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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Yates arbeitete so schnell er konnte, aber sie hatte viel Blut verloren.
    Die Stille wurde von Schreien gebrochen, die von der anderen Seite der Bresche kamen. Es waren keine menschlichen Schreie und auch keine rein tierischen, sondern ein Geheul, das Larens Herz beinahe stillstehen ließ.
    Erdriesen.
    Sie stürzten durch die Bresche wie ein Rudel wilder Hunde, zähnefletschend und heulend, bewaffnet mit dicken Ästen, die sie wie Keulen schwangen, aber ohne Rüstung. Sie waren primitiver und wilder als die Riesen, mit denen die Reiter zuvor zu tun gehabt hatten. Einige trugen Felle, aber andere waren vollkommen unbekleidet, wenn man von ihren zottigen, schlammfarbenen Körperhaaren absah.
    Als sie durch die Bresche und an dem Geist vorbeisprangen, tat Laren das einzig Vernünftige, was man angesichts einer solchen Übermacht tun konnte: Sie gab den Befehl zum Rückzug.
     
    Karigan kletterte über die Trümmer in der Bresche und rannte. Sie rannte, wie sie noch nie gerannt war, denn sie wusste, sie musste den Wald erreichen, bevor Mornhavon sie vollständig
übernommen und bevor er begriffen hatte, was sie wirklich wollte.
    »Feigling!«, schrie sie Mornhavon zu. Sie konnte spüren, wie sein Zorn in ihr brannte, dann nichts mehr. Er war verschwunden, als wäre er wieder abgelenkt. Abgelenkt von anderen Dingen, um die er sich kümmern musste.
    »Verflucht«, murmelte sie. Das hier funktionierte nicht ganz so, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Ihre Brosche regte sich, also wusste sie zumindest, dass Lil immer noch bei ihr war. Die wilde Magie wand sich heftig in ihrem Arm, als sei sie durch ihre Rückkehr in den Schwarzschleierwald erneut geweckt worden.
    Karigan achtete nicht auf die Bäume, die über ihr aufragten, und den Dreck unter ihren Füßen, sondern rannte weiter, ganz auf ihr Ziel konzentriert.
    Runter!, befahl Lil.
    Karigan warf sich auf den feuchten Boden. Ein Pfeil sirrte über sie hinweg, und als sie aufblickte, sah sie, dass er sich in einen Baumstamm gebohrt hatte. Weiß vor Schwarz, absorbierte er alles Licht an diesem düsteren Ort und schien von innen heraus zu leuchten. Baumrinde blätterte rings um ihn herum ab, als hätte er eine tödliche Wunde gerissen.
    Es war ein eletischer Pfeil, abgeschossen von einem Eleter, der sie umbringen wollte.
    Sieht so aus, als wären die Eleter in letzter Zeit ein bisschen durcheinander, sagte Lil.
    Karigan konnte ihr nur zustimmen. »Vielleicht solltest du jetzt gehen. Wirst du nach mir lauschen?«
    Das werde ich, versprach Lil und verschwand.
    Karigan lag am Boden und fühlte sich plötzlich sehr allein in dieser bedrohlichen Umgebung.
    Und dann hatte sie einen weiteren Grund zur Sorge.

    Gestalten erschienen im Nebel, und stampfende Füße ließen den Boden beben. Große, hoch aufragende Gestalten kamen heulend und kreischend auf Karigan zugerannt. Sie zog die Arme über den Kopf und presste sich so flach auf den Boden, wie sie konnte, in der Hoffnung, dass die Erdriesen sie übersehen würden.
    Sie sind auf dem Weg zur Bresche, dachte sie verzweifelt. Sie werden die Reiter angreifen.
    Und ganz plötzlich war er wieder da, in ihrem Geist. Ja, sie werden deine alten Freunde vernichten.
    »Lil!«, rief Karigan und packte ihre Brosche fest, und dann gab es nichts weiter als fallenden Schnee und seine überwältigende Schwärze.
    Aus der Ferne hörte sie die Töne des Reiterrufs, und sie spürte, wie sie davongetragen wurde.
    Lil glaubte nicht, dass die Götter damit einverstanden waren, wenn sie die Regeln so verdrehte, aber andererseits hatte sie nie viel für Regeln übrig gehabt. Wenn sie sich immer an die Regeln gehalten hätte, hätten Mornhavon der Schwarze und seine Kräfte die Liga schon vor langer Zeit besiegt.
    Und ihre Belohnung?, dachte sie mit grimmiger Heiterkeit. Das hier. Sie musste sich schon wieder mit Mornhavon abgeben. Mornhavon, der zerschmettert und tot sein sollte, für alle Ewigkeit gefoltert in den fünf Höllen oder zumindest in der Variante davon, die die Religion des Kaiserreichs vorsah.
    Stattdessen hatte er irgendwie überlebt und den Göttern getrotzt. Sein Körper war verschwunden, ja, aber sein Bewusstsein war geblieben. Er war so gefährlich und krank wie eh und je.
     
    Lil ging durch den Schwarzschleierwald, aber in der Zukunft.
Sie wusste nicht, wie weit sie gekommen war, aber sie hoffte, es würde weit genug sein, dass Sacoridien seine Nachbarländer rechtzeitig auf seine Seite ziehen konnte, um Mornhavon dem Schwarzen ein

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