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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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deine Sache ist. Das Mädel ist ungewöhnlich hübsch, die wird sich schon vorwärtsbringen. Auf mein Wort, da wird’s ans Ausrichten der Hochzeit gehen, bevor die Katze Zeit hat, sich die Pfoten zu lecken! Lady Bridlington, nicht wahr? Guter Londoner Stall: wüßte keinen besseren. Aber Geld wird das kosten!«
    »Da hast du wohl recht«, sagte Mrs. Tallant, »Geld geht dabei eine Menge drauf, aber wenn sich eine so außerordentliche Chance bietet, müssen auch außerordentliche Anstrengungen gemacht werden, scheint mir.«
    »Ja, ja, das ist eine gute Geldanlage, nicht wahr?« nickte er. »Aber kannst du dich auch darauf verlassen, daß deine Freundin Offiziere, die auf Halbsold gesetzt sind, und derlei Volk nicht in die Nähe des Mädchens kommen läßt? Damit wäre uns nicht gedient, daß sie uns mit irgendeinem Burschen ohne Geld durchbrennt und alle deine Mühe unbelohnt bleibt.«
    Tatsächlich war ihr dieser Gedanke schon mehrmals in den Sinn gekommen, aber darum war die Offenheit, mit der er hier ausgesprochen wurde, Mrs. Tallant keineswegs angenehm. Sie fand ihn über die Maßen vulgär und erwiderte zurückweisend, auf Arabellas gesunden Verstand könne man sich wohl verlassen.
    »Vielleicht wäre es doch besser, deiner Freundin eine kleine Warnung zukommen zu lassen«, sagte Sir John beharrlich. »Bedenke doch, Sophia, wenn deine Kleine einen vermögenden Mann erwischt, und, hol’s der Teufel, ich wüßte nicht, warum sie das nicht sollte! – dann wäre es auch für ihre Schwestern eine große Sache. Ja, ja, je mehr ich es bedenke, desto besser gefällt es mir. Das lohnt die Ausgaben. Wann fährt sie? Und wie willst du sie schicken?«
    »Diesbezüglich ist noch nichts entschieden, Sir John, aber wenn Mrs. Caterham bei ihrem Entschluß bleibt und Miss Blackburn nächsten Monat gehen läßt – das ist die Gouvernante, nicht wahr? –, dann könnte sie zusammen mit Arabella fahren. Soviel ich weiß, ist Miss Blackburn in Surrey zu Hause, also muß sie ja über London fahren.«
    »Du wirst doch deine kleine Bella nicht in der Postkutsche verschicken?«
    Mrs. Tallant seufzte. »Mein Bester, eine Extrapost kommt viel zu teuer, daran ist gar nicht zu denken! Mir gefällt das auch nicht, aber Bettler dürfen eben nicht wählerisch sein.«
    Der Squire begann sehr nachdenklich dreinzusehen. »Nein, das geht nicht«, sagte er jetzt. »Das geht unmöglich. In einer Postkutsche vor dem Hause deiner vornehmen Freundin vorfahren! Da müssen wir schon etwas leisten, Sophia! Laß mich überlegen!«
    Er starrte minutenlang ins Feuer, während seine Schwägerin versonnen aus dem Fenster blickte und sich Mühe gab, zu vergessen, was ihr empfindsamer Gatte wohl in dieser Lage gedacht hätte.
    »Ich will dir etwas sagen, Schwägerin«, sagte der Squire endlich. »Ich schicke Bella in meinem Reisewagen nach London, so machen wir das! Hat keinen Sinn, Geld für die Extrapost hinauszuwerfen. Ist ja auch egal, wenn das Mädchen ein paar Stunden länger auf der Landstraße kutschiert. Und noch eins: die Postwagen können all das Gepäck, das Bella notwendig mit sich schleppen wird, gar nicht unterbringen. Ja, und diese Gouvernante, von der du da sprichst, wird wohl auch einen Koffer haben.«
    »Dein Reisewagen!« rief Mrs. Tallant betroffen.
    »Jawohl. Ich benütze ihn selbst nie: er ist nicht aus dem Schuppen gekommen, seit meine arme Eliza gestorben ist. Ich werde meinen Leuten Anweisung geben, ihn aufzupolieren: er ist nicht einer von diesen smarten, modernen Kutschen, aber ein recht hübsches Fahrzeug – hab ihn eigentlich für Eliza gekauft, als wir jung verheiratet waren, und auf dem Schlag ist mein Wappen. Du wärest beunruhigt, wenn das Mädchen mit unbekannten Postleuten reisen müßte: mag mein alter Leibkutscher sie fahren, und einer von meinen Grooms soll hinten aufsitzen und eine Pistole in die Tasche stecken, für den Fall, daß Banditen sich bemerkbar machen.«
    Er rieb sich die Hände und begann nachzurechnen, wieviel Tage ein Paar kräftiger Pferde oder allenfalls gar ein Vierergespann benötigen würden, um bis London zu kommen, ohne allzu schlimm abgetrieben zu werden.
    Auch Mrs. Tallant fand, daß vieles für diesen Plan sprach. Statt auf allen Poststationen der Reiseroute stundenlang zu warten, fuhr man, von einem verläßlichen Kutscher betreut, gemächlich dahin, konnte, wie der Squire schon bemerkt hatte, alles Gepäck im Wagen unterbringen und brauchte es nicht als Frachtgut nachzusenden. Sie dankte dem

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