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Die Blüte des Eukalyptus

Die Blüte des Eukalyptus

Titel: Die Blüte des Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Nicholls
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Pferdes sitzt.«
    Dann rief er Daniel nach: »Hey! Hat unsere Frau ihm schon einen Namen gegeben?«

    »Ja, Yosef Jakob Andersen Browne. Tut mir leid, aber um das bisschen Browne kommt er nicht herum.«
    »Es hätte schlimmer kommen können«, gab Jake zurück.

    Eine Woche später wurde Jake in Mrs. Hambertons Wohnzimmer in Goulburn geführt. In der vornehmen Umgebung fühlte er sich zwar nicht ganz wohl, aber er war fest entschlossen, seinen Fall vorzutragen.
    Daniel hatte ihm erzählt, dass die Gattin des Richters eine »nicht mehr junge«, aber sehr attraktive Frau war. Jetzt konnte sich Jake vergewissern, dass er nicht übertrieben hatte. Sie wirkte um einiges jünger als ihr Mann. Feingliedrig und nach der neuesten Mode gekleidet, das Haar wie eine Prinzessin zu einem Knoten auf dem Kopf geschlungen. Irgendwie irritierten Jake ihre dunkelblauen Augen. Als sie ihm die Hand entgegenstreckte, wusste er nicht, ob er sie schütteln oder küssen sollte. Also berührte er sie nur und trat dann einen Schritt zurück.
    »Jake Andersen, Ma’am. Leider habe ich Ihren Gatten, den Richter, nicht angetroffen. Zugegeben, ich war ein wenig verzweifelt, deshalb bin ich hergekommen, um Ihnen meine Petition an den Gouverneur zu zeigen.«
    »Sie sind der junge Mann, der neulich begnadigt wurde, nicht wahr? Aufgrund dieser Falschaussage hätten Sie niemals verurteilt werden dürfen.«
    »Das ist sehr höflich ausgedrückt, Ma’am!«
    »Und Sie sind mit Mrs. Keziah Browne befreundet?«
    »Sie ist die Frau meines Partners, Daniel Browne. Sie ist wegen Mordes verurteilt worden, aber in Wahrheit hat sie den Teufel in Person wegen der Misshandlung erschossen, die er meinem Roma-Freund Gem Smith angetan hatte. Damit hat sie mich davor bewahrt, dieses Schwein selbst zu erschießen.«
    Erschreckt durch die Wahl seiner Worte fügte Jake hastig hinzu: »Verzeihen Sie meine Ausdrucksweise, Ma’am. Aber kein Wort ist niederträchtig genug, um diesen Kerl zu beschreiben.«

    Mrs. Hamberton nickte zustimmend. »Ich war beim Prozess gegen Ihre Freundin anwesend. Die englische Sprache hat keine geeigneten Ausdrücke, um diesen Mann zu beschreiben. Er war die Verkörperung des Bösen.«
    Dann fragte sie spontan: »Wie kommt Ihre Freundin mit den Bedingungen von Parramatta zurecht?«
    »Keziah ist eine vorbildliche Gefangene, Ma’am. Man hat ihr Sonderrechte eingeräumt, sie darf Besuch von ihrem Mann empfangen. Ich selbst habe sie natürlich nicht gesehen«, fügte er hastig hinzu.
    »Und wie schaffen Sie das mit den Kindern?«
    »Sehr gut, danke. Yosef hat sich an Kuhmilch gewöhnt, als hätte er nie etwas anderes gekannt. Die beiden anderen helfen auf der Farm. Und in der Schule kommen sie auch sehr gut mit.«
    »Und dieser hübsche Junge, den ich bei seiner Mutter sah? Während Ihres Prozesses«, setzte sie taktvoll hinzu. »Wie Mr. Browne mir erzählte, hat seine Frau ihn adoptiert.«
    Jake versenkte sich in den Anblick der Tapete. Jetzt wird es knifflig. Mrs. Hamberton war im Gerichtssaal, als Pearl mich als ihren Vater identifizierte und man Gabe den Mund zuhalten musste. Was führt sie im Schilde?
    »Gabriel Stanley ist fast sechseinhalb und so lebhaft, wie man in dem Alter nur sein kann. Er spielt Soldat, am liebsten die Schlacht bei Waterloo. Er hat ein Händchen für Pferde und weiß immer, was sie denken. Und er ist verdammt musikalisch. Es gibt nichts, was der Junge auf seiner Geige nicht spielen könnte, wenn er es darauf anlegt.«
    Mrs. Hambertons Stimme klang sonderbar. »Ach ja, musikalische Begabungen werden oft von den Großeltern weitervererbt. « Sie zog an einem Glockenstrang. »Ich bestelle uns Tee. Bitte, erzählen Sie mir von Ihrer Petition.«
    Das ließ Jake sich nicht zweimal sagen. Das Gesetz war ihm keine Hilfe, also schüttete er ihr sein Herz aus. Wer weiß, vielleicht hatte Mrs. Hamberton genügend Einfluss. Jake hatte gelernt,
die Macht anständiger Frauen nicht zu unterschätzen. Das Gesetz verschaffte dem schönen Geschlecht keine Vorteile, also musste es auf verschlagenere Methoden zurückgreifen, um sich die Welt untertan zu machen.
    Mrs. Hamberton ließ Jake nicht aus den Augen, während dieser ihr erzählte, wie er jede Farm, jeden Kramladen und jedes Wirtshaus in der Gegend aufgesucht und sechshundertneunundvierzig Unterschriften gesammelt hätte. Einmal war er sogar über einen reißenden Fluss geschwommen, um ein entlegenes Gehöft zu erreichen.
    »Die meisten Männer und Frauen sind auf ihrer Seite,

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