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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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brummten, vorsichtig aus der Reichweite von Mr. Beaumaris’ Peitsche wichen. Der Bursche im Straßengraben jammerte, sie hätten gar nichts getan, ihm aber wären alle Rippen gebrochen.
    »Haben sie ihm etwas sehr Schlimmes zugefügt?« fragte Miss Tallant ängstlich. »Er jault, wenn ich ihn nur berühre.«
    Mr. Beaumaris zog die Handschuhe aus, reichte sie und die Peitsche Arabella und sagte: »Halten Sie mir das. Ich will sehen.«
    Gehorsam griff sie danach und sah ihm aufmerksam zu, während er sich über den Hund beugte. Voll Billigung mußte sie sich sagen, daß er dem kleinen Geschöpf mit sicherem und freundlichem Griff, an dem man den Kenner merkte, zu Hilfe kam. Der Hund winselte, wand sich, versuchte aber nicht zu schnappen. Er versuchte sogar hilflos zu wedeln und leckte Mr. Beaumaris’ Hand.
    »Er ist arg zugerichtet, ein oder zwei häßliche Wunden, aber Knochen sind keine gebrochen«, sagte Mr. Beaumaris und richtete sich auf. Den zwei Burschen, die noch dastanden, warf er die Frage zu: »Wessen Hund ist das?«
    »Der gehört gar niemandem«, war die mürrische Antwort. »Der streunt herum, stiehlt aus dem Kehricht, jawohl, und von der Fleischbank.«
    »Einmal hab ich ihn mit einem Laib Brot laufen gesehen«, bestätigte der andere.
    Der also Beschuldigte kroch zu Mr. Beaumaris’ eleganten Hessenstiefeln und schmiegte sich an sie.
    »Ach, sehen Sie nur, wie gescheit er ist!« rief Arabella und beugte sich herab, das Tier zu tätscheln. »Er weiß, wem er zu danken hat.«
    »Wenn er das weiß, dann halte ich wenig von seiner Intelligenz, Miss Tallant«, sagte Mr. Beaumaris und blickte auf den Hund hinab. »Zweifellos verdankt er sein Leben Ihnen.«
    »O nein! Ohne Ihre Hilfe hätte ich das nicht zuwege gebracht. Wollen Sie so lieb sein, ihn mir heraufzureichen?« bat Arabella und schickte sich an, wieder in den Wagen zu steigen.
    Mr. Beaumaris blickte von dem verwahrlosten, schmutzigen Köter, der zu seinen Füßen lag, auf und sagte: »Wollen Sie ihn ganz bestimmt mit nach Hause nehmen?«
    »Aber gewiß! Sie können doch nicht annehmen, daß ich ihn hier lasse, damit diese scheußlichen Burschen ihn weiterquälen, sobald wir außer Sehweite sind! Übrigens haben Sie ja gehört, was sie sagten. Er gehört niemandem, niemand füttert ihn, niemand sorgt für ihn! Bitte, geben Sie ihn mir!«
    Mr. Beaumaris’ Lippen zuckten, aber er antwortete mit vollendetem Ernst: »Ganz, wie Sie wünschen!« Er nahm den Hund an der Halsfalte. Als aber Miss Tallants Arm sich ausstreckte, den neuen Schützling in Empfang zu nehmen, zögerte er: »Er ist sehr schmutzig!«
    »Ach, was bedeutet das? Ich habe mein Kleid schon beschmutzt, als ich im Straßengraben kniete.«
    So legte Mr. Beaumaris ihr den Hund in den Schoß, nahm Peitsche und Handschuhe und stand da, beobachtete sie lächelnd, während sie den Hund kraulte und ihm ermutigend zusprach. Jetzt blickte sie auf. »Worauf warten wir noch?« fragte sie verwundert.
    »Auf gar nichts, Miss Tallant«, sagte er und stieg in den Wagen.
    Miss Tallant fuhr fort, den Hund zu streicheln, sie äußerte ihre Ansichten über Leute, die zu Tieren grausam waren, und dankte Mr. Beaumaris sehr ernsthaft dafür, daß er den gräßlichen Jungen die Köpfe zusammengestoßen hatte, ein barsches Verfahren, das sie bedingungslos billigte. Dann sprach sie dem Hund zu, schilderte ihm die üppige Mahlzeit, die ihn erwartete, und das warme Bad, woran er (so vermutete sie wohl) Vergnügen finden würde. Nach einer Weile aber verfiel sie in Nachdenken und schwieg.
    »Was gibt’s, Miss Tallant?« erkundigte sich Mr. Beaumaris, als sie keinerlei Zeichen gab, daß sie dieses Schweigen zu brechen wünsche.
    »Wissen Sie«, sagte sie versonnen, »mir fällt da eben ein… irgendwie vermute ich, daß Lady Bridlington diesen netten kleinen Hund nicht mögen wird.«
    Schicksalsergeben erwartete Mr. Beaumaris den Schlag, der ihn treffen mußte.
    Impulsiv wandte Arabella sich ihm zu. »Mr. Beaumaris… würden Sie…?«
    Er blickte in ihre ängstlich flehenden Augen. »Ja, Miss Tallant, ich würde.«
    Ihr Gesicht löste sich in Lächeln auf. »Ich danke Ihnen. Ich wußte doch, daß ich mich auf Sie verlassen kann.« Sanft richtete sie den Kopf des Hundes auf Mr. Beaumaris. »Schau nur, das ist dein neuer Herr, er wird sehr lieb zu dir sein! Sehen Sie nur, wie gescheit er dreinschaut, Mr. Beaumaris! Bestimmt versteht er jedes Wort! Und wenn er sich auswächst, wird er Ihnen sehr treu sein.«
    Mr.

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