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Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Titel: Die Blumenweberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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nehmen.
    »Wir werden sie finden, das schwöre ich dir, Alix.«
    Beinahe schüchtern lächelte sie ihn an und wollte sich gerade bei ihm bedanken, als sie plötzlich wie aus dem Nichts eine Männerstimme hörten.
    »Wenn das Jäger sind, sind wir gerettet!«, jubelte Alix und versuchte etwas zu erkennen.
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Wahrscheinlich schicken sie uns zurück. Verdammt! Siehst du, wie schnell es dunkel wird? Wo sollen wir nur die Nacht verbringen?«
    Die beiden hörten jetzt mehrere Stimmen, konnten aber in dem undurchsichtigen Weiß erst spät die Männer in ihren langen Kapuzenmänteln erkennen. Sie waren mit Stöcken und Mistgabeln bewaffnet und hatten Säcke mit Fallen dabei, die sie im Schnee aufstellten.
    »Hier könnt Ihr nicht bleiben!«, riefen sie ihnen zu. »Es wimmelt hier nur so von Wölfen. Sie kommen alle aus dem Wald von Mans. Die Stadttore sind verschlossen, kein Reisender kann hinein.«
    »Was sollen wir nur machen?«, jammerte Alix. »Wir müssen in die Normandie.«
    »Am besten wartet Ihr auf den Frühling, mein Fräulein.«
    Die Männer lachten, aber man sah die nackte Angst in ihren Augen. Einer nahm seine Forke und deutete damit in Richtung Waldrand.
    »Von hier bis Mans treiben sich einige Dutzend Wölfe herum. Wahrscheinlich sind es fünfzig oder sechzig. Sie warten nur auf ein Signal, um sich auf alles zu stürzen, was sich bewegt. Wenn Ihr weiterreitet, seid Ihr verloren.«
    »Versucht Ihr sie zu töten?«
    »Das ist unmöglich. Wir stellen Fallen auf, mehr können wir nicht tun. Und wir versuchen, sie in einen anderen Wald zu treiben. In ihren eigenen gehen sie nicht zurück, weil es da nichts mehr zu fressen gibt.«
    »Wie viele Wölfe sind hier in der Gegend?«, fragte Mathias.
    »Hier sind es etwa zehn, vielleicht auch ein paar mehr. Mit den Fallen werden es weniger. Aber ein paar Tagesreisen weiter erwartet Euch das nächste Rudel. Passt auf, wo Ihr hintretet. Wir haben überall Fallen aufgestellt.«
    »Wie können wir sie denn erkennen?«, wollte Mathias wissen.
    »Ihr müsst einfach sehr vorsichtig sein.«
    »Was sollen wir nur machen?«, fragte Alix wieder.
    Restlos verunsichert, verwirrt und verzweifelt, stellte sie immer wieder dieselbe Frage: »Was sollen wir nur machen?«
    »Geht dahin zurück, wo Ihr herkommt, oder seht zu, dass Ihr
nach Vendôme kommt«, riet ihnen einer der Jäger. »Der Weg biegt gleich da vorn rechts ab. Bis dahin haben sich die Wölfe noch nicht gewagt, aber das wird auch nicht mehr lang dauern. Hier könnt Ihr jedenfalls nicht bleiben.«
    Alix zitterte vor Angst. Was sollten sie nur tun? Hilfesuchend sah sie sich nach Mathias um, der aber wie stets sehr gefasst schien.
    Der gesprächigste von den Jägern deutete jetzt mit seiner Forke in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Ein paar Meilen von hier gibt es an der Straße nach Vendôme eine große Hütte. Da haben wir gestern übernachtet. Bleibt dort, bis es hell wird, und brecht erst dann wieder auf. Morgens ist es nicht ganz so gefährlich, wenn man jetzt schon unbedingt unterwegs sein muss.«
    Dann ließen sie die beiden allein und zogen mit ihren Fallen weiter. Einer drehte sich noch einmal um und rief ihnen zu: »Die Hütte könnt Ihr nicht verfehlen. Sie steht unter dem größten Baum weit und breit.«
     
    Also bogen sie in den verschneiten Weg, der laut Auskunft der Jäger zu der Hütte führen sollte. Einen anderen Ausweg gab es nicht. Vielleicht würde ihnen dieser Unterschlupf das Leben retten.
    Erschrocken drehten sie sich um, als es hinter ihnen heulte. Zwei glühende Augen starrten sie an. Césarine wieherte und ging panisch rückwärts. Sie bäumte sich auf, warf Alix aus dem Sattel und in den Schnee, drehte sich einmal, die Vorderfüße über dem Kopf, im Kreis, ehe sie wieder auf den Boden kam. Der Schnee hatte Alix’ Sturz gedämpft, und sie war zum Glück nicht verletzt. Aber das Raubtier hatte einen Schritt auf sie zu
und Césarine einen nach hinten gemacht, während Mathias vom Pferd gesprungen war, um sich dem Wolf in den Weg zu stellen, der sich nicht von der Stelle rührte und seine Opfer mit listigen Augen anstarrte.
    Doch warum hatte der Wolf geheult, anstatt sie einfach ohne Vorwarnung von hinten anzugreifen? Mathias drehte sich kurz um und entdeckte den Grund. Ein zweiter Wolf war in eine Falle gegangen, und der hatte geheult, nicht der andere, der sie noch immer mit seinen rot glühenden Augen anfunkelte.
    Mathias lief zu Alix und zerrte sie unsanft

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