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Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Die Bibel - Wissen auf einen Blick

Titel: Die Bibel - Wissen auf einen Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Poeppelmann
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Leinwand) nahm Vincent van Gogh (1853–1890) ein Bild des französischen Romantikers Eugène Delacroix zum Vorbild. Das Werk befindet sich im Museum Kröller-Müller bei Otterlo in den Niederlanden.
    (c) Interfoto München

Verlorener Sohn und barmherziger Vater
(Hieronymus Bosch, Der verlorene Sohn, um 1510)
    Hieronymus Bosch ist einer der rätselhaftesten und eigenwilligsten Künstler an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit. Auch seine Darstellung des „Verlorenen Sohnes“ ist alles andere als das, was man von diesem Thema erwarten würde. Während die meisten Künstler das Wiedersehen zwischen Vater und Sohn als Sujet wählten, interessiert Bosch die Verlorenheit des Rebellen.
Die Freude über das Verlorene
    Das Gleichnis vom verlorenen Sohn, das sich nur im Lukasevangelium findet, ist eingebettet in eine Reihe weiterer Gleichnisse (15,1 f.). Jesus erzählt sie, nachdem er nochmals von den Pharisäern und Schriftgelehrten wegen seines nachgiebigen Umgangs mit Sündern zur Rede gestellt worden ist. Alle diese Gleichnisse illustrieren die Freude darüber, wenn verloren Geglaubtes wiedergefunden wird. Zum Beispiel berichtet Jesus von einem Hirten, der 100 Schafe hatte, aber 99 in der Wüste zurückließ, nur um eines wiederzufinden. Als er es schließlich fand, forderte er alle Freunde und Nachbarn auf, sich mit ihm zu freuen. „Ebenso, sage ich euch“, erklärt Jesus seinen Zuhörern, „wird Freude sein bei den Engeln Gottes über einen einzigen Sünder, der sich bekehrt“.
Rückkehr von den Schweinetrögen
    Im Gleichnis vom verlorenen Sohn stellt Jesus einen Mann vor, der zwei Söhne hat. Der Jüngere fordert eines Tages seinen vorgezogenen Erbteil, reist in ein fernes Land und vergeudet sein Geld durch ein ausgelassenes Leben. Dann kommt jedoch eine Hungersnot über das Land und er weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als sich als Schweinehirt zu verdingen. Dennoch leidet er derart großen Hunger, dass er selbst die Schweine um ihr Futter beneidet. Da beschließt er, zu seinem Vater zurückzukehren und sich diesem als Tagelöhner anzudienen. Der Vater jedoch fällt ihm um den Hals und küsst ihn. Dann befiehlt er den Knechten, ein Mastkalb für ein Freudenfest zu schlachten, „denn dieser mein Sohn war tot und wurde wieder lebendig, war verloren und wurde wieder gefunden“. Als der ältere Sohn vom Feld kommt, hat er jedoch kein Verständnis dafür, dass für seinen missratenen Bruder ein Kalb geschlachtet werden soll, während er selbst nie auch nur ein Böcklein bekommen habe. Der Vater erwidert jedoch: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein, denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden.“ Ebenso wie das Gleichnis vom guten Hirten zeigt auch die Geschichte vom verlorenen Sohn, dass Gott nicht zwischen denen, die seit jeher an ihn glauben und Bekehrten oder zum Glauben Zurückgekehrten unterscheidet. Die Gläubigen sollen die Freude über diese „verlorenen Kinder Gottes“ nicht als Ungerechtigkeit ansehen, sondern vielmehr als Zeichen der Güte Gottes.
    Triptychen des Hieronymus Bosch
    „Der verlorene Sohn“ ist fast die Kopie einer Figur, die Hieronymus Bosch 1490 für das Triptychon „Der Heuwagen“ malte. Auf den Außenflügeln dieses Triptychons stellt er einen Hausierer auf dem „Pilgerweg des Lebens“ dar. Im Inneren zeigt er einen riesigen Heuwagen, der von dämonischen Tieren gezogen wird. Gemäß dem flämischen Sprichwort „Die Welt ist ein Heuhaufen, ein jeder pflückt davon, so viel er kann“, stellt Bosch rundherum auf bizarre Weise die Gier der Welt dar, gerade auch der kirchlichen Würdenträger.

Das Gemälde „Der verlorene Sohn“ (Öl auf Holz) des Hieronymus van Aken aus Hertogenbosch, genannt Bosch (um 1450–1516) befindet sich im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam.
    (c) twinbooks, München

Triumphaler Einzug
(Cappella Palatina in Palermo, Der Einzug in Jerusalem, um 1150)
    Lange Zeit gehörte der südlichste Zipfel Italiens zum byzantinischen Reich. Im 11. Jahrhundert wurde Sizilien dann von den Normannen erobert und erlebte unter Roger II. (1095–1154) eine kulturelle wie wirtschaftliche Blüte. Als der Herzog 1132 an den Palazzo Reale in Palermo eine Kapelle anbauen ließ, wurde diese vollständig mit Goldmosaiken im byzantinischen Stil ausgeschmückt. Während in der Kuppel Christus als Weltenherrscher

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