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Die Blutlinie

Die Blutlinie

Titel: Die Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyn
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nie besessen habe.
    Ich blicke auf meine Armbanduhr. Es ist halb zehn. Ich überprüfe die Lage auf dem Dach. »Irgendetwas Ungewöhnliches, Bob?«, frage ich den SWAT-Beamten, dessen Vornamen ich inzwischen erfahren habe.
    »Nein, Ma’am, nichts.« Die Stimme knackt und rauscht in meinem Ohr.
    Ich neige den Kopf, belausche die Unterhaltung zwischen Callie und Leona.
    »Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen, Zuckerschnäuzchen. Was passiert, wenn Sie eines Tages beschließen, dass Sie wieder einen Mann in Ihrem Leben haben möchten?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, ändern Sie dann Ihre Lebensweise?«
    Leona denkt über die Frage nach. »Kommt darauf an. Viele Menschen führen nicht-monogame Beziehungen. Die Chancen stehen dagegen, dass so etwas funktioniert, aber es kommt vor. Ich nehme an, wenn ich so etwas nicht finde, muss ich warten, bis ich selbst beschließe aufzuhören, bevor ich nach einem Partner suche. Ich habe mir geschworen, dass ich niemals mehr wegen eines Mannes mein Leben von Grund auf ändern werde. Niemals.«
    »Interessantes Thema, nicht?«
    »Zumindest für Leute, die so leben wie ich, das steht fest.«
    Ich höre nicht mehr hin. Callie hat ein unersättliches Interesse an dem, was andere Menschen antreibt. Das hatte sie schon immer.
    Bobs Stimme knackt in meinem Ohr, reißt mich aus meinen Gedanken und meiner Langeweile. »Männliche Person, circa eins achtzig groß, dunkelhaarig, betritt das Gebäude. Gekleidet in eine Art Arbeitskleidung. Ich kann sie nicht genau erkennen.«
    »Verstanden«, sagt Dylan, unser Mann am Aufzug.
    Ich sehe Callie und die Agenten Decker und McCullough an. Sie nicken, geben mir zu verstehen, dass sie mitgehört haben. Sekunden verstreichen.
    »Männliche Person mit passender Beschreibung hat soeben den Aufzug verlassen, geht auf die Wohnung zu«, meldet Dylan. »Ich bestätige Arbeitskleidung, ich wiederhole, bestätige Arbeitskleidung einer Schädlingsbekämpfungsfirma.«
    »Verstanden«, antworte ich. Mein Herz hämmert bis zum Hals, und der Drache in mir rührt sich aufgeregt. »Bleiben Sie, wo Sie sind, um mögliche Fluchtversuche zu verhindern, Dylan.«
    »Verstanden.«
    »Bob, ich gebe Ihnen Bescheid, wenn er uns entwischt. Möglicherweise müssen Sie schießen.«
    »Verstanden. Ich bin bereit.«
    Ich sehe Leona an. »Er ist es.«
    Sie nickt. Sie sieht aufgeregt aus, angespannt, nicht verängstigt, wie ich bemerke.
    Es klopft an der Tür. Ich bedeute Leona zu öffnen. Sie geht zur Tür und blickt durch den Spion, eine letzte Überprüfung. Wendet sich mir zu und schüttelt den Kopf. Sie kennt ihn nicht. Ich nicke ihr zu.
    »Wer ist da?«, fragt sie.
    »ABC Ungezieferbekämpfung, Ma’am. Tut mir Leid, dass ich zu dieser späten Stunde störe, aber der Hausbesitzer hat uns wegen eines dringenden Notfalls angerufen. Es gibt Ratten im Haus. Ich muss reinkommen und Ihre Wohnung überprüfen. Es dauert nur ein paar Minuten.«
    »Äh … okay. Warten Sie einen Moment.«
    Sie sieht mich fragend an. Ich bedeute ihr, ins Schlafzimmer zu gehen. Ich ziehe die Waffe, wie Callie, Decker und McCullough. Ich hebe die Hand, zähle mit den Fingern bis drei. Eins.. zwei … Bei drei reiße ich die Tür weit auf.
    »FBI!«, brülle ich ihn an. »KEINE BEWEGUNG!«
    Der Lauf meiner Pistole ist keine fünfzig Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Ich kann seine Augen deutlich sehen, und ich erkenne die Leere, die ich mir vorgestellt habe. Er lässt den Notizblock fallen, den er in der Hand gehalten hat, und hebt die Hände über den Kopf.
    »Nicht schießen!«, sagt er. Er klingt verblüfft, wie nicht anders zu erwarten, wenn man in den Lauf einer Pistole starrt, doch irgendetwas in mir ist unruhig, weil seine Augen alles andere als Verblüffung zeigen. Sie sind geschäftig. Zucken hierhin, dorthin, wägen ab, denken.
    »Keine falsche Bewegung!«, warne ich ihn. »Nehmen Sie die Hände hinter den Kopf, und knien Sie sich auf den Boden!«
    Er fixiert mich, leckt sich die Lippen. »Wie Sie meinen … Smoky.«
    Mir bleibt keine Millisekunde, um mich von der Überraschung wegen der Nennung meines Vornamens zu erholen. Er bewegt sich wild wie der Wind, macht einen Schritt zur Seite, dann direkt auf mich zu. Seine Hände bewegen sich in unterschiedliche Richtungen, eine schlägt meine Waffe zur Seite, die andere kracht in mein Gesicht. Ich segele rückwärts, sehe Sterne, und die Millisekunde ist vorbei.
    Ich lande hinterrücks auf dem Boden und versuche mich wieder auf die

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