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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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der Aura der Eleter hier verblieben, bevor Mornhavon den Wald vollkommen pervertiert hatte.
    Sie wusste nun, wo sie war und wohin die Straße sie führen würde. Sie würde nach dem Turm suchen, und selbst wenn es
dort keine Hilfe für Karigan gab, konnte sie zumindest durch ihn die andere Seite des Walls erreichen.
    Sie zwang den Körper weiter und erkannte erschrocken, dass ihre Finger und Zehen taub geworden waren. Sie schob die Hände unter die Ärmel.
    »Komm schon, Karigan, Mädchen«, murmelte sie. »Bleib bei mir.«
    Sie beschloss zu singen. Ob sie die Möglichkeit nutzen wollte, mit einer wirklichen Stimme zu singen, oder ob sie sich nur ablenken wollte, wusste sie nicht. Sie hoffte, dass das Lied Karigan irgendwo erreichen würde.
    Großes Herz, starkes Herz,
voller Mut, warm und gut,
Eisen wird erhitzt im Feuer,
bis es glüht wie Reiterblut.
     
    Glühend heiß der Schmiede Herd,
hier entsteht mit Zauberkraft
die Brosche, die den Reiter ehrt,
sein Herz sie sucht mit aller Macht.
    Lil hielt einen Augenblick inne, weil ihr auffiel, was für einen entsetzlichen Lärm sie da machte. Karigan war vollkommen unmusikalisch! Ihr Gesang würde wahrscheinlich genügen, dachte Lil, alle Ungeheuer Mornhavons abzuschrecken, die vielleicht noch in der Nähe lauerten.
    Ermutigt und gewärmt von ihrem Gesang, holte sie tief Luft und machte weiter.
    Des Reiters Herz die Brosche sucht,
die dunklen Mächte sie verflucht.

Großes Herz, starkes Herz,
voller Mut, warm und gut.
    Karigan war sich nicht sicher, was sie dazu gebracht hatte, dieses dumme Lied zu singen. Sie konnte ihre eisigen Lippen nur mit Mühe bewegen, um die Worte hervorzubringen, und die kalte Luft stahl ihr den Atem. War es ein Lied, das Estral ihr beigebracht hatte? Sie konnte sich kaum mehr erinnern, wer Estral war. Eine Musikerin?
    Sie sackte gegen einen Baumstamm und begann wieder zu singen. Es war mehr ein Krächzen, und die Anstrengung zerrte schmerzhaft an ihrer Wunde.
    Tragt sie mit Ehre,
tragt sie mit Stolz,
kämpft mit Herz und Hand
für König und Land.
     
    Sie mag nur aus schlichtem Eisen sein,
doch sie ist uns Reitern teuer.
Sie wird uns eiserne Kraft verleihn
und Glut von magischem Feuer.

    »Der Broschen Eisen ist zu schlicht«,
Magier Isbemic sprach.
»Sie sollen glühn wie Gold im Licht,
von ihrer Reiter Macht.«
     
    Aus kaltem Eisen Gold er schuf
leuchtend, stark und warm,

beständig wie der Reiterruf,
fest wie der Reiter Arm.
     
    Großes Herz, starkes Herz,
voller Mut, warm und gut,
Eisen wird erhitzt im Feuer,
bis es glüht wie Reiterblut.
     
    Treu wie Gold schlägt ein Reiterherz,
im Dienst von König und Land …
    Lil genoss es, das Lied in den Wald hinauszubrüllen und ihre – oder eigentlich Karigans – Stimme zu hören, obwohl sie so falsch sang. Sie hoffte, dass Mornhavons Geschöpfe sich alle bei diesem Krach duckten. Ja, sie würde ihnen schon deutlich machen, dass hier ein Reiter unterwegs war!
    Vielleicht ging sie ein unnötiges Risiko ein, wenn sie mit diesem Gegröle die Aufmerksamkeit auf Karigan lenkte, aber sie konnte einfach nicht anders. Nichts war vergleichbar mit dem Gefühl, lässig durch das feindliche Lager zu schlendern. Außerdem wurde Karigans Körper vom Singen ein wenig wärmer. Sie begann erneut:
    Großes Herz, starkes Herz,
voller Mut, warm und gut …
    Als Lil den Wall erreicht hatte und auf den Turm zuhielt, hatte sie Karigans Stimme heiser gesungen. Aber zumindest hatte es ihr geholfen, die Zeit totzuschlagen und stetig weiterzumarschieren. Sie hatte tatsächlich eine größere Entfernung zurückgelegt, als sie gehofft hatte, und noch bevor der Wald wirklich dunkel wurde.

    Als sie schließlich den Haethen Toundrel erreichte, fragte sie sich ein wenig verspätet, ob er sie noch einlassen würde, wie er es zu ihren Lebzeiten immer getan hatte.
    Es gibt wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Sie griff nach der Brosche und drückte mit der anderen Hand gegen den Stein. Die Brosche kribbelte unter ihren Fingern, und der Stein nahm sie auf.
    Sie kam im Hauptraum wieder heraus, an einem Ort, den sie seit drei Zeitaltern nicht mehr gesehen hatte. Sie war davon ausgegangen, dass die Hüter viele Jahre lang nicht mehr von den Türmen aus Wache gehalten hatten, und daher war sie ein wenig überrascht, dass der Raum so hell erleuchtet war und eine Gestalt so hektisch auf und ab ging, dass ihr langer Bart wehte. Der Mann blieb stehen, als er sie bemerkte.
    »Sieh mal da«,

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