Die Bibel - Wissen auf einen Blick
fest und lasse sie nicht“. Gott jedoch sei allmächtig und könne auch den Gerechten bestrafen, den Frevler aber am Leben lassen. Hiob jedoch möchte wissen, warum Gott gerade ihn so schlägt und fragt sich, ob Gott Leid nach menschlichen Maßstäben beurteile. Schließlich tritt Gott selbst auf. Hiob unterwirft sich und erklärt, er habe über Dinge geredet, die ihm nicht begreiflich seien. Gott akzeptiert das und gibt Hiob alles zurück, was ihm zuvor genommen wurde. Die drei Freunde aber tadelt er wegen ihrer falschen Reden und lässt sie nur auf Hiobs Fürbitte am Leben.
Cranach in Wittenberg
Lukas Cranach kam 1501 nach Wittenberg und wurde dort einige Jahre später Hofmaler von Kurfürst Friedrich dem Weisen. Außerdem fungierte er erst als Kämmerer und später als Bürgermeister der Stadt. Die Cranach-Werke werden in dieser Zeit wohl mehr und mehr von seiner Werkstatt hergestellt, die zwei seiner Söhne leiteten. Cranach war mit den Reformatoren Melanchthon und Luther befreundet und war auch Luthers Trauzeuge. Gleichzeitig arbeitete er aber auch für Luthers großen Gegenspieler, den Kardinal Albrecht von Brandenburg.
„Mein Leib ist umkleidet von Maden und Krusten von Staub“, klagt Hiob in der Bibel. „Meine Haut schrumpft und nässt.“ So drastisch stellte Lukas Cranach (1472–1556) den Geschlagenen auch für eine Lutherbibel aus dem Jahr 1541 dar.
(c) Interfoto München
Unter wilden Tieren
(Hosios-Lukas-Kloster, Der Prophet Daniel, um 1030)
Daniel in der Löwengrube ist ein beliebtes Motiv in der Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Die byzantinischen Künstler im griechischen Hosios-Lukas-Kloster legten bei ihrer Darstellung auf einen anbetungswürdigen Propheten Wert. Die beiden demütigen, kleinen Löwen zu Füßen Daniels fungieren vor allem als Attribut, um Daniel zweifelsfrei zu identifizieren.
Der Traumdeuter
Daniel war noch ein Knabe, als Nebukadnezar Jerusalem eroberte. Zusammen mit anderen adeligen israelitischen Jungen wird er an den königlichen Hof geholt, um dort zu arbeiten. Daniel gewinnt schnell die Gunst des Königs, da er seine Träume deuten kann. Eine Bildsäule aus Edelmetall mit tönernen Füßen deutet Daniel beispielsweise als das morsche babylonische Weltreich. Daniel wird auch gerufen, als eines Tages plötzlich die Schrift „Menetekel“ an der Wand des Palastes von Nebukadnezars Nachfolger Belsazar erscheint. Daniel sagt ihm daraufhin sein baldiges Ende voraus.
Die Falle der Neider
Nach der prophezeiten Eroberung Babylons durch den Perser Kyros II., wird Daniel Beamter seines Nachfolgers Darius (Dan 6,1 ff.) und übertrifft alle anderen Beamten am königlichen Hof. Daraufhin drängen diese Darius, einen seltsamen Befehl zu erlassen: Jeder, der innerhalb der nächsten 30 Tage etwas von einem Menschen oder Gott erbitte, mit Ausnahme des Königs selbst, solle in die Löwengrube geworfen werden. Daniel aber betet trotz dieses Erlasses täglich zu Gott, woraufhin sich der König gezwungen sieht, ihn, trotz aller Zuneigung, zu opfern. Darius, so heißt es, habe unter Fasten die Nacht verbracht und nicht schlafen können. Am Morgen läuft er gleich zur Löwengrube und ruft mit schmerzerfüllter Stimme: „Daniel, Diener des lebendigen Gottes! Konnte dein Herr, dem du so unablässig dienst, dich vor den Löwen erretten?“ Daniel antwortet, Gott habe einen Engel gesandt, der den Löwen die Rachen verschlossen habe. Daraufhin bekennt sich auch Darius zum christlichen Gott. Es gibt im Kapitel 14 jedoch noch eine zweite Variante der Geschichte: Hier ist Daniel Beamter von Darius’ Vorgänger Kyros II. Als er einen Drachen tötet, den die Babylonier verehren, verlangt das Volk seinen Tod. Kyros wirft Daniel sieben Tage lang in eine Grube mit sieben Löwen, die den Propheten jedoch auf Gottes Geheiß hin verschonen. Außerdem bringt ein Engel den Propheten Habakuk mit Essen zu Daniel, damit dieser nicht hungern muss. Auch Kyros befiehlt anschließend seinem ganzen Volk, den Gott der Israeliten zu fürchten. Tatsächlich waren aber sowohl Darius als auch Kyros fromme Zarathustra-Anhänger.
Die drei Männer im Feuerofen
Es gibt noch eine weitere Geschichte aus dem Buch Daniel, die häufig dargestellt wurde (3,1 f.). Eines Tages lässt der launische König Nebukadnezar ein goldenes Standbild anfertigen, vor dem sich jeder niederwerfen muss. Daniels Freunde Chananja, Mischael und Asarja, in Babylon auch Schadrach, Meschach und Abednego genannt, tun dies jedoch
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