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Die Bibel für Eilige

Titel: Die Bibel für Eilige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schorlemmer
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einzig gottbezogene, antwortfähige, verantwortungsfähige, das anrufbare
     Wesen, der anrufbare Mensch, Gottes Lieblingsidee, sollte ganz verschwinden? Sind denn alle hoffnungslos verdorben?
    Gott sieht Noah und entschließt sich zur Rettung, mitten in der heraufziehenden Katastrophe. Noah soll die rettende Arche
     bauen, die Platz hat für alles Getier und Gewürm. Ein gewissermaßen umfassender Artenschutz wird organisiert. Nichts soll
     durch die Katastrophe endgültig verloren gehen. Die Einheit von Menschen-, Tier- und Naturwelt soll auf dem Rettungsschiff
     wiederhergestellt sein.
    So findet einer Gnade bei Gott – Noah. Der eine wird zum Grund für die Rettung des Ganzen. Gottes Geduld ist zu Ende, nicht
     aber seine Gnade.
    Noah bekommt den Auftrag, eine Rettungsarche zu bauen, ein Rettungsschiff. Noah gehorcht und arbeitet nach genau festgelegtem
     Bau-Plan. Er ist ausgenommen von der Katastrophe. Er ist gar mit dem Bau der »Arche der Hoffnung« betraut worden. Und dann
     kommt sie, die Flut. Der Himmel verfinstert sich zum Dauerregen. Vierzig Tage, bis das Wasser alles unter sich begräbt.
    Noah hatte um das Unabwendbare gewusst, um den Tag X. Er hat vorgesorgt, für sich, seine Sippe und alles Lebendige. Als die
     Flut beginnt und alles unter sich begräbt, wird die Arche hochgetragen. Dem folgt die lange, lange, unerträglich lange Zeit
     des Wartens auf engstem Raum. Nichts als Wasser ringsum. Kein Land in Sicht. Kein Boden mehr unter den |210| Füßen. Dann aber fällt endlich das Wasser. Ob es schon wieder Leben gibt, soll eine ausgeschickte Taube klären, bis sie beim
     dritten Mal endlich mit dem Ölzweig des Lebens, der neuen Hoffnung, zurückkehrt.
    Die Geretteten bekommen wieder Boden unter den Füßen. Sie danken Gott für die Rettung – und für das wunderbare Spiel des Lebens,
     das wieder beginnen kann. Und Gott gibt ein Bestandsversprechen:
    Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens
     ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe. Solange die Erde
     steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
    Gottes Versprechen gilt über die Generationen, Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg. Aber ist unsere menschliche Macht inzwischen
     so groß, dass sie zur Ohnmacht wird? Ist diese Erde noch zu retten? Sind wir noch zu retten? Wir sind zu retten! Gottes Bestandsversprechen
     gilt!
    Sollte nicht all unser Dichten und Trachten darauf gerichtet sein, diese wunderbare Schöpfung zu erhalten, uns und unseren
     Nachkommen?
    (Vergleiche Genesis 6,5–8,22)
    Abraham und Isaak
    Das Erwähltsein Israels, das Auserwähltsein, ist mit dem Namen Abraham verbunden. Er wird Vater des Glaubens genannt, eines
     unerschütterbaren Vertrauens, gegen jeden Augenschein. Abraham, auf Wanderschaft geschickt, ein Hungerflüchtling, ängstlich,
     kampfesmutig, listig, gastfreundlich, kompromissfähig, engagiert für Bedrohte, verzweifelt nachkommenlos, zwischen zwei Frauen
     stehend, |211| seine Identität wechselnd, gehorsam bis zum Letzten, auf die Probe gestellt, angerufen, stets zur Stelle:
Hier bin ich
.
    Als er sich glücklich wähnt, empfängt er den unbegreiflichen Auftrag, seinen Sohn Isaak, den einzigen, seine einzige Hoffnung,
     zu opfern, bis er nach qualvollem Gehorsamsweg wieder angerufen wird, wieder sagt:
Hier bin ich
. Da hört er wieder die Stimme der unbegreiflichen Gnade. Gott sagt ihm:
Gesegnet wirst du und du wirst ein Segen sein
. So wird er zum Symbolnamen für ein Volk, zum Kosenamen gar: Vater Abraham. Jede Geschichte über ihn ist von abgrundtiefer
     Symbolik. Zuallererst, zuallerletzt die Aufforderung, seinen Sohn zu schlachten, seinem Gotte auf dem Berge Morija ein Menschenopfer
     zu bringen. Doppeldeutigkeit solchen Gehorsams! Doch er gehorcht, wissend, Gott kann es nicht böse meinen, und bekommt Recht.
     Der Sohn darf leben, die Erbfolge dieses Volkes bleibt gewährt.
    Er zieht hinab nach Ägypten, ist Hungerflüchtling, will sich schützen und gibt seine sehr schöne Frau Sara als seine Schwester
     aus, damit er nicht getötet und sie nicht Eigentum der Männer des fremden Landes würde. Da nimmt sie der Pharao zu sich. Als
     eine Plage ausbricht, die als Strafe gewertet wird, sagt er die Wahrheit. Der Pharao läßt ihn und seine Leute ziehen. Abraham
     und seine schöne Frau Sara bekommen keine

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