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Die bitter sueße Fortsetzung

Die bitter sueße Fortsetzung

Titel: Die bitter sueße Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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fragen.
   »Der neue Eigentümer verlangt alle drei.«
   »Wer zieht denn nun nebenan ein?«, will ich von ihr wissen. Aber sie ruft mir nur noch zu, dass sie keine Ahnung hat, weil Gerald sich um alles gekümmert hat. Ich habe noch drei Nester, die ich im Vorgarten verstecken muss. Zwei unter den Büschen und das letzte lege ich gerade neben der Kellertreppe ab, als ich vor meiner Haustür einen kleinen Korb entdecke. Zwischen den bunten Ostereiern steckt eine CD. Offensichtlich eine selbstgebrannte Musik CD. Cover und Inlay scheinen auch eigenproduziert zu sein. Lovesongs for a broken heart - Liebeslieder für ein gebrochenes Herz. Huch? Ich überfliege kurz die Titel und staune. Traurige Lieder vom Verlassen werden, von Sehnsucht und Herzschmerz und unerwiderter Liebe. Und immer wieder Stücke von den Bee Gees! Meine Güte, Martin. Ich hätte dir ja viel zu getraut, aber diese Gefühlsduselei ganz bestimmt nicht.

Es bleibt noch Zeit, vor dem Eintreffen der Kinder, ein entspannendes Vollbad zu nehmen und lasse heißes Wasser in die Wanne einlaufen, als ich auf der Konsole die Schachtel mit seinen Tabletten entdecke. Propranolol. Einen Beipackzettel gibt es nicht und ich stelle mein Notebook an, um nach diesem Medikament bei google zu recherchieren. Aha. Ein sogenannter Beta-Rezeptorenblocker, der den Blutdruck senkt, den Herzrhythmus normalisiert und die Herzarbeit ökonomisiert. Von wegen rein pflanzlich. Diese Hammerpillen sind verschreibungspflichtig. Seit wann hat Martin ernste Herzprobleme? Ich habe ihn zuvor noch nie Tabletten nehmen sehen. Ab sofort werde ich besser auf ihn aufpassen und haarklein darauf achten, dass er seine guten Vorsätze auch umsetzt. Meine Güte, er ist gerade fünfzig geworden. Das ist doch noch kein Alter, aber bei seinem Arbeitspensum wundert es mich nicht. Fass dir an deine eigene Nase, Charlotte. Du hast auch nicht gerade solide gelebt. Zu viel Arbeit und deutlich zu wenig Schlaf.

Osterüberraschung

Meine drei Talbach Männer stehen voll bepackt vor der Tür und klingeln Sturm. Julian überreicht mir einen Blumenstrauß und die Kinder haben selbstgebastelte Geschenke und Bilder mit gebracht.
    »Wo steckt Martin«, fragt Julian und ich gebe vor, dass er nur kurz in die City gefahren ist, um einige Unterlagen zu holen. Dass es sich bei den Unterlagen um seine ganzen Habseligkeiten handelt, die er wegen meinem Rausschmiss aus dem Haus gebracht hat, muss er ja nicht unbedingt erfahren. Gemeinsam schauen wir Elias und Valentin dabei zu, wie sie im Garten nach ihren Osterüberraschungen suchen. Sie haben gerade alles eingesammelt, als es beginnt, wie aus Eimern zu schütten. Gegen zwölf sagt mein Sohn, dass er nicht länger warten will. Er hat Hunger und bestimmt, ohne Martin anzufangen. Gegen eins werde ich langsam unruhig. Martin ist noch immer nicht zurück. Als die Kinder gegen halb drei aufbrechen und er immer noch nicht da ist, rufe ich auf seinem Handy an, aber er geht nicht ran. Ich bin mir sicher, dass er mich nach unserer gestrigen Aussprache nicht einfach versetzt. Vor unserem Streit hätte ich es ihm durchaus zugetraut. Aber nicht heute. Ich rufe im George an und frage, ob Herr Seibert schon ausgecheckt hat.
   »Hm, einen kleinen Moment. Ja, um 10.45 Uhr, Frau Talbach.« Ich kann nicht länger tatenlos rumsitzen und auf ihn warten und beschließe, in seine Firma zu fahren. Aber der Parkplatz ist leer. Auch vor Corinnas Wohnung kann ich seinen Wagen nicht entdecken. Ich wähle immer wieder seine Handynummer, erreiche aber nur die Mailbox. Bevor ich den Nachhauseweg antrete, fahre ich noch einmal am Hotel vorbei. Ich schreite den Parkplatz ab und laufe durch die Tiefgarage. Aber seinen Porsche entdecke ich nicht. Es hilft nichts. Ich springe über meinen Schatten und rufe Corinna Seibert an. Auch wenn ich mich bis auf die Knochen blamiere, ich werde sie fragen, ob sie Nachricht von Martin hat.
   »Ich warte jetzt schon seit Stunden auf ihn und habe die schlimme Befürchtung, ihm könnte etwas zugestoßen sein.«
   »Sie warten seit Stunden, Sie Arme! Das ist ja rührend. Ich warte bereits seit Monaten«, sagt sie und legt auf. Also gut. Welche Krankenhäuser kommen in Frage. Ich lasse mich zur Aufnahme durchstellen und gebe seine Personalien an. Altona, Fehlanzeige. Barmbek und Eppendorf dito. Im Krankenhaus Nummer vier erhalte ich die schreckliche Gewissheit. Martin wird seit Mittag in der Notaufnahme versorgt.
   »Die Ärzte operieren

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