Die Botin des Koenigs reiter2
Ambrioth Karigan gesagt. Der Erste Reiter behauptete, Karigan könnte das erreichen, wenn sie nur handeln würde. Karigan erkannte, dass noch mehr geschehen musste, um den Reitern einen Anfangspunkt und ein wenig Hoffnung zu geben. Sie war nicht sicher, ob ihr die richtigen Worte einfallen würden, aber sie wusste, es war Zeit, Verantwortung zu übernehmen und zu sagen, was gesagt werden musste.
»Äh …« Das war kein besonders vielversprechender Anfang, aber wenigstens waren sie aufmerksam geworden. Sie versuchte es noch einmal. »Wir haben bei unserer Arbeit jeden Tag mit Unsicherheiten zu tun. Das hier ist eine weitere Herausforderung, und wer wäre besser geeignet, damit zurechtzukommen? Wir haben unsere Magie, oder hatten sie zumindest, was bedeutet, dass wir am besten geeignet sind herauszufinden, wie man mit diesem Problem umgeht. Das ist unser Erbe. Die Grünen Reiter waren praktisch die Einzigen, die die Magie weitergeführt haben, seit der Botendienst existiert, während sie in anderen Bereichen ausgestorben oder verschwunden ist. Es mag uns jetzt unmöglich vorkommen, aber wir werden es schon herausfinden, was zu tun ist. Wir haben uns und können uns aufeinander verlassen. Wir sehen uns vielleicht nicht oft, aber wir sind eins im Geist. Wir werden mit diesem Problem fertig werden.«
Als sie geendet hatte, war sie ein bisschen außer Atem, und sie fragte sich, wie sie die Worte überhaupt herausgebracht hatte. Die Stimmung im Gemeinschaftsraum war deutlich aufgehellt, und die Reiter redeten miteinander und versuchten, sich gegenseitig zu ermutigen. Sie beobachtete, wie Tegan und Garth sich umarmten.
Mara beugte sich zu Karigan. »Danke!«
Karigan war selbst zutiefst erleichtert und grinste, als Tegan vorschlug, dass sie ein Fest feiern sollten, wenn schon so viele Reiter hier waren. Ihr Vorschlag wurde mit Jubel aufgenommen – wenn überhaupt etwas die Spannung wegen der unheilvollen Situation lockern konnte, dann ein Fest.
Luchs drängte sich durch die anderen Reiter zu Karigan und Mara, den Kopf seiner Pfeife in der Hand.
»Gut gemacht«, sagte er, und ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und verließ den Gemeinschaftsraum.
Der aromatische Duft des Tabaks wehte hinter ihm her.
»Nun«, sagte Mara, »ich glaube, das ist das größte Kompliment, das wir von ihm erwarten können.«
Karigan zuckte mit den Achseln. Das Wichtigste war, dass die Reiter zusammengekommen waren.
KREUZUNG
In der Mitte der Kreuzung stand ein Wegweiser aus silbrig verwittertem Zedernholz. Es leuchtete in dem nachtdunklen Wald. An den vier Armen, die nach Norden, Süden, Osten und Westen zeigten, hingen Bretter mit den Namen der Städte, die in den entsprechenden Richtungen lagen.
Auf der Lichtung waren die üblichen Geräusche des Waldes um diese Nachtzeit zu hören – eine Eule schrie, Frösche quakten, Grillen zirpten, aber dann kroch eine Welle der Stille auf die Kreuzung zu und erreichte sie schließlich. Eine nach der anderen verstummten die Stimmen, bis nur noch das Knarren des Wegweisers im Wind zu hören war.
Ein Reiter erschien aus dem Schatten des Waldes und zügelte sein Pferd neben dem Wegweiser. Ein zweites Pferd führte er am Zügel. Die Pferde schienen keine Angst zu haben und versuchten nicht zu fliehen. Ihre kleinen Hirne waren überwältigt worden, und nun trugen sie jene, die man ihnen zu tragen befahl.
Aus dem Wald im Westen erschien eine Gestalt zu Fuß, ein uraltes Schwert an der Seite und die Kette einer Fessel noch am Handgelenk. Die beiden Gestalten sprachen nicht miteinander.
Sie vollzogen keine Gesten oder versuchten anderweitig zu
kommunizieren. Die Gestalt mit dem Schwert stieg einfach in den Sattel des zweiten Pferdes.
Die beiden lenkten ihre Tiere zu der Straße, die nach Osten führte. Das knarrende Schild zeigte an, dass in dieser Richtung Sacor lag.
TAGEBUCH DES HADRIAX EL FEX
Alessandros’ Trauer und Zorn darüber, dass das Kaiserreich uns allein gelassen hat, hat ihn schließlich dazu getrieben, dieses neue Land zu seinem Reich zu erklären. Das Reich von Mornhavonia. Obwohl wir, die wir weiterhin treu zu Arcosia stehen, das lästerlich und sogar verräterisch finden, haben wir keine andere Möglichkeit, als es zu akzeptieren. Wir sitzen hier fest, und Alessandros führt uns. Außerdem wäre er der Nachfolger von Arcos V. gewesen. Wer sollte also sonst unser neuer Kaiser sein?
Sklaven aus dem Kmaern- und Deyerclan haben den neuen Palast in der
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