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Die Blueten der Freiheit

Die Blueten der Freiheit

Titel: Die Blueten der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Anthony
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ruiniert hatte, noch besessen, hätte ich sie dem Kardinal sofort gegeben. Damit wären alle meine Probleme gelöst gewesen. Aber in Wahrheit hatte ich absolut nichts anzubieten. Der Glanz, den ich ausstrahlte, beruhte auf dem guten Namen meines Vaters, und jeder einzelne Livre, den ich dem Vicomte von Souboscq abgerungen hatte, war in mein Kartenspiel geflossen.
    Und jetzt war auch noch in Frage gestellt worden, was nach dem Tod meines Vaters passieren würde.
    Doch der Kardinal war mir sehr ähnlich. Wenn ich ihm mehr anbot als mein Vater – und wie konnte Spitze das nicht sein? –, war sein weiteres Handeln absolut voraussehbar. Mein Pech im Spiel und die Tatsache, dass ich die Spitze unbedingt brauchte, führten mich also nach Souboscq in die Gascogne.

    Irgendwo auf der Strecke zurück nach Poitiers hörte das Mädchen schließlich auf mich anzustarren und schlief ein. Remy tat es ihr nach. Ich schubste ihn, um ihn aufzuwecken. »Kennst du in Berry vielleicht eine Gräfin oder sonst jemanden in der Art?«
    »Die Gräfin von Bardelles … und die Herzogin von Tillay.«
    »Das Mädchen braucht angemessene Kleider und Schuhe.«
    »Du wirst sie also doch behalten?«
    Ich runzelte die Stirn, als ich sah, wie seine Augen vor Verlangen aufblitzten. »Aber dafür nicht.«
    Er sah mich enttäuscht an.
    »Wenn du unglücklich bei mir bist, dann brauchst du es bloß zu sagen …«
    »Nein! Nein, ich bin durchaus zufrieden.«
    War er das? Tatsächlich?
    »Und was die Gräfin und die Herzogin betrifft … Ich habe beide Frauen bereits eine Zeitlang nicht mehr gesehen, und ich weiß nicht, ob sie noch empfänglich für meinen Charme sind.«
    Seinen Charme. Er war ziemlich beträchtlich und hatte bei mir noch nie seine Wirkung verfehlt. Ich beugte mich zu ihm, um sein Halstuch zurechtzurücken und die Bänder zu ordnen. »Tu nur, was du tun musst.«
    Einige wenige Tage in Berry brachten uns eine elegante Garderobe ein. Von der Gräfin von Bardelles bekamen wir ein prachtvolles Mieder und ein Kleid aus blauem türkischen Samt, das mit Pailletten verziert war, und außerdem noch die dazu passenden Schuhe. Zwei Tage später erhielten wir von der Herzogin von Tillay ein hübsches grünes Satinkleid, dessen Ärmel zurückgestülpt wurden, um den Blick auf das goldbestickte Futter darunter freizugeben.
    Remy warf das Satinkleid neben mir auf das Bett, das wir uns teilten. Es lag auf der goldbestickten, bordeauxroten Tagesdecke aus Damast und glänzte, als wäre es lebendig.
    Ich widerstand dem Drang, über den Stoff zu streichen, obwohl ich aus schändlicher Erfahrung wusste, wie sich die Seide auf meinen Beinen anfühlen würde. Wie der Rock rascheln würde, wenn ich mich bewegte. Und wie die eleganten Schuhe an meinen Füßen aussehen würden. Ich rollte mich zur Seite, stützte mich auf meinen Ellbogen und schob das Kleid stattdessen mit meinem Buch zur Seite. »Und wie bist du dazu gekommen?«
    »Ich habe der Herzogin gesagt, dass du ein Kleid benötigst.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Tatsächlich.«
    »Gib mir nicht die Schuld daran, falls sie den Eindruck erhalten hat, dass du derjenige bist, der es tragen wird.«
    Ich zuckte mit den Schultern, obwohl ich am liebsten erschaudert wäre. Ich hatte als Junge oft genug mit solchen Dingen gespielt, um nie wieder ein Kleid tragen zu wollen. Zumindest redete ich mir das ein. Meine Mutter hatte sich ein Mädchen gewünscht, und es war meine Aufgabe gewesen, ihr über ihre Enttäuschung hinwegzuhelfen. Der Tag, an dem mein Vater herausgefunden hatte, dass er einen Sohn hatte, war der letzte Tag gewesen, an dem er mir mit so etwas wie Stolz begegnet war.
    Ich hatte lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen.

    Der Rock war zu lang, und die Ärmel, die etwas unter den Schultern hätten sitzen sollen, waren dem Mädchen zu weit. Sie rutschten ihr ständig die Arme hinunter. Dennoch war es besser als das bäuerliche Kleid, das sie vorher getragen hatte. Nachdem ich ein Dienstmädchen dazu überredet hatte, ihr die Haare zu schneiden, war sie hübsch genug, um sie sogar auf den königlichen Hof mitzunehmen. Ihre Haare waren zu einem modischen Pony geschnitten und auf den Seiten zurückgekämmt, um ihre Locken besser zur Geltung zu bringen. Sie sah nun genau wie die Art von adeliger Gefährtin aus, die ich haben wollte. Als wir schließlich mit der Kutsche nach Orléanais kamen und uns auf den Weg zum Anwesen meines Vaters machten, erzählte ich ihr von meinem Vorhaben.
    »Wir werden

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