmer herabfiel, wie er sich am Boden krümmte. Sie hörte, wie sein Geheul in ihr widerhallte und ihre Wut befeuerte.
    Licht fiel auf die Messerklinge. Sie bückte sich, hob es mit beiden Händen auf und drehte es zu sich herum. Mit einem kurzen Schnitt durchtrennte sie das Isolierband um ihre Handgelenke, ging dann neben ihm in die Hocke, presste die Messerspitze an seine Wange, sodass eine Kerbe auf der Haut entstand, und sagte ruhig und deutlich:
    »Wehr dich, und ich schlitz dich auf.«
    Er hörte auf sich zu bewegen und sah sie über die Klinge des Messers hinweg an. Sein Gesicht war schmutz- und blutverschmiert.
    »Steh auf, du Tier. Und beweg dich.« Sie hielt ihm die Klinge an die Wange, als er sich aufsetzte. »Auf die Knie.«
    Ungeschickt bewegte er sich, krümmte sich vor Schmerz und keuchte hörbar. Als er so kniete, drehte er sich um und lächelte sie an. »Jetzt bist du wohl Jack the

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