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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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und Maria erwarte, höre ich sie aufgebracht telefonieren. Lena und Lisa, Sergio und Maurizio werden zur Unterstützung von ihren Müttern angefordert. Ich laufe zu King Kong und bitte ihn, die fertigen Versandkartons auf die Europaletten zu stapeln. Sunny und mein alter Helfer Sören kommen auch gegen Abend und kleben Etiketten. Zwar treten wir uns gegenseitig in der viel zu kleinen Küche auf die Füße, aber wir haben es geschafft. Tatsächlich ist die Kaufhaus Bestellung rechtzeitig fertig geworden.

»Wo war dein Knilch all die Tage?«, will Maurizio von mir wissen. Wir sitzen allein in der Küche und trinken einen letzten Kaffee.
   »Nenne ihn nicht so. Er heißt Martin und er ist geschäftlich unterwegs.« Warum wir nicht verheiratet sind, will er wissen und ich schmunzle.
   »Es ist gut so wie es ist.« Er findet das nicht.
   »Carlotta, hör mir zu...«
   »Nicht, bitte, ich bin stehend k.o. und möchte nur noch schlafen.«
   »Genau, darum geht es. Du brauchst eine Auszeit! Einen Kurzurlaub. Ich habe noch immer den Plan, die Plantage zu kaufen. Ich möchte, dass du dir das Anwesen einmal anschaust und mir ehrlich sagst, was du davon hältst. Würdest du mich für einige Tage nach Italien begleiten? Dein Urteil ist mir wirklich wichtig.« Ich schüttel nur müde den Kopf.
   »Wir genießen drei, vier Tage die Frühlingssonne. Es sind schon fast zwanzig Grad und die Sonne scheint. Wir können am Strand spazieren gehen und...«
   »Gehen? Der Gedanke an einen Spaziergang reizt mich in diesem Moment gerade gar nicht. Mir tut jeder einzelne Knochen weh und mein Rücken schmerzt so sehr, dass es kaum auszuhalten ist.« Maurizio startet den zweiten Versuch. Er stellt sich hinter mir auf und massiert mit leichtem Druck meine Schultern.
   »Du musst nicht gehen. Ich werde dich tragen. Ja, Carlotta, ich werde dich auf Händen tragen.«
   »So, das war‘s Romeo. Ende der Vorstellung. Verzieh dich auf der Stelle, sonst werde ich dich auf meinen Händen raustragen!« Erschrocken drehe ich mich um und sehe Martin wutschäumend in der Küche stehen. Ich spüre keine Hände mehr auf meinen Schultern. Das plötzliche Auftauchen des Knilchs, hat meinen Masseur in die Flucht geschlagen.
   »Nochmal vielen Dank für deine Hilfe«, rufe ich ihm hinterher und frage Martin, seit wann er im Türrahmen steht und lauscht.
   »Was hat dieser Tomatenverkäufer nachts um halb zwei in deiner Küche verloren?«
   »Na, was vermutest du denn? Er ist mir zur Hand gegangen, genau wie die vielen anderen Helfer heute auch.«
   »Ich hab gesehen, wie er dir zur Hand gegangen ist.« Ich verziehe das Gesicht. Nach Streiten steht mir nun wirklich nicht der Sinn und ich bitte ihn, kein Drama daraus zu machen. Aber er folgt meiner Bitte nicht. Im Gegenteil.
   »Wie kommt dieser Lackaffe dazu, dich zu einem Urlaub einzuladen? Ich kann es dir sagen. Weil du ihn dazu ermutigst! Wie du alle Männer ermutigst. Es ist deine unverfrorene Art!«
   »Meine unverfrorene Art?«
   »Wie soll ich es denn nennen, wenn du jeden Mann gleich umarmst und küsst. Dabei ist es dir völlig egal, ob ich daneben stehe oder nicht. Du hast keinen Anstand, Charlotte!« Das hat er nicht wirklich gesagt und ich frage noch einmal nach.
   »Du sagst, ich hätte keinen Anstand?«
   »Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da. Frag mal Ute und Maja, was sie davon halten, wenn du ihre Männer ständig so überschwänglich begrüßt. Du bist kein Single mehr, Lotte. Als Frau an meiner Seite erwarte ich, dass du mich nicht vorführst.«  Für einen Moment lang verschlägt es mir die Sprache.
   »Ich bin dir also peinlich!«  Mein Hals schnürt sich zusammen und ein schmerzhaftes Ziehen durchfährt meine Nase. Nein, ich werde jetzt nicht heulen. Lieber würde ich ihm den Marsch blasen. Diesem eingebildeten Snob. Aber es fehlt mir die Kraft.
   »Gut, das endlich mal aus deinem Mund zu hören. Ich merke doch schon lange, dass du mich nicht für standesgemäß hältst. Ein guter Zeitpunkt, jetzt einen Schlusspunkt zu setzen.«
   »Lass die blöden Scherze und komm endlich zur Vernunft.«
   »Es war mir noch nie so ernst wie jetzt, Martin. Es ist so, wie ich es dir schon einmal gesagt habe. Wir passen nicht zu einander. Wir haben völlig unterschiedliche Betrachtungsweisen auf das Leben. Das passt einfach nicht unter einen Hut. Du hast es tatsächlich geschafft, dass ich mich neben dir klein,

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