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Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees

Titel: Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Monk Kidd
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nicht mehr zurück, sagte es. Jetzt oder nie , sagte es.
    »Ich erinnere mich sehr gut.«
    Ich legte das Foto meiner Mutter auf die Zederntruhe.
    Augusta ging hinüber und nahm das Foto in die Hand. »Du gleichst ihr aufs Haar.«
    Sie wandte mir die Augen zu, ihre großen, flackernden Augen mit dem Kupferfeuer darin. Ich wünschte, ich könnte nur ein einziges Mal die Welt durch diese Augen sehen.
    »Das ist meine Mutter«, sagte ich.
    »Ich weiß, mein Herz. Deine Mutter hieß Deborah Fontanel Owens.«
    Ich sah sie an und blinzelte. Sie kam auf mich zu, und das gelbe Licht der Lampe fiel auf ihre Brille, so dass ich ihre Augen nicht mehr erkennen konnte. Ich rutschte ein wenig zur Seite, damit ich sie wieder sehen konnte.
    Sie zog den Stuhl vom Frisiertisch herüber zur Truhe und setzte sich mir gegenüber: »Ich bin so froh, dass wir endlich darüber sprechen.«
    Ich konnte spüren, wie ihr Knie meins ganz leicht streifte. Eine Minute verging, ohne dass eine von uns ein Wort sprach. Sie hielt das Foto in der Hand und wartete darauf, dass ich die Stille durchbrach.
    »Du hast die ganze Zeit gewusst, dass sie meine Mutter war«, sagte ich, und ich wusste nicht, ob ich mich ärgern oder mich betrogen fühlen sollte, oder ob ich einfach nur vollkommen überrascht war.
    Sie legte ihre Hand auf meine und strich ihren Daumen auf meiner Haut vor und zurück. »An dem Tag, an dem du hier erschienen bist, habe ich dich sofort erkannt. Ich brauchte dich bloß einen Augenblick lang anzusehen, und ich sah Deborah, als sie in deinem Alter war. Ich wusste, dass Deborah eine Tochter gehabt hatte, aber ich dachte, nein, das kann nicht sein, das wäre einfach zu verrückt, wenn Deborahs Tochter in meinem Haus auftauchen würde. Aber als du dann sagtest, dass du Lily heißt, da wusste ich es ganz sicher.«
    Vermutlich hätte ich auf so etwas vorbereitet sein müssen. Ich spürte, wie ein Kloß in meinem Hals aufstieg, obwohl ich nicht genau wusste, warum. »Aber, aber... du hast nie etwas gesagt. Warum hast du es mir denn nie gesagt?«
    »Weil du noch nicht bereit warst. Ich wollte nicht riskieren, dass du wieder wegläufst. Ich wollte, dass du Gelegenheit bekommst, etwas Ruhe zu finden, dein Herz zu wappnen. Für alles gibt es eine Zeit, Lily. Man muss wissen, wann man sprechen und wann man schweigen muss, und wann man den Dingen ihren Lauf lassen muss. Und das habe ich versucht.«
    Es wurde so still. Wie konnte ich ihr böse sein? Ich hatte doch genau das Gleiche getan. Auch ich hatte für mich behalten, was ich wusste, und meine Gründe waren bei weitem nicht so edel wie ihre.
    »May hat es mir erzählt«, sagte ich.
    »Was hat May dir erzählt?«
    »Ich hab gesehen, wie sie einen Pfad aus Crackern und Marshmellows für die Kakerlaken ausgelegt hat. Mein Vater hat mir erzählt, dass meine Mutter das auch immer getan hat. Ich dachte, dass sie das vielleicht von May gelernt hat. Also habe ich sie gefragt: ›Hast du jemals eine Deborah Fontanel gekannt?‹, und sie sagte, ja, und dass Deborah im Honighaus gewohnt hatte.«
    Augusta schüttelte den Kopf. »Du liebe Güte, es gibt so viel zu erzählen. Erinnerst du dich, wie ich dir erzählt habe, dass ich damals in Richmond als Haushälterin gearbeitet habe, ehe ich meine Stelle als Lehrerin bekam? Nun, das war im Haus deiner Mutter.«
    Im Haus meiner Mutter. Es erschien mir merkwürdig, sie mir mit einem Dach über dem Kopf vorzustellen. Als jemand, der in einem Bett lag, an einem Tisch aß und in einer Wanne badete.
    »Hast du sie denn gekannt, als sie klein war?«
    »Ich habe mich um sie gekümmert«, sagte Augusta. »Ich habe ihre Kleider gebügelt und ihr Pausenbrot in eine Tüte gepackt. Sie liebte Erdnussbutter. Sie wollte nichts anders. Die ganze Woche lang nur Erdnussbutter.«
    Ich atmete tief aus, ich hatte unbewusst die ganze Zeit den Atem angehalten. »Was hat sie sonst noch geliebt?«
    »Sie liebte ihre Puppen. Sie hat Gartenparties für sie veranstaltet, und ich habe dann winzig kleine Sandwichs für ihre Puppenteller gemacht.« Sie hielt inne, als ob sie sich das Bild ins Gedächtnis rufen würde. »Was sie überhaupt nicht mochte, waren ihre Hausaufgaben. Ich musste sie deshalb ständig im Auge behalten. Sie im Haus herumjagen und sie dabei buchstabieren lassen. Einmal ist sie auf einen Baum geklettert, weil sie ein Gedicht von Robert Frost nicht auswendig lernen wollte. Aber, glaub mir, ich habe sie gefunden, und dann bin ich mit dem Buch zu ihr raufgeklettert und

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