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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Beaumaris warf einen Blick auf den Hund und unterdrückte ein Erschauern. »Glauben Sie wirklich?« fragte er.
    »Bestimmt! Er ist vielleicht kein sehr hübscher kleiner Hund, aber gerade solche Bastarde sind oft die gescheitesten Hunde.« Sie strich dem kleinen Köter übers Fell und fügte unschuldig hinzu: »Er wird Ihnen so gute Gesellschaft leisten. Ich wundere mich, daß Sie noch keinen Hund haben.«
    »Ich habe Hunde… auf dem Land.«
    »Ach, Jagdhunde! Das ist nicht dasselbe.«
    Mr. Beaumaris warf noch einen Blick auf seinen künftigen Gesellschafter und konnte wenigstens dieser letzteren Bemerkung ehrlich beipflichten.
    »Wenn er gepflegt ist und etwas Fleisch angesetzt hat«, fuhr Arabella fort, froh überzeugt, daß ihre Gefühle geteilt wurden, »wird er ganz anders aussehen. Ich bin schon neugierig, ihn in ein oder zwei Wochen zu sehen.«
    Mr. Beaumaris fuhr vor Lady Bridlingtons Haus vor. Arabella tätschelte ein letztes Mal das Hündchen, machte es ihm dann auf dem Sitz neben seinem neuen Herrn bequem und befahl ihm, ruhig zu bleiben. Zuerst schien der kleine Köter ein wenig unentschieden, aber er war wohl doch zu zerschlagen, um einen Sprung auf die Straße hinab zu wagen, und so blieb er winselnd liegen. Als aber Mr. Beaumaris Arabella zum Tor gebracht und sich vergewissert hatte, daß sie Einlaß gefunden, stellte der Hund sein Winseln ein und begrüßte ihn mit allen Zeichen der Zuneigung.
    »Dein Instinkt ist falsch«, sagte Mr. Beaumaris. »Ginge es nur um mich, so überließe ich dich jetzt und auf der Stelle deinem Schicksal. Oder ich bände dir einen Ziegelstein um den Hals und würfe dich in einen tiefen Brunnen.«
    Sein hündischer Bewunderer antwortete mit einem vom Zweifel beirrten Wedeln und spitzte sein unverletztes Ohr. »Du bist ein Unglücksrabe«, sagte Mr. Beaumaris. »Was erwartet sie eigentlich von mir? Was soll ich mit dir anfangen?« Eine zaghafte Pfote wurde auf sein Knie gelegt. »Schon recht, aber sei dir nur darüber im klaren – deinesgleichen kenne ich! Du bist ein Schmarotzer, und ich verabscheue Schmarotzer. Wenn ich dich jetzt aufs Land schickte, würden meine Hunde dich auf den ersten Blick zerreißen.«
    Die Strenge in seinem Ton ließ den Hund sich ducken, doch starrte das kleine Tier den Sprecher immer noch mit dem Ausdruck eines Hundes, der seinen Herrn verstehen möchte, an.
    »Hab keine Angst«, sagte Mr. Beaumaris und strich ihm über den Kopf. »Sie wünscht offenbar, daß ich dich hier in der Stadt behalte. Ob sie sich wohl dessen bewußt ist, daß deine Manieren zweifellos alles zu wünschen übriglassen? Ein Herumstreuner bist du, hast sicher keine Ahnung davon, was von einem Hund im Hause eines Gentleman erwartet wird.« Ein Hüsteln seines Grooms ließ ihn über die Schulter blicken. »Hoffentlich haben Sie etwas für Hunde übrig, Clayton, denn Sie werden dieses Vieh waschen müssen.«
    »Zu Befehl, Sir«, sagte grinsend der Groom.
    »Und sind Sie nett zu ihm. Wer weiß, vielleicht faßt er eine Zuneigung zu Ihnen.«
    Als Mr. Beaumaris’ Kammerdiener um zehn Uhr abends ein Tablett mit Erfrischungen in die Bibliothek brachte, ließ er einen gewaschenen, gebürsteten und gefütterten kleinen Hund mit ein, der so rundlich aussah, als dies in seinem abgemagerten Zustand nur möglich schien. Beim Anblick Mr. Beaumaris’, der am Kamin in seinem Ohrenstuhl saß und bei seinem Lieblingsdichter Trost suchte, bellte er freudig auf, stellte sich auf die Hinterbeine, legte die Pfote auf Mr. Beaumaris’ Knie, wedelte aufgeregt und verschlang seinen Herrn mit anbetenden Augen.
    Mr. Beaumaris ließ den Horaz sinken. »Was zum Teufel –?« fragte er.
    »Clayton brachte den Hund herauf, Sir«, meldete Brough. »Er meinte, Sie würden wissen wollen, wie er aussieht. Auch scheint der Hund keine Vorliebe für Clayton zu haben. Clayton sagt, daß er sehr unruhig war und den ganzen Abend über winselte.«
    Aufmerksam betrachtete er den Hund, der seine Schnauze in Mr. Beaumaris’ Hand schob, und sagte: »Sonderbar, wie die Tiere Ihnen immer zulaufen, Sir. Jetzt ist er glücklich, nicht?«
    »Sehr bedauerlich. Kusch, Ulysses! Du mußt lernen, daß meine Hosen keineswegs für die Pfoten von deinesgleichen bestimmt sind.«
    »Das wird er schnell lernen, Sir«, bemerkte Brough und rückte Karaffe und Glas in Reichweite seines Herrn. »Der ist schlau. Noch etwas, Sir?«
    »Nein, nun bringen Sie den Hund Clayton zurück und bestellen Sie ihm, daß ich mit seiner Erscheinung

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