Die bezaubernde Rivalin
gemacht.“
„Und wie hat sie das aufgenommen?“
„Hm“, sagte Jordan und erklärte dann amüsiert: „Ihr Lächeln war so breit und echt wie das eines Krokodils.“
„Wie können Sie denn so etwas sagen, JD? Ich habe Fotos von ihr gesehen. Sie hat ein sehr hübsches Lächeln.“
„Hm.“
„Sie sieht auf jeden Fall sehr elegant aus – sehr aristokratisch –, wenn man sich die Fotos so ansieht. Aber sie hat ja auch gute Voraussetzungen. Ihr Vater ist in seiner Jugend einer der bestaussehenden Männer Londons gewesen. Ich habe ihn einmal kennengelernt, aber das ist schon Jahre her.“
„Hm.“
„Auf jeden Fall ist er äußerst charmant. Und ihre Mutter hat geradezu umwerfend ausgesehen. Sehr exotisch.“
„Ihr Vater ist ein Frauenheld, Christine, und ihre Mutter hat sie verlassen, als India gerade einmal drei Monate alt war. Aber in einem Punkt haben Sie recht, India Claibourne ist entzückend.“ Jordan dachte daran, wie er ihre Hand gehalten hatte und India erbebt war. Am liebsten hätte er sie da in die Arme genommen, ihr das Blaue vom Himmel versprochen und …
Christine sah ihn mit gefährlich nachdenklichem Gesichtsausdruck an, und Jordan erklärte lächelnd: „Clever ist sie auch, ganz wie meine Mutter und genauso dazu verurteilt, enttäuscht zu werden.“
„Haben Sie India deshalb gestern Abend zum Essen ausgeführt? Damit sie die Sache besser verkraftet?“
Jordan runzelte die Stirn. „Woher wissen Sie denn, dass ich mit India essen war?“
Wieder nahm Christine die Zeitung, sagte: „Seite sieben, Rubrik ‚Unsere Stadt‘“, und las vor: „,Versucht es Jordan Farraday jetzt auf die charmante Tour? Wird er am Ende nicht nur den Vorstandsvorsitz von C & F beanspruchen, sondern auch um India Claibournes Hand anhalten? Immerhin trägt das Warenhaus ihrer beider Namen, und vielleicht könnte durch eine dritte Hochzeit der neuen Generation die seit Jahrzehnten währende Familienfehde endgültig beigelegt werden. Wie auch immer, die Ereignisse bei C & F nahmen gestern Abend eine neuerliche Wendung, als Jordan Farraday und India Claibourne bei ‚Giovannis‘ ein
Dinner for two
genossen und …‘“
„Ich bitte Sie, Christine, hören Sie damit auf.“
„Warum sollte ich auch fortfahren? Wir wissen ja inzwischen, wie ein Beisammensein eines Farradays mit einer Claibourne endet“, sagte Christine spöttisch und hielt Jordan die Zeitung hin. Aber er verzichtete darauf, noch mehr über sein sogenanntes „Dinner for two“ zu lesen.
Stattdessen erklärte er: „Mich würde interessieren, woher man bei der ‚Evening Post‘ weiß, dass ich mit India bei Giovannis gewesen bin. Abgesehen von ihr und mir wussten doch nur Sie davon, Christine.“ Jordan zog eine Augenbraue hoch, doch bevor seine Sekretärin etwas sagen konnte, fügte er hinzu: „Sie helfen doch nicht etwa nach, nur damit Sie Ihre Wette gewinnen, wann ich India einen Antrag mache?“
„Im ‚Celebrity‘-Magazin ist auch ein Bericht über Sie und Miss Claibourne, JD!“
„Jetzt erinnere ich mich! Die vom ‚Celebrity-Magazin‘ wollten den Post-Artikel komplett übernehmen, und eine Redakteurin hat mich telefonisch um einen Kommentar gebeten. Als ich ihr erklärt habe, dass sie das vergessen könne, hat sie mir angeboten, mir doch von ihrer Zeitung die Hochzeit ausrichten zu lassen.“
„Wie auch immer, JD, ich habe nichts mit den Artikeln zu tun. Wahrscheinlich bezahlen die Leute von der ‚Post‘ Prämien dafür, wenn man der Redaktion Bescheid sagt, wo sich Prominente gerade aufhalten. Nehmen Sie sich an Niall und Bram ein Beispiel, JD, und buchen Sie jetzt gleich Tickets für Ihre Flitterwochen, bevor es hier zum Medienzirkus kommt.“
„Ich bitte Sie, Christine, das brauche ich nun wirklich nicht.“
„Nein“, seine Sekretärin verstand ihn absichtlich falsch, „aber vielleicht Miss Claibourne. Es würde der Sache der jungen Dame nicht schaden, wenn Sie auch persönlich etwas von ihr wollten, oder?“
Spielte India etwa das gleiche Spiel wie er? Jordan beruhigte sich damit, dass sich Christine wahrscheinlich bloß über ihn lustig machen wollte. Vielleicht war er aber auch zu naiv. Er brauchte ja nur in die Vergangenheit zu blicken, um festzustellen, wie weit die Claibournes gingen, um die Leitung des Warenhauses an sich zu reißen und zu behalten.
„Vielleicht können Sie ja herausfinden, wer diese Informationen an die Zeitungen liefert, Christine. Aber bitte diskret, ich will nicht, dass in dieser
Weitere Kostenlose Bücher