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Die blauen Tyrannen

Die blauen Tyrannen

Titel: Die blauen Tyrannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Spencer
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Professor schüttelte den Kopf.
    „Nein, ein Preis soll es nicht sein. Ich habe eine schwere Schuld abzutragen. Deshalb bitte ich auch nur darum. Mein Freund möchte sich jedoch bei allem Vertrauen, das er zu mir hat, persönlich von eurer Existenz überzeugen.
    Euer Sprecher hat mir berichtet, daß er sich bei einer Gedankenübertragung sehr stark konzentrieren muß. Auch ich habe nicht immer alles erfaßt. Wir wollen nun einen Versuch zur Verstärkung der Gehirnwellen unternehmen.“
    Er wandte sich an den anderen Blauen, der mit zitternden Fingern die Blätter beiseite legte.
    „Reguliere den Elevator, Kandra!“
    „Was ist denn das eigentlich für ein Apparat?“ fragte der alte Hawkins interessiert. „Eure Nachkommen auf Terra besitzen so etwas nicht.“
    La Tinh lächelte.
    „Ja, wie soll ich das erklären? Nehmt an, ihr wolltet euch bei einem Arzt von einem seelischen Leiden heilen lassen. Dieser Arzt muß also gewisse Komplexe eures Unterbewußtseins lösen. Er muß euch seine heilenden Gedanken übermitteln. Ein guter Weg zum Erreichen dieses Zieles ist die Hypnose. Nun ist aber nicht jeder Arzt auch ein guter Hypnotiseur. Dieses Gerät, das wir Elevator nennen, fängt die Gedankenströme des Arztes auf, konzentriert sie und überträgt das Wellenbündel auf den Patienten.“
    Mike grinste.
    „Du wirst jetzt leichte Arbeit haben, Onkel Glenn, wenn das stimmt. Der Kasten hämmert den beiden unseren Willen bis zum Überlaufen ein.“
    Unterdessen hatte Kandra das Gerät, ein leise summendes, kastenähnliches Gestell mit einigen deutlich sichtbaren Verstärkerröhren, auf dem Arbeitstisch aufgebaut. Die beiden Blauen setzten sich, und La Tinh gab die letzten Anweisungen.
    „Wir werden nun die Rollen von Patienten spielen und in einen leichten Hypnoseschlaf fallen. Euer Sprecher, der sich Glenn Hawkins nennt, soll, ohne sich zu überanstrengen, die Hände auf die Oberfläche des Elevators legen und nochmals alle Einzelheiten berichten, die mir kürzlich mitgeteilt wurden. Wenn er fertig ist, drückt -bitte auf den gelben Knopf an der Frontseite. Das Gerät schaltet sich dann aus. Wir werden nach kurzer Zeit erwachen und alles unverrückbar im Gedächtnis haben. Das ist sehr wichtig; denn wir dürfen nicht die kleinste Einzelheit vergessen, sonst lassen sich keine Anhaltspunkte darüber finden, wie der Roboter, den ich zum Sprechen bringen soll, zu reparieren ist.“
    „Fang an, Onkel Glenn!“ ermunterte Mike den alten Mann. „La Tinh scheint sehr gründlich zu sein. Hoffen wir, daß er helfen kann, sonst ist unsere Galaxis demnächst von der Gattung homo sapiens befreit.“
    Glenn Hawkins tat, wie ihm geheißen war. Wenig später sanken die beiden Blauen tatsächlich in Schlaf. Aber kurz vorher ruckte Kandra noch einmal hoch und rief aufgeregt:
    „Tinh, du hattest recht! Bei den Göttern! Ich verstehe die Gedanken. Ein unerhörtes Erlebnis ist das. Menschen aus einer anderen Welt stehen vor uns, und wir ‚sehen sie nicht.“
    Mikes Onkel konnte sich nur noch mit Mühe aufrecht halten, als er schließlich am Ende war. Mike drückte den gelben Knopf am Elevator ein, und kurz darauf erwachten die Blauen wieder. Kandras Muskeln strafften sich.
    „Vielleicht bin ich zu primitiv, um alles zu begreifen. Doch ihr habt mich überzeugt. Tinh muß eure Menschheit retten. Diese Welt ist verloren. Wenn ihr mir die Chance geben wollt, bin ich euer Mann. Ich werde das Gerät in seiner Wirkung jetzt abschwächen, so daß wir eure Gedanken bei vollem Bewußtsein verstehen können. Sie werden dann allerdings schwächer zu uns kommen. Ihr braucht nur zu sprechen. Denken müßt ihr dabei automatisch. Ich bin sicher, daß die Gedankenverbindung auf diese Weise erhalten bleibt.“
    In La Tinhs Augen trat plötzlich ein gespanntes Flimmern. „Was ist?“ fragte Mike erregt. Der Gelehrte hörte zwar nicht seine Worte, aber doch begriff er den Gedanken. Der Elevator arbeitete anscheinend einwandfrei.
    „Glenn Hawkins hat diesmal etwas berichtet, was er beim erstenmal verschwiegen hat. Die Roboter sind doch alle nach gleichen Prinzipien gebaut. Wenigstens stelle ich mir das so vor. Der Robot, den ihr ausfragen wollt, unterscheidet sich in seinem inneren Aufbau sicher nicht wesentlich von den Bedienungsrobots eures Schiffes. Also ist anzunehmen, daß …
    Es könnte ein Weg sein. Aber ich bin zu wenig Fachmann. Ich müßte …“
    Die Freunde redeten sprudelnd durcheinander.
    „Seid still!“ gebot Mike. „Er ist

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