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Die Bibliothek der Schatten Roman

Die Bibliothek der Schatten Roman

Titel: Die Bibliothek der Schatten Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mikkel Birkegaard
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ist passiert?«, fragte Katherina, als sie ihn am Bildschirm einholte.

    Muhammed setzte sich und schnitt eine Grimasse.
    »Sehen Sie es sich selber an«, sagte er und drückte ein paar Tasten.
    Auf dem Bildschirm war ein Zimmer zu sehen. Das Bild war unscharf und schlecht ausgeleuchtet, doch es bestand kein Zweifel, dass es sich um Muhammeds Wohnung handelte. Obgleich seine Bleibe nie sonderlich aufgeräumt war, sprang der Unterschied ins Auge. Überall lagen offene Kisten und Kartons herum, deren Inhalt auf dem Boden verstreut war. Der Schreibtisch war umgestürzt, und die Bildschirme, die darauf gestanden hatten, waren verschwunden.
    »So sieht es jetzt aus«, murmelte Muhammed. »Wir müssen einen Tag zurück, um zu sehen, wie es dazu kam.«
    Unter dem Bild befand sich eine Reihe von Knöpfen und Symbolen, wie bei einem Videorecorder. Muhammed spulte zurück. Die Zeitangabe in der rechten oberen Ecke begann mit dem Countdown. Das Zimmer war das gleiche, aber das Licht, das von außen in den Raum fiel, änderte sich. Der Countdown lief schneller und schneller, und plötzlich herrschte reger Betrieb im Zimmer.
    »Da«, sagte Muhammed und drückte den Play-Knopf.
    Auf dem Bildschirm war Muhammeds Zimmer im Normalzustand zu erkennen. Er selbst saß am Schreibtisch.
    »Das ist unmittelbar davor«, sagte er.
    Die Bilder zeigten, wie Muhammed etwas in die Tastatur tippte. Er begleitete mit rhythmischem Kopfnicken irgendein Lied, das sie nicht hören konnten. Auf einmal sprang er vom Stuhl auf und riss die Arme in die Höhe, gefolgt von einem kleinen Siegestänzchen.
    Muhammed räusperte sich.
    »Ja, okay, da hatte ich gerade das Sicherheitssystem der Schule geknackt. Gut, dass es keinen Ton gibt.«
    Er spulte rasch ein wenig vor und drückte dann wieder auf Play.

    Auf dem Bildschirm war Muhammed jetzt wieder am Computer zu erkennen. Plötzlich sprang er erneut auf und starrte zum Flur. Durch die Türöffnung sah man Kartons über den Flur fliegen. Muhammed trat in die Türöffnung, doch im gleichen Augenblick tauchte hinter ihm eine Gestalt auf, die ihm mit irgendeinem Schläger eins überzog. Muhammed taumelte ein paar Schritte vor, konnte sich aber umdrehen, bevor der nächste Hieb kam. Er wehrte ihn mit einem Arm ab und stürzte sich auf den Eindringling, der nach hinten auswich und gegen einen Stapel Kartons stieß. Das gab Muhammed die Zeit, sich einen der Golfschläger aus seiner Prämienauswahl zu schnappen und dem Mann damit einen Schlag gegen die Brust zu versetzen. In der Zwischenzeit waren zwei weitere Personen vom Flur ins Zimmer getreten. Auch sie waren mit Schlägern bewaffnet, so dass Muhammed sich gegen mehrere Angreifer gleichzeitig verteidigen musste. Er wurde einmal am Schienbein und mehrere Male im Gesicht getroffen, konnte sie aber auf Distanz halten und sich dabei langsam nach hinten in Richtung Terrassentür zurückziehen.
    Auch jetzt noch, in der Bibliothek, rutschte Muhammed unruhig auf seinem Stuhl herum und sah sich immer wieder um.
    Auf dem Bildschirm ließ einer der Eindringlinge nun seinen Schläger fallen und zog eine Pistole, die er auf Muhammed richtete. Er hob den Arm, stieß dabei aber einen Stapel Kartons neben der Tür um. Zwei kurze Stichflammen schossen aus der Pistolenmündung, doch da war Muhammed bereits durch die Terrassentür geschlüpft. Zwei der Angreifer kletterten über die Hindernisse, um ihm zu folgen, während der dritte durchs geschlossene Fenster noch einen Schuss in den Garten abfeuerte.
    »Das war’s«, sagte Muhammed traurig.
    Auf dem Bildschirm gaben die Angreifer die Verfolgung auf und ließen ihre Wut am Inventar der Wohnung aus, ehe sie diese verließen.

    »Alles okay mit Ihnen?«, fragte Katherina und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Es geht schon«, antwortete Muhammed. »Die Kratzer sind nicht das Schlimmste.« Er zeigte auf dem Bildschirm auf seine verwüstete Wohnung. »Diese Schweine.«
    »Haben Sie etwas über die Schule herausgefunden?«
    »Natürlich«, erwiderte Muhammed und lächelte zum ersten Mal, seit sie sich in der Bibliothek getroffen hatten. »Ich bin gerade dabei, die letzten Infos abzurufen.« Er sah sich um. »Lassen Sie uns an einen anderen Computer gehen.«
    Sie standen auf und gingen zur Rolltreppe.
    »Diese Computer hier taugen nicht viel«, sagte er. »Aber ich kann von hier aus über den Server der Bibliothek gehen, und von da komme ich … na ja, überall hin.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Sie fuhren mit der Rolltreppe in den

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