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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Steigbügel und trat nach dem Mann zu seiner Linken. Das Pferd des Soldaten wich aus. Der andere Soldat schlug mit dem Schwert nach el Fex, aber der schwang das Bein über den Hals seines Pferdes und rutschte aus dem Sattel. Das verwundete Bein knickte ein, und er fiel auf ein Knie.
    Der erste Soldat hatte sein Pferd wieder unter Kontrolle, ritt hinter el Fex und schrie auf ihn ein. El Fex kam mühsam auf die Beine.
    »Nast dritch ech, Galadheon!«, schrie der Soldat.
    Verblüfft, ihren Namen zu hören, erstarrte Karigan und riss die Augen auf. Konnten sie sie plötzlich sehen?
    El Fex rannte, aber er kam nicht weit, bevor ihn die Soldaten niederritten. Einer stieg vom Pferd und hob das Schwert für den Todesstoß.
    Ohne nachzudenken, zog Karigan den Säbel und stieß ihn dem Soldaten in den Bauch. Kein Blut floss, der Mann brach nicht zusammen, er zuckte nicht einmal. Selbst ihr Schwert hatte in dieser Zeit keine Auswirkung. Verzweifelt griff sie nach einem Stein – es funktionierte, obwohl sie erst später darüber nachdenken konnte, wieso – und warf ihn dem Mann ins Gesicht. Er schrie auf, taumelte rückwärts und ließ das Schwert fallen, um die Hände zu seinem blutenden Gesicht zu heben.
    Der zweite Soldat sah sich verängstigt um und wollte herausfinden, woher der Stein gekommen war.
    »V fierst dat?«, fragte er. Dann befahl er mit schwerem Akzent: »Zeige dich, Magier!«
    Vielleicht, dachte Karigan, funktionierte ihr eigenes Schwert nicht, weil es noch nicht hergestellt worden war. Sie verzog über diese Logik das Gesicht, aber sie fragte sich, ob vielleicht …

    Sie griff nach dem Schwert des ersten Soldaten und hob es in eine defensive Position. Wie musste das für die Soldaten und el Fex aussehen? Ein rascher Blick zeigte, dass sie überrascht waren, aber nicht übermäßig erstaunt. Offensichtlich war Magie in diesem Zeitalter etwas viel Alltäglicheres.
    Schnell versetzte sie dem ersten Soldaten einen Schlag. Diesmal blutete er. Diesmal brach er zusammen.
    Der andere beobachtete die schwebende Klinge und ließ sein Pferd zurückweichen. Karigan griff an, und der Mann riss sein Pferd gerade rechtzeitig herum, um von einem Pfeil getroffen zu werden. Er fiel vom Pferd und regte sich nicht mehr.
    Lil und ein anderer Reiter kamen näher. »Du führst die anderen zur Kuppe«, sagte sie zu ihm. »Und ich kümmere mich um den hier.« Sie zeigte mit dem blutbefleckten Langschwert auf el Fex. »Ich werde zum Rückzug blasen.« Ihr Begleiter nickte und lenkte sein Pferd wieder auf die Stelle zu, wo die Kämpfe am heftigsten waren.
    Lil hob das Horn an die Lippen, und das Signal zum Rückzug erklang und hallte vom Wächterhügel wider. Karigan legte vorsichtig das Schwert hin. Hadriax el Fex folgte der Bewegung mit dem Blick.
    »Dreshna«, sagte er. »Danke.«
    »Gern geschehen«, erwiderte Karigan, obwohl sie wusste, dass er sie nicht hören konnte.
    Sie sah zu, wie der Erste Reiter Hadriax el Fex auf ihr Pferd half und das Tier dann den Hügel hinauftrieb.

SCHATTEN VON KENDROA MOR
    Andris Hand, die Lils Hand umklammert hatte, wurde schlaff, als das Leben aus ihm heraussickerte. Sein Gesicht hatte unter der bröckelnden grünen Farbe eine grausige Blässe angenommen.
    »Es … es tut mir leid, dass ich versagt habe, Hauptmann«, keuchte er.
    Lil drückte seine Hand. »Du hast alles sehr gut gemacht, Andri. Denk bloß nichts anderes, ja?«
    Sie konnte nur zusehen, wie seine Lebenskraft rasch aus ihm rann. »Vergesst mich nicht«, flehte er flüsternd.
    »Wir werden dich nicht vergessen.«
    Aber er war schon tot. Lil schloss ihm sanft die Augen. »Ruhe in Frieden«, flüsterte sie ihm zu.
    Bevor er zum Scheiterhaufen getragen wurde, löste sie die Brosche von seiner Schärpe und steckte sie in ihren Beutel, zu all den anderen, die sie den Toten abgenommen hatte. Sie nickte Ludriane zu, das Feuer anzuzünden.
    Wenn sie nicht den Mor hinaufgeritten wären, hätte Andri bei sorgsamer Pflege vielleicht überlebt, aber der Rückzug war erforderlich gewesen. Hätte sie ihn zurückgelassen, dann wäre er von den feigen Schakalen des Kaiserreichs in Stücke gehackt worden. Wann immer es möglich war, nahmen sie Verwundete und Tote mit, um so etwas zu vermeiden.
    Andri war der letzte von den tödlich Verwundeten, die sie
der Obhut des Vogelmanns übergaben. Einigen hatte man mit einer scharfen Klinge auf den Weg helfen müssen. Nun würden sie einen lodernden Scheiterhaufen auf dem Mor entzünden, dessen Rauch es den

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