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Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees

Titel: Die Bienenhüterin - The Secret Life of Bees Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Monk Kidd
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alle Mädchen ein silbernes Armband mit Anhängern wünschen und dass ich das einzige Mädchen an der Sylvan Junior High School war, das keins hatte, und dass die Mittagspause doch sowieso nur dazu da war, in der Schlange der Cafeteria zu stehen und mit dem Handgelenk herumzuwedeln und die Armbänder klimpern zu lassen, damit auch wirklich alle die Sammlung von Anhängern begaffen konnten.
    »Nun«, sagte ich und schob ihm seinen Teller hin, »diesen Samstag ist mein Geburtstag.«
    Ich sah zu, wie er das Hühnerfleisch mit seiner Gabel von den Knochen löste.
    »Und ich hätte doch so gerne eines dieser silbernen Armbänder, die es im Kaufhaus gibt.«
    Das Haus gab ein Knarren von sich. Draußen vor der Tür bellte Snout, und dann wurde es so still, dass ich hören konnte, wie T. Ray sein Essen zermalmte.
    Er aß die Hühnerbrust auf und schnitt den Schenkel an, und dabei sah er mich hin und wieder scharf an.
    Ich wollte gerade sagen, Also, was ist denn nun mit dem Armband?, aber mir wurde klar, dass seine Antwort bereits feststand, und in dem Moment stieg in mir ein ganz frischer Kummer auf, der nichts, aber wirklich gar nichts mit dem Armband zu tun hatte. Heute glaube ich, es war der Kummer über den Klang, den seine Gabel machte, wenn sie über den Teller kratzte, darüber, wie das Geräusch in dem Abstand, der zwischen uns herrschte, anschwoll, und wie mich jeder Kratzer noch weiter von T. Ray entfernte, für den ich doch sowieso nur Luft war.
     
    In jener Nacht lag ich im Bett und lauschte dem Klacken, Sirren und Summen im Bienenglas und wartete, bis es spät genug war, in den Obstgarten zu schlüpfen und die Blechdose mit den Sachen meiner Mutter auszugraben. Ich wollte unter den Bäumen liegen und mich in ihrem Schutz geborgen fühlen.
    Als es so dunkel war, dass der Mond schon ganz nach oben an den Himmel gewandert war, stieg ich aus dem Bett, zog meine kurze Hose und eine ärmellose Bluse an und schlich leise an T. Rays Zimmer vorbei, vielmehr glitt ich in weit ausholenden Bewegungen, wie ein Schlittschuhläufer. Seine Stiefel hatte ich nicht gesehen, er hatte sie mitten im Flur abgestellt. Als ich fiel, gab es ein solches Getöse, dass T. Rays Schnarchen verschreckt seinen Rhythmus änderte. Zuerst hörte es ganz auf, aber dann setzte es mit drei leisen Ferkelgrunzern wieder ein.
    Ich kroch die Treppe hinunter, durch die Küche. Als die Frische der Nacht mein Gesicht streifte, hätte ich laut lachen mögen. Der Mond leuchtete als vollkommener Kreis, so hell, dass er einen bernsteinfarbenen Schimmer über alle Konturen legte. Der Gesang der Zikaden schwoll an, und ich lief barfuß über das Gras.
    Um zu meinem Platz zu kommen, musste ich zur achten Baumreihe links vom Traktorschuppen gehen, dann dort entlang und abzählen, bis ich bei Zweiunddreißig angekommen war. Die Blechdose war in der weichen Erde neben dem Baum vergraben, gerade so tief, dass ich sie mit bloßen Händen wieder herausbuddeln konnte.
    Ich rieb den Dreck von der Dose und hob den Deckel ab, und dann fiel mein Blick zuerst auf das Weiß ihrer Handschuhe, dann auf die Fotografie, die in Wachspapier eingewickelt war, so wie ich sie hineingelegt hatte. Und zuletzt auf das komische Holzbild der Maria mit dem dunklen Gesicht. Ich nahm alles heraus und streckte mich zwischen den Pfirsichen aus, die vom Baum gefallen waren, und legte sie mir auf den Bauch.
    Als ich durch das feine Geäst der Bäume gen Himmel sah, war mir, als käme die Nacht über mich, einen Moment lang verlor ich mich, war plötzlich eins mit ihr, der Himmel war meine Haut und der Mond mein Herz, das da oben in der Dunkelheit schlug. Ein Blitz erschien am Himmel, kein scharf gezackter, eher ein sanftes, goldenes Leuchten. Ich öffnete meine Bluse, denn ich wollte die Nacht auf meiner Haut spüren, und so schlief ich dann ein. So lag ich dort also mit den Sachen meiner Mutter, meine Brust feucht von der kühlen Luft und der Himmel überzogen von Schwaden von Licht.
    Das Geräusch von jemandem, der durch die Bäume drischt, weckte mich auf. T. Ray! Ich setzte mich voller Panik auf und begann, meine Bluse zu schließen. Ich hörte seine Schritte und das schnelle, schwere Keuchen seines Atems. Dann sah ich nach unten, auf die Handschuhe meiner Mutter und die beiden Bilder. Ich hörte sofort auf, mich weiter zuzuknöpfen, griff nach den Sachen, fingerte an ihnen herum, unfähig, klar zu denken, was ich tun, wie ich sie verbergen könnte. Ich hatte die Blechdose wieder in ihr Loch

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