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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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aussagen würde, total aufgebracht …« Sie verstummte. Das war das Problem mit Debba; je länger man darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher wurde es.
    »Sie glauben nach wie vor, dass Leute morden, weil sie diesen oder jenen Grund dafür haben.« Russ zog ein Papiertuch aus der Schachtel auf seinem Nachttisch und wischte sich die Hände ab. »Aber die meisten Morde werden nur aus einem einzigen Grund begangen. Jemand wird wahnsinnig wütend und schlägt so fest er kann mit dem zu, was er gerade zur Hand hat und was am meisten weh tut.« Er knüllte das Papiertuch zusammen und warf es in einen Kunststoffkorb unter dem Fenster. »Kaum einer tötet überlegt. Die Überlegung kommt, wenn überhaupt, hinterher, wenn es Zeit wird, den Schlamassel aufzuräumen. Und falls Sie mich fragen, ob ich glaube, dass Debba Clow wütend werden und durchdrehen kann, lautet die Antwort ja. Das tue ich.«
    »Ich muss ein Geständnis ablegen.« Clare setzte die Stiefel auf die hölzernen Armlehnen des Stuhls, damit sie ihre Ellbogen auf die Knie stützen konnte. »Ich würde Mord seinem Selbstmord vorziehen. Denn wenn er sich umgebracht hat, wird das Dach von St. Alban’s mit Blutgeld repariert.«
    »Ach, kommen Sie. Okay, die Klinik verliert ein paar Tausender im Jahr.«
    »Zehntausend.«
    »Niemand bringt sich um, weil eine Unterstützung gekürzt wird. Es sei denn …« Sein Blick wandte sich nach innen. »Nein, vergessen Sie’s.«
    »Was?«
    »Ich habe gedacht, es sei denn, jemand hat die Bücher frisiert. Aber die Klinik ist kein Wirtschaftsunternehmen, das seine Bilanzen gefälscht oder Aktienbesitzer betrügt. Der Stadtrat kontrolliert bei der Jahresversammlung regelmäßig das Budget der Klinik.« Er sah sie an. »In jedem Fall ist es nicht die Schuld von St. Alban’s. Vielleicht fühlen Sie sich nicht ganz wohl dabei, und vielleicht hätten Sie lieber die Unterstützung für die Klinik aufrechterhalten und gleichzeitig Ihr Dach gerettet. Aber solche Entscheidungen treffen Sie ständig.«
    »Das tue ich nicht«, protestierte sie.
    »Selbstverständlich tun Sie das. Jedes Mal, wenn Sie beschließen, Zeit und Geld der Kirche einer Aufgabe zu widmen, entscheiden Sie sich gegen eine andere. Sie haben doch eine Gruppe von Freiwilligen, die mit minderjährigen Müttern arbeitet, ihnen zu einem Schulabschluss verhilft, Arbeit für sie sucht, die Kinder versorgt, richtig?« Sie nickte. Er fuhr fort: »Das bedeutet, dass Sie geschiedenen alleinerziehenden Müttern mit älteren Kindern nicht bei Ausbildung, Kinderpflege und der Rückkehr zum Arbeitsplatz helfen.«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    »Sicher ist es das. Ihre Gemeindemitglieder spenden für die Kirche, richtig? Legen das Geld jeden Sonntag in den Korb.«
    »Sie verpflichten sich zu einer bestimmten Summe. So ähnlich wie beim öffentlichen Fernsehen.«
    »Außer dass Sie dafür von Ihnen keine Meisterwerke des Theaters auf Video bekommen.«
    Sie konnte sich nicht helfen, sie musste lächeln. Obwohl sie wusste, worauf er hinauswollte, und nicht überzeugt war.
    »Es gibt keinen Unterschied zwischen dem, was Sie tun und was Mrs. Marshall getan hat.«
    »Aber es fühlt sich anders an.«
    »Warum?« Er verschränkte die Arme über seiner Brust und sah sie fest an.
    Sie öffnete den Mund, um zu antworten, als ihr bewusst wurde, dass sie keine Antwort auf die Frage parat hatte. Sie setzte sich aufrecht hin, strich die Haare nach hinten und schlang sie zu einem Knoten. Russ lag bequem in seinem Krankenhausbett und ließ ihr alle Zeit, die sie brauchte.
    »Weil ich«, sagte sie endlich, »wenn es nach mir gegangen wäre, der Klinik das Geld gelassen und das Dach mit einer Plane abgedeckt hätte.« Sie zog den Kopf ein. »Ich bin keine gute Dienerin meiner Kirche, nicht wahr?«
    »Nein, Sie wären keine gute Dienerin Ihrer Kirche, wenn Sie das Geld zugunsten der Plane tatsächlich abgelehnt hätten. Sie sind einfach jemand, dessen Pflichten mit seinen Interessen kollidieren. Das kommt vor.«
    Beim Klang seiner Stimme hob sie den Kopf, und er sah sie an, als würde er ihr Gesicht streicheln. Ihre Blicke trafen sich, und sie erinnerte sich an einen Nachmittag vor etlichen Jahren, an einen Flug entlang der Küste Panamas, ihr Heli knapp über dem unglaublich blauen Wasser, der Geruch des Meers überall und der Rausch des Himmels und das Gefühl, als stünde ihr die ganze Welt offen.
    Dann senkte er seinen Blick auf die Schachtel mit Doughnuts und lächelte. »Ich wette, Sie stimmen

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