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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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diesmal mit Kaffee in den Händen, den Leona uns angeboten hat. Wir warten auf die Ankunft zweier Agents und zweier LAPD-Beamter des SWAT-Teams. Sie kommen nacheinander her. Wir wollen die Mörder nicht alarmieren, falls einer von ihnen das Haus beobachtet.
    Leona ist in ihrem Büro; sie sagt, sie müsste ein paar E-Mails beantworten.
    »Weißt du«, sagt Callie, »mir gefällt zwar nicht, womit sie ihren Lebensunterhalt verdient, aber ich mag diese Miss Waters. Sie ist eine starke Frau.«
    Ich grinse schief. »Ich auch. Ich wünschte nur, sie würde nicht darauf beharren zu bleiben. Doch ich muss gestehen, sie ist tapfer, und sie ist entschlossen.«
    Callie trinkt von ihrem Kaffee. »Was glaubst du, wie stehen unsere Chancen?«, fragt sie.
    »Ich weiß es nicht, Callie. Nachdem ich Leona gesehen habe, bin ich sicher, dass wir auf der richtigen Spur sind. Sie steht auf seiner Liste. Ich meine, sieh sie dir nur an.« Ich verziehe das Gesicht. »Wahrscheinlich hat er sie ausgewählt, um das Gefühl zu haben, dass er mich vergewaltigt und ermordet.«
    »Es ist wirklich unheimlich, Zuckerschnäuzchen. Man könnte fast anfangen, an diese ganze Doppelgänger-Geschichte zu glauben.«
    Mein Handy klingelt. »Hallo?«, antworte ich.
    Alans Bariton rumpelt an meinem Ohr. »Ich wollte dich nur kurz informieren. Gene sagt, dass es länger als erwartet dauert mit der DNS. Er hat frühestens heute Abend um zehn Uhr ein Ergebnis.«
    »Wir sind auf eine heiße Spur gestoßen hier draußen.« Ich berichte ihm von Leona und unserem neuen Plan.
    »Das könnte eine gute Nachricht sein«, sagt er. »Vielleicht schnappen wir die Säcke.«
    »Drück die Daumen. Ich halte euch auf dem Laufenden.« Ich lege auf und sehe auf die Uhr. »Verdammt. Die Zeit ist schnell rumgegangen.« Ich sehe Callie an. »Es ist beinahe sechs.«
    »Zeit für die Abendnachrichten«, sagt sie.
    »Zeit, diesem Psychopathen eins in die Fresse zu geben.«

KAPITEL 42
    Brad wirkt in seinem Sonderbericht attraktiv und ernst.
    »Viele werden sich an Special Agent Smoky Barrett erinnern, über die wir vor einem halben Jahr an dieser Stelle berichtet haben. Damals jagte sie einen Serienmörder, Joseph Sands, der eines Abends sie und ihre Familie überfiel. Es gelang Smoky, sich aus seiner Gewalt zu befreien und ihn zu erschießen, doch er brachte vorher ihre gesamte Familie um und verstümmelte sie grauenvoll. Trotz dieser persönlichen Tragödie hat Smoky Barrett ihre Arbeit wieder aufgenommen.
    Sie verfolgt gegenwärtig einen Mann, von dem nichts bekannt ist, außer, dass er sich Jack Junior nennt. Er behauptet, ein direkter Nachfahre von Jack the Ripper zu sein …«
    Sein Bericht ist nüchtern und sachlich. Er hat es nicht nötig, irgendetwas auszuschmücken. Die Wahrheit ist grauenhaft genug. Gegen Ende des Berichts taucht mein Gesicht auf der Mattscheibe auf, und ich liefere die schockierende Wahrheit über den Inhalt des Glases. Ich betrachte mich leidenschaftslos. Allmählich gewöhne ich mich an meine Narben. Ich bezweifle, dass die Zuschauer ähnlich empfinden.
    »Das FBI fordert alle Frauen mit diesem Beruf auf, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.« Er spult eine Liste von Maßnahmen ab, die wir ihm gegeben haben und die wir für durchführbar halten. Er sieht eindringlich in die Kamera. »Seien Sie auf der Hut, seien Sie wachsam. Ihr Leben könnte auf dem Spiel stehen.«
    Der Beitrag endet.
    »Er hat gute Arbeit geleistet«, sagt Callie. »Du ebenfalls, Zuckerschnäuzchen.«
    »Sie versuchen ihn wütend zu machen, habe ich Recht?«, ertönt hinter uns eine Stimme. Wir waren so in den Bericht vertieft, dass wir nicht bemerkt haben, wie Leona aus ihrem Büro zurückgekommen ist.
    »Ja«, sage ich. »Das versuchen wir.«
    Sie lächelt mich bewundernd an. »Sie sind wirklich beeindruckend, Agent Barrett. Wenn ich das hätte durchmachen müssen, was Sie durchgemacht haben …« Sie schüttelt den Kopf.
    »Ich weiß nicht, Leona. Sie haben eine ähnliche Geschichte erlebt, und Sie sind auch nicht untergegangen.«
    Es klopft an der Tür, und unsere Unterhaltung endet abrupt. Leona versteift sich.
    »Bleiben Sie hier«, murmele ich ihr zu, während ich meine Waffe ziehe.
    Ich gehe zur Tür. »Ja?«, frage ich.
    »Special Agent Barrett? Hier sind die Agents Decker und McCullough, zusammen mit zwei Mitgliedern des LAPD-SWAT-Teams.«
    Ich blicke durch den Spion. Erkenne Decker.
    »Warten Sie«, rufe ich und öffne die Tür, winke alle vier herein.
    Gemäß meinen Anweisungen

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