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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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verborgenes Licht. Sie behaupten, es sei eine Gabe des Fürsten der Dunkelheit. Einer Dunkelheit, die nur mit Feuer vertrieben werden könne. Verstehst du? Eine Dunkelheit, die nur mit Feuer vertrieben werden kann!«
    »Scheiterhaufen«, sagte Teia leise.
    Magistra Martens wirkte mit einem Schlag ganz ruhig. »Ich bin ihr einmal begegnet, weißt du. Der Weißen. Sie hat sich entschuldigt. Gesagt, dass die übrigen Wandler Paryl-Wandler so behandeln wie die Umnachteten alle Wandler. Sagte, sie tue ihr Möglichstes, um damit aufzuräumen, aber dass es das Werk von Generationen sein würde. Eine gute Frau. Wage es nicht, ihre Leistung mit törichten Gerüchten in den Schmutz zu ziehen. Wir werden vielleicht nie wieder einen solchen Fürsprecher in der Chromeria haben. Es geht hier um viel mehr als nur um dich und mich. Es geht um die kommenden Generationen. Deine Herrin hat mir bereits alle möglichen Fragen gestellt, und ich habe sie nach Strich und Faden belogen, um sie davon zu überzeugen, dass du unter Wahnvorstellungen leidest. Wenn du dich das nächste Mal mit ihr triffst, sag ihr, dass du dieses seltsame Paryl kurz vor deinem Besuch bei ihr wieder gesehen hast. Beschreibe es als eine Art Schliere, aber es sei kein Mensch zu sehen gewesen. Sag, dass es wie aus dem Nichts gekommen sei. Tu verwirrt, und wenn sie nachfragt, erzähle ihr, dass du mich noch nicht danach gefragt hättest, dass du es aber vorhättest. Und dass du mir gegenüber nie auch nur ein Wort über die tote Frau fallengelassen hast. Ich habe ihr gesagt, dass Paryl-Wandler dazu neigen, bisweilen solche Schlieren zu sehen, dass es eine Nebenwirkung unseres Wandelns sei. Du musst dafür sorgen, dass sie es auch glaubt. Denn wenn du es nicht tust, werden wir der nächsten Säuberungswelle zum Opfer fallen.«
    »Ja, Magistra.«
    »Dann lass uns jetzt an die Arbeit gehen. Ich will sehen, über welche Distanz hinweg du ein Leuchtsignal platzieren und wie stark du einen Strahl konzentrieren kannst, um durch Kleidung zu schauen«, sagte Magistra Martens.
    »Magistra«, beharrte Teia, »könnt Ihr mir sagen, wie es funktioniert? Ich meine, angeblich? Ich werde nie wieder davon anfangen, versprochen, aber … bitte.«
    Die Frau saugte an ihren dünnen Lippen. Sah sich wieder um. »In den alten Erzählungen war davon die Rede, dass eine Wandlerin, wenn sie das entsprechende Wissen und eine enorme Willenskraft hatte, Paryl nicht allein zu einem festen Körper formen konnte, sondern zu einer so feinen Nadel, dass ein Mensch ihren Stich gar nicht spüren würde. Die Wandler haben damit dann, so heißt es, einen winzigen Stein in das Blut ihres Opfers eingeführt. Angeblich rief das letztlich einen Schlagfluss hervor – das, was die Wundärzte heute einen Schlaganfall nennen. Aber es gibt keinen Grund, warum Paryl irgendjemandem etwas zuleide tun sollte. Ich habe mich schon selbst geschnitten und Paryl mit meinem Blut in Berührung gebracht; es ist nicht giftig.«
    »Aber Ihr beschreibt genau das, was passiert ist!«, fuhr Teia auf. Als die Magistra sie wütend anfunkelte, senkte sie die Stimme. »Entschuldigung.«
    »Und ich sage dir, dass du dieselbe alte Geschichte gelesen haben musst wie ich und das dann vergessen hast. Halluzinationen sind unter erschöpften Wandlern nicht selten. Wir, die wir mit Licht arbeiten, erleben manchmal, dass unsere Augen uns seltsame Streiche spielen.«
    Teia konnte es nicht fassen, dass sich diese Frau so hartnäckig blind stellte. Sie bemühte sich, einen respektvoll höflichen Tonfall beizubehalten: »Magistra, glaubt meine Herrin denn, dass so etwas möglich ist? Schenkt sie Euch Glauben oder mir? Will sie, dass ich genau das jemandem antue?«
    Magistra Martens sah aus, als hätte sie Essig geschluckt. »Zwei Dinge weiß ich über deine Herrin. Sie interessiert sich weniger für staubige alte Folianten in verbotenen Bibliotheken, zu denen Zugang zu erlangen ein Vermögen kostet, als dafür, wen sie sich ins Bett holen kann. Gefährliches Wissen verbirgt sich oft unter schwerfälliger Grammatik und einem verworrenen, obskurantistischen Vokabular. Sie hat nicht die Geduld, sich durch Mysterien zu wühlen. Jeder kennt dumme Geschichten über dunkle Wandler und Nachtweber. Keiner weiß heute noch, dass diese Geschichten von uns handeln. Warum es uns auch gut zu Gesicht steht, sie nicht daran zu erinnern. Und deshalb möchte ich, dass du verdunkelte Brillengläser trägst, wann immer du in der Öffentlichkeit Paryl wandelst,

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