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Die Blendende Klinge

Die Blendende Klinge

Titel: Die Blendende Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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immer, wenn es wehtat, machte er eine rasche Bestandsaufnahme: Wie schlimm genau war es? Nicht so schlimm. Er hatte sich ganz scheußlich in die Wange und auf die Zunge gebissen, aber zu Boden gegangen war er im Wesentlichen vor Überraschung.
    So was kann schon mal passieren, wenn einem ein kleines Mädchen den Kopf abreißt.
    Sie trat in sein Gesichtsfeld, immer noch in Kampfhaltung, ganz nah an seinem Kopf. Flach auf dem Rücken liegend fragte er: »Hast du nicht mehr auf Lager?«
    Es brachte sie in Rage, und sie machte einen Schritt auf ihn zu.
    Er rollte sich ruckartig zu ihr herum und hoffte, ihre Füße zu erwischen und sie ins Stolpern zu bringen.
    Sie sprang und versuchte, über ihn hinwegzusetzen, aber er hielt in seiner Bewegung inne und schnappte nach ihren Füßen, während sie noch in der Luft war. Er hatte Glück und bekam einen davon zu fassen.
    Adrasteia krümmte sich katzenartig und streckte die Arme aus, aber sie konnte sich nicht mehr fangen. Sie landete flach auf der Hüfte und schrie auf.
    Kip rappelte sich hoch und versuchte, sie auf den Boden zu drücken – irgendwie, egal wie, sein Gewicht einzusetzen, um irgendwie zu gewinnen.
    Er war halb über ihr, als ihre kleine Faust ihn mitten in die Kehle traf. Hustend brach er zusammen.
    Einen Augenblick später lag er mit dem Gesicht nach unten, und sie war auf ihm und hatte den Arm um seinen Hals gelegt.
    Ein Erwachsener rief etwas, aber Kip konnte nur das Blut in seinen Ohren rauschen hören.
    Dann verschwand Adrasteia, mit den Füßen durch die Luft tretend, während Eisenfaust sie von ihm herunterhob, sie im wahrsten Sinne des Wortes am Kragen packte und wegzerrte.
    Eisenfaust ließ das wütende Mädchen vor sich zu Boden fallen. »Ich sagte: Genug! «, brüllte er. Adrasteia stand vor Schreck stocksteif da. Dann sackte sie in sich zusammen. Alle im Kurs wichen ein Stück zurück, mit großen Augen und plötzlich sehr still. »Kip!«, schrie Eisenfaust.
    Kip schluckte einige Male. »Ja, Herr?«, fragte er und rappelte sich – zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Tag – wieder auf die Beine.
    »Alle Frischlinge haben einen Partner. Du hast deinen gerade gefunden.«

17
    Beim Abendessen nahm Kip seinen Teller und setzte sich ganz allein ans Ende eines langen Tisches. Man kann nicht abgewiesen werden, wenn man gar nicht erst versucht dazuzugehören.
    Adrasteia kam zu ihm herüber und nahm ihm gegenüber Platz. »Ich soll dich ausspionieren«, erklärte sie.
    »Ähm, ist die Wurst gut?«, fragte Kip.
    »Sie ist nicht schlecht. Du solltest sehen, was die fertig ausgebildeten Schwarzgardisten bekommen.«
    »Gute Sachen?«, fragte Kip.
    »Fantastische Sachen«, sagte sie. Sie stocherte in ihrem Essen. »Im Ernst.«
    »Du magst gutes Essen, hm?«, meinte Kip.
    »Ich rede vom Ausspionieren. Nur Speise im Hirn, was?«
    »Ich weiß.« Speise im Hirn? Nach all der Zeit, die er mit Seeleuten und Soldaten verbracht hatte, war es einfach wahnsinnig goldig, jemanden beim Fluchen dezente Umschreibungen verwenden zu hören.
    »Oh.« Sie errötete. Schaute auf ihren Teller hinab.
    »Warum will irgendjemand, dass du mich ausspionierst?«, erkundigte sich Kip.
    »Du bist ein Guile.« Sie zuckte die Achseln, als erkläre das alles. Kip nahm an, dass dem auch so war.
    »Für wen spionierst du?«, fragte Kip.
    »Für meine Gönnerin natürlich.«
    »Nun ja, das hab ich mir irgendwie schon gedacht.« Kip hatte natürlich keine Ahnung gehabt. »Aber wer ist deine Gönnerin?«
    »Das ist eine ziemlich persönliche Frage, nicht wahr?«, entgegnete sie.
    »Du spionierst mir nach, aber ich darf keine Fragen stellen, die ein wenig persönlich sind?«, wunderte sich Kip ungläubig.
    Sie lachte. »Es ist eigentlich keine wirklich persönliche Frage, Kip. Ich habe dich nur auf die Probe gestellt.«
    Oh, und ich bin durchgefallen.
    »Bedeutet das also, dass du es mir erzählst?«, fragte Kip stur.
    »Dass ich dir was erzähle?« Sie stellte sich dumm.
    »Du bist wirklich unmöglich, wie?«, brummte Kip.
    Sie grinste. »Meine Gönnerin ist Lady Lucretia Verangheti von den Veranghetis aus Smussato.«
    »Du stammst aus Ilyta? Du siehst nicht wie eine Ilytanerin aus. Außerdem habe ich gedacht, dass die Ilytaner nicht gern wandeln. Lauter Ketzer und so weiter.«
    Ihre Augenbrauen fuhren ruckartig in die Höhe. »Du sagst einfach immer das Erste, was dir in den Sinn kommt, nicht wahr?«
    »Ich bessere mich schon«, erwiderte Kip. Hatte er etwas Falsches gesagt?
    » Das ist

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