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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Erinnerung. Sie hatte zuvor schon tiendan getroffen – Sominal war einer gewesen. Sie waren die Jäger des Königs. Des eletischen Königs.
    Telagioth trug, ebenso wie andere Eleter, die sich auf der Lichtung und im Lager bewegten, mit Ausnahme der Stacheln die gleiche milchig schimmernde Rüstung wie ihr Retter.
    An Telagioths Seite befand sich ein Schwert in einer Scheide aus dem gleichen Material wie die Rüstung, und Karigan war sicher, dass es sich bei diesem Material nicht um Stahl handelte. Das Schwert war mit einem Gürtel aus besticktem Tuch befestigt. Die Enden des Tuchs hingen von dem Knoten an Telagioths Hüfte bis zu seinem Knie hinab; das komplizierte Muster schien sich zu bewegen, als wäre es lebendig.
    »Woher kennst du mich?« Karigans Wange spannte sich von trocknendem Blut, und als sie sprach, lief frisches Blut über ihr Kinn.
    »Wir kennen dich«, sagte Telagioth. »Du wurdest von Laurelyns Gunst berührt … und von anderen Dingen.«

    Er nahm sie am Ellbogen und griff mit der anderen Hand nach einem muna’riel. Dann führte er Karigan um den Grabhügel herum und achtete dabei darauf, den Toten auszuweichen.
    »Wohin gehen wir?«, flüsterte Karigan und wünschte sich, dass dieser Albtraum einfach ein Ende haben und sie gesund und sicher neben dem Lagerfeuer und den anderen Reitern aufwachen würde. Wo war Ty? War auch er getötet worden? War sie die Einzige von den Reitern, die überlebt hatte?
    Der Eleter hielt inne und zeigte auf den Grabhügel. Ein Teil davon war nach draußen geblasen worden. Trümmer lagen vor einem klaffenden Loch. Das Licht des muna’riel zeigte Stufen, die ins Dunkel hinabführten. Telagioth deutete darauf.
    »Du … du willst mich doch nicht da runterbringen?«, fragte Karigan und wich zurück.
    Telagioth wandte sich ihr zu, und das kristallene Licht des muna’riel ließ seine Züge glatt, kantig und fremdartig wirken. Er hatte tiefblaue Augen mit der transparenten Tiefe von blauem Glas, und er sah sie interessiert an.
    »Du willst ein leeres Grab nicht betreten, und das, wo hier unter dem hellen Mond viel mehr Tod zu finden ist?« Er war nicht feindselig, aber auch nicht freundlich. Er schien einfach nur neugierig zu sein.
    Karigan wollte sich nicht hinab in das Dunkel begeben, aus dem der Geist aufgestiegen war. Und sie hasste Grüfte.
    Außerdem gab es andere Dinge, die nach ihrer Aufmerksamkeit verlangten, wichtigere Dinge. »Jemand muss sich um die Verwundeten kümmern.« Und auch um die Toten, obwohl sie das nicht hinzufügte. Sie wollte sich umdrehen, aber Telagioth packte sie abermals am Ellbogen.
    »Komm. Die Luft ist nicht besudelt, und dort drunten ist
nichts, was dir schaden kann. Andere werden sich um die Verwundeten kümmern. Du musst sehen, was dort unten ist, als Zeugin, sodass du deinem König davon berichten kannst.«
    Karigan hätte ihm am liebsten erklärt, dass sie schon mehr als genug gesehen hatte, aber sie war zu müde, um ihm zu widersprechen. Und in gewisser Weise rührten seine Worte an ihr Pflichtgefühl, denn sie wusste, König Zacharias würde alle Einzelheiten wissen wollen. Sie selbst wollte alle Einzelheiten wissen. Was nur war hier auf die Welt losgelassen worden?
    Sie folgte Telagioth die Treppe hinunter durch den ehemaligen Eingang, gerahmt von Stein und inzwischen verfaulten Balken, die von den Erbauern des Grabmals später mit Steinen zugedeckt worden waren. Sie mussten über die geborstenen Überreste eines Steintors steigen. Karigan fuhr mit dem Finger über Schriftzeichen, als sie um die Trümmer herumging.
    Sie stiegen einen Schacht hinunter, der direkt in den Fels gemeißelt war. Die Wände glitzerten von Nässe und Schleim. Feucht riechende Luft, die zu lange unter der Erde gefangen gewesen war, wehte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie rutschte auf einer Stufe aus, und der Ruck ließ ihren Arm schmerzen, während sie sich anstrengte, das Gleichgewicht wiederzuerlangen.
    »Das schwarze Moos ist rutschig«, sagte Telagioth ein wenig verspätet und half ihr, sich wieder aufzurichten.
    »Danke für die Warnung«, murmelte Karigan leise.
    Das muna’riel beleuchtete ihren Weg. Das schwarze Moos war wie eine Krankheit, die auf den Stufen und Wänden wucherte.
    »Wie habt ihr uns gefunden?«, fragte Karigan, vielleicht, um sich von dem Grabmal abzulenken.

    »Wir haben euch nicht gefunden«, sagte Telagioth. »Unsere Späher haben eure Späher und die Bewegungen der Delegation beobachtet. Als wir erkannten, wo ihr euer

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