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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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nicht und werden in einen glühenden Feuerofen geworfen. Nebukadnezar ist so wütend, dass er den Ofen derart anfeuern lässt, dass die Schergen, die die drei Freunde dort hineinwerfen, dabei sterben. Die vermeintlichen Opfer aber wandeln in den Flammen umher und loben Gott, da ein Engel ihnen Kühlung verschafft.

Das im Jahr 946 gegründete Hosios-Lukas-Kloster in der Nähe von Delphi gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Außer dem Propheten Daniel sind auf den Mosaiken (um 1030) auch seine drei Freunde im Feuerofen verewigt.
    (c) akg, Berlin

Der widerspenstige Prophet
(Brevier Ferdinands des Katholischen, Jonas und der Wal, um 1515)
    Ferdinand von Aragon wurde berühmt, weil er zusammen mit seiner Frau, Isabella von Kastilien, Kolumbus Richtung Amerika schickte und Spanien endgültig aus der Hand der Mauren befreite. Er war ein frommer, aber auch skrupelloser Herrscher, der nicht nur die spanischen Moslems, sondern auch die Juden verfolgen ließ und sich anschickte, auch deren Kultur zu zerstören. Kurz vor seinem Tod ließ er sich ein kostbares Brevier (auch „Stundenbuch“) malen. Die Darstellung des Propheten Jonas enthält gleich mehrere Szenen seiner dramatischen Geschichte.
Flucht vor Gott
    Das Buch Jonas ist der vierte Teil im Buch der zwölf kleinen Propheten, das das Alte Testament abschließt. Zu Beginn erhält Jonas von Gott den Auftrag, nach Ninive zu gehen und dort wider die Stadt zu predigen, da ihre Bosheit zu Gott heraufgedrungen sei. Der Auftrag behagt dem Berufenen ganz und gar nicht, sodass er zunächst versucht, auf einem Schiff nach Tarsis zu fliehen. Doch Gott lässt dieses in einen schweren Sturm geraten. Die Besatzung wirft Lose, um vom Schicksal den Schuldigen für diese Heimsuchung des Schiffs zu erfragen. Das Los fällt auf Jonas als Grund des Übels. Der gesteht seine Schuld auch ein und schlägt demütig vor, man solle ihn ins Meer werfen. Die Seeleute versuchen jedoch zunächst aus eigenen Kräften wieder an Land zu kommen. Doch als der Sturm immer heftiger wird, beten sie zu Gott, dass er ihnen Jonas’ Tod nicht anrechnen möge, und werfen ihn über Bord. Der Sturm ebbt schlagartig ab. Jonas aber wird von einem großen Fisch verschlungen.
Drohung gegen Ninive
    Im Bauch des Fisches betet Jonas drei Tage und Nächte lang, bevor er wieder an Land gespuckt wird. Der Prophet geht nun nach Ninive und verkündet, dass die Stadt in vierzig Tagen untergehen wird. Die Bewohner erschrecken, rufen ein Fasten aus und legen Bußgewänder an. Sogar der König setzt sich in den Staub und verkündet, dass selbst das Vieh fasten und in Bußgewänder gehüllt werden solle. Da reut Gott seine Drohung und er nimmt sie zurück.
    Das Stundenbuch
    Mitte des 13. Jahrhunderts kamen bei frommen Laien neue Gebetsbücher in Mode. Statt der bis dahin üblichen Psalter mit den Texten der Psalmen, ließ man sich jetzt Breviere oder Stundenbücher anfertigen. Breviere waren eigentlich für Geistliche gedacht, damit diese die Stundengebete der Mönche mitbeten konnten. Später gab es sogar eine Verpflichtung für alle katholischen Priester, täglich ihr Brevier zu lesen. In den Stundenbüchern der Laien dagegen wurden die Texte der acht Gebetszeiten oft nur teilweise übernommen, aber dafür mit anderen Gebeten für bestimmte Anlässe ergänzt. Besonders beliebt waren Marien- und Totenandachten, sowie Heiligenlitaneien und Leidensmeditationen.
    Jonas jedoch macht die vermeintliche Inkonsequenz Gottes zornig. Er argumentiert zudem, er habe nur deshalb fliehen wollen, weil er schon zuvor gewusst hätte, dass Gott zu barmherzig und langmütig sei, Ninive wirklich zu vernichten. Während dieses „Diskurses“ sitzt er unter einer Rizinusstaude, die ihm Schatten spendet. Gott jedoch lässt die Staude verdorren und schickt seinem Propheten zudem einen glühendheißen Ostwind. Als Jonas zu sterben wünscht, stellt ihn Gott schließlich zur Rede: Jonas sei über das Ende des Rizinus empört, den er noch nicht einmal selbst habe wachsen lassen, ihm selbst aber solle es nicht leidtun um Ninive mit seinen 120 000 Bewohnern? Jonas muss sein Unrecht daraufhin einsehen.

„Wegen mir herrscht dieser Sturm“, sagt Jonas auf dem Spruchband im Hintergrund des Bildes, „In vierzig Tagen wird Ninive zerstört“, auf dem vorderen. Das Brevier des Königs Ferdinand (1452–1516) befindet sich heute im Diözesanmuseum von Köln.
    (c) Interfoto München

Ein Mann für die Jungfrau
(Raffael, Die Vermählung der Maria,

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