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Die Blüte des Eukalyptus

Die Blüte des Eukalyptus

Titel: Die Blüte des Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Nicholls
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Wut, weil nicht er derjenige gewesen war, der Gem gerächt hatte. »Schade, dass das Gesetz noch keinen Weg gefunden hat, um Kerle wie Iago zweimal um die Ecke zu bringen.«

    »Aye, früher ging das. Vor einigen Jahrhunderten wäre er aufgehängt, zu Tode geschleift und gevierteilt worden.«
    Nach dem dritten Glas spekulierten sie darüber, wie Iago zu einem solchen Ungeheuer hatte werden können. War er bereits von Geburt an verrückt oder böse gewesen oder hatte es an einer brutalen Kindheit oder gar der Gesellschaft gelegen?
    »Ich bin im Leben vielen Sadisten wie ihm begegnet«, erklärte der Doc. »Aber ich habe herausgefunden, dass Iago von vornehmer Herkunft war. Er wurde von einer Familie verstoßen, die Jonestone bekannt ist. Man gab ihm einen anderen Namen und verbannte ihn ans Ende der Welt, um ein abscheuliches Verbrechen zu vertuschen. Ein durch und durch verdorbener Mensch, der seine Gefangenen auf grausamste Art misshandelte, um Instinkte zu verbergen, denen er sich nicht stellen konnte.«
    Jake machte ein finsteres Gesicht. »Es ist mir scheißegal, warum er so wurde. Er hat es nicht verdient, dieselbe Luft zu atmen wie der Rest der Menschheit.«
    »Ein Priester würde behaupten, dass jeder Mann es wert ist, erlöst zu werden.«
    »Ach ja?« Jake dachte kurz nach. »Das Beste, was man über Iago sagen kann, ist, dass er jetzt auf ewig unter seinem Grabstein liegt.«
    Später, auf dem Weg nach Ironbark, erzählte der Doc, dass ihm Daniel ein besonderes Geschenk zu seiner Rückkehr hatte machen wollen.
    »Eine neue Taschenpistole aus Belgien mit einem eingebauten Bajonett. Ich konnte dem Dummkopf das Ganze gerade noch ausreden, denn wenn man Sie mit einer Waffe erwischt, wären Sie geliefert.«
    »Mit einem Bajonett, wie? Käme nicht ungelegen, um Kez aus diesem Arbeitslager zu befreien.«
    Leslie warf ihm einen weisen Eulenblick zu. »Bran hat einen Wilkommensschmaus organisiert, um Ihre Entlassung zu feiern.«
    Jake schüttelte den Kopf. »Das ist nett von ihm, aber was nützt mir die Freiheit, wenn Kez nicht bei mir ist? Ich will erst einmal
die Kinder von der Ironbark Farm holen. Die Ärmsten müssen sich ja vorkommen wie Waisenkinder.«
    »Darum habe ich mich bereits gekümmert. Die Kinder und Ihr vardo warten in Brans Schmiede auf Sie.«
    Sie trennten sich an der Wegkreuzung. Leslie fuhr in westliche Richtung, um jemanden zu operieren. Die zweite Whiskyflasche, die der Doc in Jakes Satteltasche verstaut hatte, sorgte dafür, dass Jake wohlig entspannt war, als er bei Sonnenuntergang Brans Schmiede erreichte. Pearl und Gabriel saßen auf der Mauer wie zwei kleine Vögel auf der Stange und hießen ihn kreischend willkommen.
    Die Wohnräume der Schmiede waren mit Luftschlangen geschmückt. Der Doc hatte nicht übertrieben, was den Willkommensschmaus anging. Bran röstete einen Spießbraten über einem offenen Feuer. Daniel bekam kein Wort heraus, er grinste Jake nur an und drückte ihm einen Becher Wein in die Hand.
    Jake trank ihn in einem Zug aus und zeigte mit dem leeren Becher auf den Braten. »Tja, das ist wohl mein Abendessen. Und was esst ihr?«
    Die Kinder ließen gar nicht mehr von ihm ab, sie lachten und fragten ihn nach Mama und dem Leben im Gefängnis aus, und ihretwegen gab er sich entspannt und zuversichtlich. Unzählige Flaschen Albion Ale und Wein wurden benötigt, um das Essen hinunterzuspülen. Danach stimmten sie einen lauten Gesang an. Gabriel begleitete sie auf seiner neuen Geige, die ihm ein Freund von Scotty, dem Schäfer, geschenkt hatte, ein Geiger, der in Gideon Park Strafgefangener gewesen war und sich auf diese Weise für Iagos Tod bedankte.
    Jake versuchte, die Trostlosigkeit zu unterdrücken, die der Alkohol ausgelöst hatte.
    »Vielleicht könnte man aus Scottys Meute eine Armee aufstellen, um Kez zu befreien.«
    Es war nur halb als Scherz gemeint. Daniel warf ihm einen ernsten Blick zu.

    »Es gibt mehrere Methoden, einer Katze das Fell über die Ohren zu ziehen, Jake.«
    Jake sah, dass Pearl und Gabriel die Augen zufielen, und scheuchte sie in Brans riesiges, schmiedeeisernes Bett, wo sie aussahen wie zwei verlorene Kinder im Wald. Als er zu seinen Freunden zurückkam, reichte Daniel ihm die belgische Pistole mit dem Bajonett. Jake bedankte sich aufrichtig und wog sie in der Hand, um ein Gefühl für sie zu bekommen.
    »Das ist die beste Waffe, die ich je hatte. Ich kann es kaum abwarten, sie zu benutzen.«
    Daniel und Bran beobachteten ihn. Irgendetwas führten sie

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