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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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hatte.
    »Warum, glaubt Ihr wohl, habe ich Euch so viele Schwarzgardisten mitbringen lassen?«, fragte Gavin.
    »Ich habe mir das alles so leicht vorgestellt …«, grummelte Eisenfaust.
    Gavin wandte sich den Schwarzgardisten zu. »Seid ihr bereit, euer Können zu erproben?«, fragte er.
    Sie antworteten mit einem Grinsen. Die Schwarzgardisten waren wie Kinder, denen man ein neues Spielzeug gegeben hatte.
    »Ich hätte euch mehr Zeit zum Üben geben sollen, um euch mit diesen … diesen Fahrzeugen vertraut zu machen. Wie wollen wir sie nennen, Hauptmann?«, fragte Gavin.
    »Streitgleiter.«
    Gavin nickte zustimmend. »Jede Menge Geschütze auf dem Schiff, und wir können annehmen, dass Wandler an Bord sind, vielleicht sehr viele. Vielleicht Farbwichte. Sie werden Tricks auf Lager haben, die ihr noch nie gesehen habt. Geht davon aus, dass die Kanonen bereits geladen sind, auch wenn wir vielleicht Glück haben und sehr schnell über sie herfallen können. Gestaffelter Angriff, wir versuchen, ihr Rigg zu zerstören und rasch ihre Segel in Brand zu setzen. Wir umrunden sie gegen den Lauf der Sonne, um Zusammenstöße zu vermeiden. Das große Schiff zu versenken ist unser Hauptziel. Wenn sich noch andere Schiffe in den Kampf einmischen, so sind sie bloße Gelegenheitsziele, für die es sich nicht lohnt zu sterben. Geschwindigkeit ist unsere beste Verteidigung, aber rechnet damit, dass eure ersten Schüsse danebengehen. Es ist zunächst schwer, bei dieser Geschwindigkeit genau zu zielen. Ihr werdet den Bogen bald raushaben. Wenn ihr zu viel Geschwindigkeit verliert, verliert ihr auch euren Vorteil – dann seid ihr nur noch Wandler, die es mit einem Schiff voller Musketiere zu tun haben. Es gibt auf jedem Deck Blindagen, Schutzwände gegen Geschosse; solange diese nicht in Brand gesetzt oder beseitigt sind, könnt ihr keine große Wirkung erwarten, wenn ihr einfach Granaten hinaufwerft. Das Schiff hat vier Mastkörbe, die groß genug sind für mehrere Bogenschützen oder Wandler. Vom Heck aus sind acht große Geschütze nach hinten gerichtet, darunter zwei, die weit genug gesenkt werden können, um auch sehr nahe Ziele zu treffen. Außerdem gibt es zehn kleinere Kanonen hinter verschlossenen Geschützpforten, die sich erst öffnen, wenn die Kanonen feuerbereit sind. Ach ja, und der Name des Schiffs lautet Gargantua . Noch Fragen?«
    »Wo und wann sammeln wir uns wieder?«, fragte eine hagere Frau mit stechenden Augen.
    »Ungefähr hier, in einer Stunde. Wenn noch mehr Schiffe auftauchen, dann eine Meile östlich vom östlichsten Schiff. Eisenfaust und ich haben das Binokel, wir werden euch finden. Wenn wir untergehen, hat Wachhauptmann Stumpf noch ein weiteres Paar. Wer die anderen völlig aus den Augen verliert, schlägt sich entlang der Küste von Atash durch, bis sich ihm die Möglichkeit zu einer sicheren Passage zurück zur Chromeria bietet. Asif?«
    Ein junger Mann mit kahlrasiertem Kopf sagte: »Herr, ich nehme an, dass jeder Wandler, den wir sehen, ebenfalls ein Gelegenheitsziel ist? Um zu verhindern, dass sie etwas über die Streitgleiter erfahren?«
    Es entstand eine Pause, und Kip begriff, was der junge Mann da fragte. Traten sie speziell mit dem Ziel an, jeden Wandler zu töten? Schließlich gab es keine Möglichkeit, sie gefangen zu nehmen – man konnte einen Wandler nicht einfach entwaffnen.
    »Die Gleiter lediglich zu sehen dürfte nicht ausreichen, um sie leicht nachbauen zu können. Bringt euch selbst nicht in Gefahr. Gelegenheitsziele ja, aber das sind keine dringlichen Ziele. Jeder von euch ist mir lebend mehr wert als fünfzig von ihnen tot. Verstanden?«
    Sie verstanden. Sie waren in erster Linie keine Elitekrieger, sondern Elitewachen, deren Reihen sich durch die Schlacht von Garriston gelichtet hatten. Die Schwarze Garde selbst benötigte sie lebend.
    »Dann lasst uns also ein paar Piraten versenken.«
    Die Schwarzgardisten brachen in lautes Gebrüll aus. Nur Kruxer, der die Augen weit aufgerissen hatte und sehr angespannt wirkte, vergaß mit einzustimmen.
    Gavin zog seine kostbaren Dolchpistolen und drehte sich zu Kip um. »Könntest du die für mich halten?«
    Kip runzelte die Stirn und erinnerte sich daran, wie er sie beim letzten Mal fast ins Meer hätte fallen lassen.
    »Ein Scherz, Kip. Nur ein Scherz.«
    Kip grinste.
    »Das hier ist für dich.« Gavin drückte Kip ein Bündel in die Hand.
    Als er es entfaltete, stellte Kip fest, dass es einen Gürtel mit einer Tasche enthielt, die wie

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