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Die blonde Geisha

Die blonde Geisha

Titel: Die blonde Geisha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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würde ich meinen Kragen wenden, um meinen Eintritt in die Geisha-Welt zu symbolisieren, also den roten gegen einen weißen austauschen.
    Von einer Maiko würde ich zur Geisha werden.
    Ungewöhnlich, nachdem ich schließlich nie wie die anderen Maikos bei einem Festessen Saké ausgeschenkt hatte. Okâsan hatte mir nie erlaubt, bei diesen Festen dabei zu sein.
    Warum nicht? Welches Geheimnis verbarg sie vor mir?
    Okâsan war sehr nervös, als sie mich etwas später zu sich auf die glatt polierte Veranda kommen ließ. Sie erklärte mir, dass in der hundertachtjährigen Geschichte dieses Teehauses keine Maiko jemals die Geisha-Welt auf solch außergewöhnliche Art und Weise betreten hätte. “Nie wurde eine Maiko zur Geisha, ohne die traditionelle Frisur zu tragen oder ihre Zähne zu schwärzen”, fuhr Okâsan fort, nahm ihre Teetasse hoch und stellte sie wieder ab, ohne einen Schluck getrunken zu haben. “Nie zuvor wurde eine Maiko zur Geisha, ohne sich vorher einen Namen zu geben …”
    “Entschuldigen Sie, Okâsan”, unterbrach ich sie. “Aber ich
habe
einen Geisha-Namen.”
    “Und welchen Namen hast du ausgewählt?”
    “Kimiko.”
    “Ein ehrenwerter Name, Kathlene-san, er wird in der Welt der Geishas sehr respektiert.” Simouyé lächelte, dann legte sie eine Hand auf meinen Arm. “Ich wünschte, ich könnte dir das ersparen, Kathlene-san. Ich wollte dich niemals zwingen, etwas gegen deinen Willen zu tun. Ich bete zu den Göttern, dass wir diesen Sturm überleben, der uns bedroht.”
    Ich nickte. “Dass ich meine Frühlingsgabe an den Baron verkaufe, hat nichts mit den Kimonos für das Teehaus zu tun, wie Sie behaupteten.”
    Simouyé verschränkte die Hände im Schoß, ein Zeichen, dass sie ihre Gefühle unterdrückte. “Unsere Welt steckt voller Geheimnisse, Kathlene-san. Mehr werde ich dazu nicht sagen.”
    “Bitte, Okâsan, ich möchte wissen, warum Sie mir nicht die Wahrheit über Baron Tonda-sama sagen.”
    Simouyé lächelte ein gekünsteltes Lächeln. “Die Jahre im Teehaus haben dich nicht gezähmt, Kathlene-san. Diese Kühnheit hast du von deinem Vater.” Sie blickte zu Boden, was mich überraschte. “Aber ich kann es dir nicht sagen.”
    “Okâsan”, begann ich. Wenn ich ihr von dem Gaijin erzählte, würde sie mir dann verraten, womit der Baron sie unter Druck setzte? Hatte Mariko die Wahrheit gesagt? Drohte der Baron wirklich damit, Okâsan zu ruinieren? “Ich muss Ihnen erzählen, was heute im Tempel passiert ist …”
    “Später. Nun musst du dich auf die heutige Nacht vorbereiten.”
    “Aber es ist wichtig, Okâsan.”
    “Nichts ist wichtiger als das, was du heute Nacht zu tun hast.” Schweigen. “Ich überlasse dich nun deinen Pflichten, Tochter des Mallory-san.”
    “Ja, Okâsan.”
    Voller Respekt verneigte ich mich, und als ich mich erhob, verspürte ich ein seltsam friedliches Gefühl, das Gespräch mit Okâsan hatte mir Kraft gegeben. Ich eilte zurück in mein kleines Zimmer. Plötzlich fühlte ich mich wie ein Kind. Summend nahm ich die Holzschuhe mit den kleinen Glöckchen aus dem Schrank, die ich am ersten Tag im Teehaus des Sehnsuchtsbaumes bekommen hatte. Ich hatte sie behalten, obwohl sie mir längst nicht mehr passten.
    Nach der Schwesternzeremonie wollte ich sie Mariko schenken. Die Kokeshi-Puppen, die ich damals im Garten verloren hatte, hatte ich nicht mehr gefunden. Vermutlich hatte Ai sie in den Müll geworfen. Als ich die Holzschuhe hochnahm, bemerkte ich, dass meine Hände zitterten. Warum bekam ich nun doch wieder Angst? Ich gehörte doch in diese Welt und wollte keinesfalls, dass sich daran etwas änderte.
    Aber jemand hatte mich verändert. Jemand hatte dafür gesorgt, dass mein Herz schneller schlug. Reed-san. Ich musste ihn vergessen und tun, was die Götter verlangten. Die Schuhe stellte ich auf den Balkon, betrachtete die Schönheit des Gartens und konzentrierte mich darauf, ruhig zu werden.
    “Dreh dich nicht um, Kathlene-san. Du wirst heimlich beobachtet.”
    Reed sah, wie sie erstarrte, nach Luft schnappte, eine Hand auf den Mund presste. Er kam näher, bewunderte ihre schönen langen Finger, ihre festen Brüste. Am liebsten hätte er sie berührt, in die Arme genommen und die Zunge auf die harten Brustwarzen gedrückt. Allein der Gedanke ließ seinen Mund wässrig werden.
    “Reed-san!” flüsterte sie. Er betrachtete ihren langen, weißen Nacken, der dafür gemacht war, geküsst und liebkost zu werden. “Was tust du hier?”
    “Ich

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