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Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Die Blumenweberin: Roman (German Edition)

Titel: Die Blumenweberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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möglich von ihr zu erfahren und so schnell wie möglich Valentines Zwilling zu finden.
    Weil er sich nicht hatte setzen wollen, zog sie ihn nun im Stehen aus, was ihm jedoch so peinlich war, dass es ihm schier
den Atem verschlug. Vor den Huren in Tours, die er gelegentlich aufsuchte, um seinen Geschlechtstrieb zu befriedigen und sich bereitzuhalten für den Tag, an dem Alix von allen anderen Liebesaffären befreit zu ihm kommen würde, schämte er sich nicht so.
    Er schloss die Augen und dachte einen Moment an Alix, ihre zierliche Gestalt, ihre natürliche Anmut, ihr Lachen und ihren Enthusiasmus. Doch dann entspannte er sich und wollte erst wieder an sie denken, wenn er sie endlich in die Arme nehmen und ihr sagen könnte, wo sich ihre andere Tochter befand.
    Selbstbewusst ließ er die Béraude seinen schönen Körper bewundern. Ohne ein Wort musterte sie seine kräftigen Muskeln, seine festen Arme und Schenkel, seinen Rücken, den Schwung seiner schmalen Hüften, seinen Oberkörper mit den unwiderstehlichen blonden Haaren an bestimmten Stellen und seinen flachen Bauch, der sich unmerklich hob, sobald sie ihn berührte.
    Mathias rührte sich nicht und wartete ab. Sie umarmte ihn, murmelte, flüsterte, küsste ihn überallhin und zog ihn aufs Bett, wo sie sich auszuziehen begann. Er unterbrach sie ein wenig grob, obwohl die Verführungskunst des Mädchens bei ihm eine Wirkung zeigte, die er gern hinausgezögert hätte.
    »Ich sagte doch, dass ich erst reden und dann bezahlen will.«
    Langsam richtete sie sich auf. Ihr Korsett ließ sie offen, sodass er ihre festen kleinen Brüste sehen konnte, musste aber feststellen, dass er sie gar nicht ansah und noch immer nicht erregt wirkte.
    »Wer hat denn etwas von Bezahlen gesagt?«
    Diese unvermutete Wendung machte ihn sprachlos. Jeder andere hätte dieses Angebot sehr verführerisch gefunden, für ihn
machte es alles nur noch komplizierter. Mit seiner gut gefüllten Börse hätte er sie vermutlich viel leichter locken können.
    »Worüber willst du denn reden?«, fragte sie. »Wozu die Worte, wenn wir uns lieben können? Ich will kein Geld von dir, keinen Sou.«
    »Ich will dich aber bezahlen, verdammt noch mal!«, schrie er, wobei er sie am Arm packte und heftig schüttelte. »Wer hat denn etwas von Lieben gesagt? Ich will dich bezahlen, das sollte wohl reichen.«
    Ihr kehliges Lachen klang irgendwie falsch. Mit schmachtenden Gesten versuchte sie ihn zu verführen. Er betrachtete ihren großen, vollen, schön geschwungenen Mund und nahm sich vor, sich vor ihren Worten zu hüten.
    »Manchmal bin ich sehr großzügig.«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten.«
    Er setzte sich auf, schob sie weg, stand auf und zog sich langsam wieder an, so als wäre sein Besuch beendet. Sie beobachtete ihn überrascht.
    »Habe ich dich beleidigt?«, fragte sie beinahe flehentlich.
    »Nein, durchaus nicht.«
    »Dann gefalle ich dir nicht.«
    »Du bist sehr schön, und dein Körper ist vollkommen.«
    »Was willst du dann?«
    »Ich sagte es bereits – mit dir reden.«
    Sie räkelte sich lüstern, wobei sie darauf achtete, dass ihr Busen zu sehen blieb, erhob sich und zog ihn zu dem Sessel, auf den sie vorher schon gedeutet hatte.
    »Nun gut, dann erzähl mir, was dich beschäftigt, damit wir bald zu dem Vergnügen kommen, das ich dir bereiten will.«
    Mit gespreizten Beinen setzte sie sich ihm gegenüber und
schob ihren Rock hoch, damit er den Ansatz ihrer weißen Schenkel sehen konnte. Béraude war wirklich schön, wenn auch vielleicht ein bisschen vulgär mit ihrem großen, rot geschminkten Mund und den schrägen, gierig funkelnden Augen.
    »Ich könnte dich sehr, sehr gut bezahlen«, wiederholte er mit einem Blick auf seine Börse.
    »Das ist nichts im Vergleich zu dem, was ich dir geben kann. Willst du dir das wirklich entgehen lassen?«
    Weil sie schwieg, fuhr er fort: »Du findest sicher noch viele andere Männer, aber mit Sicherheit keinen, der dir so viel Gold geben wird wie ich. Und dafür verlange ich nur ein Geständnis.«
    »Ein Geständnis!«, rief sie, »das gefällt mir aber gar nicht. Außer es wäre, sagen wir mal, eines, dessen man sich nicht zu schämen braucht.«
    »So eines ist es.«
    »Dann sei es dir gewährt, schöner Herr«, säuselte sie, schon wieder ganz entspannt. »Aber deinen Körper will ich auch. Ohne Körper kein Geständnis. Das Gold kann warten.«
    Sie entkleidete sich so langsam, wie sie ihn ausgezogen hatte, mit vielen gekonnt sinnlichen Bewegungen, doch

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