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Die Bleiche Hand Des Schicksals

Die Bleiche Hand Des Schicksals

Titel: Die Bleiche Hand Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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könnte ich einen der Streifenwagen fahren. Die haben Automatik. Mit meinem rechten Fuß ist alles in Ordnung.« Er schaute zu Clare hinüber, dann wandte er den Blick ab. »Das weiß ich doch. Und ich möchte auch, dass du zu Hause bist. Ich meine nur, sechshundert Dollar sind ein stolzer Preis dafür, mein Kindermädchen zu spielen.« Er schnipste gegen die Krankenhausdecke, die ihn von den Knien bis zum Bauch verhüllte, bürstete sie ab, als würde Schmutz daran haften. Er lächelte ein wenig und lachte laut auf. »Nicht, bevor mein Bein etwas mehr aushält, bestimmt nicht.«
    Lange genug gelauscht. Viel zu lange. Clare klebte sich ein höfliches Lächeln ins Gesicht und winkte einen Abschiedsgruß. Russ schüttelte heftig den Kopf. »In Ordnung, Liebling, wenn du unbedingt willst. Ja, du hast recht, es ist ja nicht so, als hätten wir das Geld nicht. Aber versuch nicht, noch heute zu fliegen. Ich muss mindestens bis morgen Nachmittag hierbleiben.« Langes Schweigen. »Glaubst du, deine Freundin Meg könnte das erledigen? Okay, prima.« Clare machte einen Schritt, dann einen zweiten, in Richtung Tür. Russ hob die Hand. »Schätzchen? Ich glaube, ich muss auflegen. Ja, jemand wartet auf mich.« Sein Blick mied Clare. »Ja, mach ich.« Ein letztes Schweigen. »Ich liebe dich auch. Tschüss.« Er drehte sich von Clare weg und legte auf.
    »Linda«, sagte er.
    »Das habe ich mitbekommen.«
    Er sah auf die Schachtel mit Doughnuts hinunter, als hätte er vergessen, dass sie auf seinem Schoß lag. »Danke.«
    »Ich dachte, die mögen Sie lieber als Blumen.«
    Er lächelte, sah sie aber noch immer nicht an. Sie fragte sich, wie viel von seinem Verhalten unter den Schmerzmitteln er noch im Gedächtnis hatte und ob sie es erwähnen sollte. Ihn beruhigen.
    Er klappte den Deckel auf und nahm einen Krapfen heraus. »Möchten Sie auch einen?«
    Sie trat gerade nahe genug heran, um sich einen Doughnut mit Erdnussglasur zu nehmen, wobei sie das Maximum an Abstand einhielt. Okay, dachte sie, jetzt werde ich ihm erzählen, dass er zugedröhnt war und sich lächerlich aufgeführt hat und wie ich auf dem Weg zur Historischen Gesellschaft darüber gelacht habe. Und ich werde ihn nach Linda ausfragen und wann sie nach Hause kommt. Sie öffnete den Mund, aber heraus kam: »Wussten Sie, dass der Friedhof der Ketchems Teil eines Besitzes war, der überflutet wurde, als man den Sacandaga gestaut hat?«
    Er hielt inne, ein Stück Krapfen halb im Mund. Aus seiner Miene sprach ein höfliches: Na und?
    »Jane Ketchem und ihr Mann lebten dort. Das Paar, das die Kinder verloren hat. Sie ist diejenige, die die Armenklinik begründet hat. Sie wurde nach ihrem verstorbenen Ehemann benannt. Er verschwand 1930. Mrs. Marshall aus unserem Gemeindevorstand ist ihre Tochter.« Sie war sich bewusst, dass sie ins Plappern geriet, aber nachdem sie einmal angefangen hatte, schien sie nicht mehr aufhören zu können. »Sie glaubt, dass ihr Vater sich anderswo eine neue Existenz aufgebaut hat, aber ich habe nachgedacht, und ich glaube, er hat sich umgebracht. Er verschwand eines Abends, zwei Tage nachdem der Damm vollendet war. Ich glaube, er fuhr zu ihrer alten Farm und ertränkte sich.«
    Russ schluckte den Krapfen hinunter. »Großartig. Sobald ich hier raus und wieder im Dienst bin, schließe ich den Fall ab.«
    »Es gibt einen Fall?« Ihr Redeschwall war ebenso sehr Selbstschutz wie der echte Wunsch gewesen, zu teilen, was sie herausgefunden hatte, aber seine Bemerkung traf sie unerwartet. »Was für ein Fall?«
    Er riss noch ein Stück vom Krapfen ab. »Es wird Sie vielleicht überraschen, dass Sie nicht der erste Mensch sind, der sich mit Jonathon Ketchems Verschwinden beschäftigt. Damals hat die Polizei viel Zeit bei dem Versuch aufgewendet, ihn aufzuspüren. Es gelang ihnen nicht, aber der damalige Chief weigerte sich, den Fall zu schließen. Er wurde von Generation zu Generation weitergereicht.« Er schob sich den Bissen in den Mund und kaute genussvoll. »Es ist wahrscheinlich unser ältester ungelöster Fall. Ich würde gar nichts darüber wissen, aber ich habe den Namen gesehen, als ich an Bord kam und die Akten durchging. Ich hatte eine«, er zögerte, als suchte er nach dem richtigen Wort, »äußerst unheimliche Begegnung mit Mrs. Ketchem, als ich noch ein junger Bursche war. Ich habe den Namen wiedererkannt und war neugierig.«
    Sie schob den Stuhl an sein Bett. »Was für eine Begegnung?«
    »Sie hat versucht, sich im Stewart’s Pond zu

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