Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Blutmafia

Die Blutmafia

Titel: Die Blutmafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
zu bestaunen, denn was trug sie schon? Nichts als dieses lächerliche Band, an der der gleichfalls lächerliche, grüne Stoffstreifen zwischen ihren Beinen verschwand.
    Die Krönung, dachte Hochstett und fühlte, wie sein Herz zu klopfen begann: Die Krönung des Tages!
    Sie hielt ihm ein Tablett mit Gläsern hin.
    »Wie ist das, Jochen? Ein bißchen was für den Durst, ja? Das Zeug schmeckt nicht nur prima, es bringt auch in Form.«
    »In Form zu was?« grinste Hochstett und kam sich verrucht vor.
    »Für all das, was du vorhast, Jochen …«
    Was er trank, schmeckte wie Champagner mit einer Spur Bitternis – Campari vielleicht …
    »Danke.«
    Doch sie war schon wieder verschwunden. Weiß der Teufel, was sie da drinnen in ihren Luxuskabinen trieben. Der Bootsmann jedenfalls ließ jetzt den Anker fallen.
    Hochstett streckte sich, fühlte sich tatsächlich besser, fühlte sich in Form, so was von in Form – und vor allem fühlte er sich frei und siegreich.
    Eine Berührung, zart wie ein Hauch. Fingerkuppen, die über seinen Nacken, an den Delta-Muskeln vorbei bis zur Schulter spazierten …
    Hochstett sah hoch, an braunglänzenden, unglaublich aufregenden Wölbungen vorbei, sah dunkle Augen, blonde Locken. Die hat sie gefärbt … Er klammerte sich an den Gedanken.
    »Tut das gut? Nicht mehr so müde?«
    Sein Mund wurde trocken.
    »Was macht Thomas?« hörte er sich fragen.
    Das Rasseln der Ankerkette zerschlug die Frage.
    Aber da war wieder ihr Lächeln. Und ihr Blick, der langsam zu seiner Badehose glitt: »Na, was seh ich? Was regt sich denn da?« Sie sagte es im reinsten Frankfurter Tonfall. »Da wird ja einer ganz putzmunter …«
    Engel hatte es bereits auf ›Can Rosada ‹ versucht. Dann noch einmal in einer Telefonzelle, als Hochstett in Cala d'Or Klamotten kaufte. Es war immer das gleiche gewesen: »Der Anschluß befindet sich zur Zeit außerhalb der Reichweite«, beschied ihn die abgehackte Frauenstimme des Automaten.
    Außerhalb der Reichweite?
    Was hieß das? Wahrscheinlich, daß René irgendwo mit dem Jeep in der Gegend rumgurkte, sich einen Joint reinzog oder sich nüchtern oder besoffen in eine der Höhlen verkrochen hatte, die er in der Nähe seiner Finca in Son Massia in den Bergwald gegraben hatte. Um dort herumzuspinnen. Was sonst? Renés Höhlenspielchen reichten vom Karatetraining bis zu Pornoaufnahmen oder Herumballern mit seiner Waffensammlung. Manchmal schleppte er auch irgendwelche unbedarften Touristinnen in die Höhle ab … Sollte er! Aber Herrgott noch mal, wenn man den Arsch brauchte, war er nicht da!
    Engel versuchte es wieder.
    »Ja?«
    »Da hab' ich dich ja endlich!«
    »Okay, Boß, da hast du mich. Und?«
    »Paß auf, René: Ich bekam heute Besuch. Und mit dem Besuch auch ein paar Probleme.«
    Stille. – Dann: »Was für mich?«
    »Na schön, Probleme sind nun mal dazu da, daß man sie löst, oder? Deshalb erst mal rein theoretisch … Die Ausgangslage: ein Büro. Im Büro ein Panzerschrank. Und im Panzerschrank ein paar Papiere, die besser nicht unter die Leute kommen. Was würdest du in einem solchen Fall tun?«
    René stieß sein schreckliches Kichern hervor. Vielleicht waren es auch bloß die atmosphärischen Störgeräusche der Satellitenverbindung.
    »Die Papiere? Brauchst du die?«
    »Nein.«
    »Na, dann ist es doch ziemlich einfach. Eine Hafthohlladung …«
    »Was ist das?«
    »Eine Hafthohlladung ist ein nach außen hoch verdämmter Sprengstoff.« Selbst derartige Auskünfte brachte René Honolka, als erzähle er irgend etwas ungemein Komisches. »Der Detonationskegel, also all seine Kraft und seine Hitze, konzentrieren sich bei der Explosion auf einen einzigen Punkt. Das macht dann ein ganz wunderschönes ›Peng‹. Und damit hat sich's auch schon. Damit kannst du nicht nur einen Panzerschrank, sondern sogar einen Tiger-Panzer knacken. Und was aus dem wird, was da drinsteckt, ob Papierchen oder Leutchen, kannst du dir auch vorstellen. Saft oder Asche …«
    Saft oder Asche! Nun lächelte auch Engel.
    »Und wo steht der Panzerschrank, Boß?«
    »Im Hessischen. In dem Kaff, in dem du schon mal warst. Bernhagen.«
    »O nein!« stöhnte Honolka.
    »Keine Sorge, René, die Sache ist nicht aktuell. Noch nicht …«
    »Muß ja ein interessanter Besuch sein!«
    Engel überlegte. »Für den müssen wir uns auch noch was einfallen lassen«, sagte er dann. »Aber zuerst käme der Schrank …«
    Er legte auf, verließ die Eignerkabine, um durch den Mittelgang in den Salon zu

Weitere Kostenlose Bücher