Die Bibel - Wissen auf einen Blick
Babylon versuchte, machte Nebukadnezar das Land zur babylonischen Provinz und deportierte einen großen Teil der Bevölkerung nach Babylon. Im 2. Buch der Könige (25,11f.) heißt es, nur einige einfache Landwirte und Weinbauern seien zurückgeblieben.
Die Chroniken
Über das Schicksal der Reiche Israel und Juda berichten in der Bibel die beiden Bücher der Könige – historisch wohl ziemlich verlässlich, auch wenn ein Großteil der Aufmerksamkeit dem Kampf von Propheten wie Elija gegen die Vielgötterei gewidmet ist. Von der Zeit nach dem Exil erzählen die Bücher Esra und Nehemia. Die beiden Bücher der Chronik fassen die Ereignisse von der Erschaffung Adams bis zur Einnahme Jerusalems kurz zusammen.
Religiöse Erneuerung
Historische Zeugnisse deuten darauf hin, dass die verschleppten Juden in Babylon weitgehend tolerant behandelt wurden. Babylon war eine multikulturelle Stadt, in der die verschiedensten Kulte und Kulturen geduldet wurden. Aber diese religiöse Vielfältigkeit und die Fruchtbarkeitskulte um die Hauptgöttin Ischtar standen in krassem Gegensatz zu der jüdischen Religiosität. Außerdem war Babylon mit seinen geschätzten 250 000 bis 400 000 Einwohnern damals die größte Stadt der Welt und wichtigster Handelsknotenpunkt. In der jüdischen Überlieferung wurde die „Hure Babylon“ deshalb zum Synonym für Geschäftemacherei, Unmoral und Vielgötterei. Im Jahr 539 v. Chr. wurde Babylon dann von den Persern erobert und der neue König Kyros II. ließ die Juden in ihr Land zurückkehren. Er befahl sogar den Wiederaufbau des Tempels.
Neben der Bibelausgabe aus dem Jahr 1564, für die er den Auszug der Juden aus Babylon schuf, illustrierte Jost Amman (1539 – 1591) viele andere Bücher. Besonders berühmt wurden seine Tracht- und Ständebücher, weil er darin der Nachwelt detailgetreue Informationen über die Angehörigen der verschiedenen Berufe und Stände seiner Zeit hinterlassen hat.
(c) Interfoto München
Der aufsässige Dulder
(Werkstatt Lukas Cranach, Der aussätzige Hiob wird von seiner Frau verspottet, 1524)
Lukas Cranach betrieb eine erfolgreiche Werkstatt, die rund 5 000 Werke hervorbrachte, von denen man oft nicht genau weiß, ob sie vom Meister selbst stammen oder von seinen Schülern. 1522 gingen aus dieser Werkstatt die Illustrationen für Martin Luthers Neues Testament hervor, zwei Jahre später diejenigen für ein Altes Testament, für das Luther bis dahin die fünf Bücher Moses, die historischen Bücher und die poetischen wie das Buch Hiob übersetzt hatte.
Von Satan geschlagen
Das Buch Hiob gilt als eines der großen Werke der Weltliteratur. Die Erzählung um den frommen Hiob befasst sich mit der Frage, wie es sein kann, dass Gott Leid zulässt. Hiob, so beginnt die Geschichte, war ein reicher und glücklicher Mann, darüber hinaus ein Musterbeispiel an Frömmigkeit, jedem Bösen fern. So viel Frömmigkeit wäre jedoch kein Wunder, erklärt Satan Gott eines Tages, schließlich habe Hiob ja alles im Überfluss. „Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles, was sein ist, an! Ob er dir dann nicht ins Angesicht flucht?“ Gott nimmt die Herausforderung an und gesteht Satan zu, Hiob alles zu nehmen, nur töten dürfe er ihn nicht. Als Erstes lässt Satan Hiobs reiche Viehbestände und seine zehn Kinder umkommen. Hiob ist verzweifelt, in seinem Glauben aber bleibt er standhaft: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, gepriesen sei der Name des Herrn.“ Daraufhin schlägt Satan ihn von der Fußsohle bis zum Scheitel mit Aussatz und Geschwüren. Hiob, so heißt es nun, sitzt in der Asche und schabt seine geschundene Haut mit einer Scherbe. Sein Leben ist ihm zum Ekel geworden.
Das Unverständnis der anderen
Besonders trifft es Hiob, dass unter seinem Unglück auch die menschlichen Beziehungen leiden. Seine Frau rät ihm höhnisch: „Fluche Gott und stirb!“ Hiob jedoch nennt sie eine Törin, denn wenn man das Gute von Gott annehme, müsse man auch bereit sein, das Schlechte anzunehmen. Allerdings fällt auch ihm dies zusehends schwerer. Als drei seiner Freunde zu ihm kommen, beklagt er ausgiebig seine Lage. Die Freunde raten ihm zwar nicht, von Gott abzufallen, meinen aber, dass Hiob irgendetwas verbrochen haben müsse, da ihn Gott so strafe: „Bedenke doch, wer ging je schuldlos unter, und wo sind Redliche vernichtet worden?“ Hiob jedoch bleibt hartnäckig. Er flucht Gott nicht, aber er beharrt auf seiner Unschuld: „An meiner Gerechtigkeit halte ich
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