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Die Beute

Die Beute

Titel: Die Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zu Wort, woraufhin Audrey ihm den Ellbogen in die Rippen stieß. »Ich meine – lass das lieber bleiben.«
    »Richtig, lass das lieber bleiben«, wiederholte Audrey nachdrücklich. »Und dabei bin ich diejenige, die heute Nacht gejagt wurde. Also bin ich auch diejenige, die das Recht hat, das zu sagen.«
    »Wir erlauben dir das auch gar nicht«, mischte Dee sich erneut ein und beugte sich aufgeregt nach vorne. »Es ist schließlich auch unser Problem.«
    Jenny konnte spüren, wie sie noch mehr errötete, während eine Welle von Schuldgefühlen über ihr zusammenschlug. Sie verstanden nicht – sie hatten keine Ahnung, dass sie beinahe aus freien Stücken kapituliert hätte.
    »Er ist böse«, sagte Tom gerade. »Du darfst unseretwegen nicht einfach aufgeben und das Böse gewinnen lassen. Du darfst nicht, Jenny.«

    Da durchdrang Zachs trockene Stimme die aufgeladene Atmosphäre. »Ich glaube nicht«, begann er, »dass es viel Sinn hat, darüber zu streiten. Denn wenn ich Jenny vorhin richtig verstanden habe, hat sie dem neuen Spiel bereits zugestimmt.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Jenny. »Als ich zustimmte, dachte ich, er würde euch in Ruhe lassen. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr mitmachen sollt.«
    »Und er sagte, das Spiel habe begonnen. Was bedeutet …«
    »… dass sie jetzt nichts mehr daran ändern kann, selbst wenn sie es wollte«, beendete Audrey energisch Zachs Satz.
    »Wie schon gesagt« – Dee lächelte angriffslustig –, »wir sollten besser herausfinden, wie die Regeln aussehen.«
    Sie schauten einander an und Jenny konnte Zustimmung auf allen Gesichtern erkennen. Sie waren jetzt alle zusammen, sogar Tom. Wie in alten Zeiten. Alle für einen und einer für alle.
    Sie setzte sich auf das Zweiersofa neben Tom.
    »Also, wie schaffen wir es zu gewinnen?«, fragte Audrey.
    »Wir dürfen uns nicht fangen lassen«, antwortete Zach angespannt.
    Michael, der düster in seiner Cracker-Jack -Packung stöberte, fragte: »Aber wie? Wir können uns nicht ewig hier verschanzen.«
    »So einfach ist das nicht«, meldete Dee sich zu Wort. »Es gibt verschiedene Arten von Spielen, richtig? Das
erste Spiel, das in dem Papierhaus, war ein Wettrennen. Bei einem Wettrennen geht es darum, von einem bestimmten Ausgangspunkt zum Ziel zu gelangen, und das in einer bestimmten Zeit – bevor alle anderen das Ziel erreichen.«
    »Wie Parcheesi«, sagte Jenny.
    »Nein, wie das Leiterspiel!«, widersprach Michael aufgeregt und blickte auf. »Erinnert ihr euch daran? Ihr würfelt und geht über das Brett – und manchmal könnt ihr eine Leiter hinaufgehen, so wie wir in dem Papierhaus die Treppen hinaufgegangen sind. Und manchmal fällt man eine Rutsche hinunter …«
    »… was wir ebenfalls getan haben, im zweiten Stock«, ergänzte Dee.
    »Wir hatten als Kinder auch so ein Spiel«, sagte Zach und sah Jenny an. »Nur dass unseres Schlangen und Leitern hieß.«
    »Okay, fest steht, dass es bei vielen Spielen um ein Wettrennen geht«, fuhr Dee fort. Sie sprang auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Aber dann gibt es auch noch Jagdspiele – die ältesten Spiele von allen. Wie Verstecken. Das war notwendig, um wilde Tiere aufzuspüren.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Michael argwöhnisch.
    »Aba hat es mir erzählt. Und Fangen, um zum Beispiel Haustiere einzufangen. Dieses neue Spiel, das Julian jetzt spielt, ist ein Jagd- und Fangspiel.«
    Tom zuckte niedergeschlagen die Achseln. »Also hat er vor, uns alle wie Tiere zu jagen und einzufangen.«

    »Trophäen«, sagte Zach mit leiser Stimme. »Wie die meines Vaters.«
    »Nicht wie die deines Vaters«, warf Dee ein und blieb stehen, um ihn anzusehen. »Die Trophäen deines Vaters sind tot. Das hier ist eher ein Spiel, bei dem jedes der Tiere eingefangen und in einen großen Pferch gesperrt wird, um dort auf das Gemetzel zu warten.«
    Michael verschluckte sich an seiner Cola.
    »Genau das ist es«, fuhr Dee fort. »Er hat nicht gesagt, dass er uns einen nach dem anderen töten will. Er hat gesagt, dass er uns einfängt – bis diejenigen, die noch frei sind, seinen Stützpunkt gefunden haben.«
    Michael wischte sich über den Mund und murmelte heiser: »Dann lasst uns jetzt den Stützpunkt finden und das Ganze vermeiden.«
    »Aber darum geht es doch«, wandte Dee ein und setzte sich auf das Fensterbrett. »Wie finden wir diesen Stützpunkt?«
    »Wie können wir ihn finden?«, fragte Zach. »Es ist hoffnungslos.«
    Tom starrte ins Leere. »Vielleicht gibt

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