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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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auf die Echse und schrien. Der Mann drehte sich um, die Augen weit aufgerissen, als er sah, wie die Flugechse auf ihn zuschoss. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig fallen lassen, um den Krallen zu entgehen.
    Die Hüter schrien auf das Bewusstsein ein, oder vielleicht war dieses Geräusch auch der Wind, der an den Flügeln der Echse entlangrauschte. Das Bewusstsein begriff es nicht. Die
sich blähenden Gebäude – Zelte – waren nur verschwommen zu sehen. Menschen rannten in alle Richtungen und stießen entsetzte und verwirrte Schreie aus.
    Da war so viel Angst, die von so viel potenzieller Beute ausstrahlte, dass die Beutegier der Echse erneut erwachte.
    Sie wendete, schrie nach Blut und schoss abermals auf den Mann nieder, aber diesmal hielt er einen glänzenden Gegenstand in der Hand.
    Schwert.
    Das Bewusstsein wollte den wahnwitzigen Flug der Echse abbrechen, aber die Hüter lenkten es mit ihren Liedern von Frieden und Zufriedenheit und dem Versprechen ruhigen Schlafs ab. Es musste nur zurückkehren, zurückkehren zur anderen Seite des Walls, und dann würde der Kampf ein Ende haben. Einfach nur ausruhen. Ausruhen und schlafen …
    Die Flugechse kreiste über dem Mann, ließ die gespaltene Zunge vorzucken, dann setzte sie erneut zum Sturzflug an.
    Der Mann duckte sich nicht, sondern stieß mit der Klinge zu und verletzte das Geschöpf oberhalb der Krallen.
    Schmerz! Zorn! Rachegier!
    Zornig flatterte die Echse mit raschen Flügelschlägen auf, um Höhe für einen weiteren Sturzflug zu gewinnen. Ein Geschoss raste an ihrem Kopf vorbei.
    Dummes Geschöpf, dachte das Bewusstsein und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die der Gesang der Hüter verursachte. Mit gewaltiger Anstrengung zwang es der Flugechse weiterhin seinen Willen auf.
    Überleben, drängte es das Tier, denn es fürchtete um seine eigene Existenz, falls die Echse getötet würde. Sicherheit.
    Die Echse schüttelte den Kopf hin und her und schrie in zornigem Widerstand. Sie folgte weiter ihrer Beute.
    Diesmal suchte sie nach einem Lebewesen, das sich nicht
verteidigen würde. Menschen rannten davon, als sie über ihren Köpfen dahinflog, und sie stürzte sich auf einen, der nicht schnell genug rennen konnte. Der Mann – nein, die Frau – stieß einen erschütternden Schrei aus, als sich die Krallen in ihre Schultern bohrten.
    Hunger!
    Die Echse versuchte, die Frau davonzutragen, aber ihre Flügel waren nicht stark genug. Sie ließ sie wieder fallen und landete auf ihrem Rücken, breitete die Flügel aus, um ihre Beute vor Räubern zu schützen, kreischte Drohungen in Richtung der Männer, die mit glänzenden, scharfen Waffen angerannt kamen.
    Überleben!, schrie das Bewusstsein dem Geschöpf zu, aber der Geruch von warmem Blut war stärker als alles andere. Die Echse riss den Kopf zurück, um den Schnabel in die wimmernde Beute zu schlagen und sie zu töten.
    Fliehe! Überlebe! Panik gestattete dem Bewusstsein, der Echse seinen Willen stärker aufzuzwingen.
    ÜBERLEBEN – GUT!
    Die Männer hatten auch Wurfwaffen, aber das Bewusstsein begriff, dass sie sie nicht benutzen wollten, weil sie befürchteten, auch die Frau zu töten. Und sie hatten Angst vor der Echse. Das Bewusstsein ermutigte das Geschöpf zu wilden Drohgebärden, um die Männer fernzuhalten.
    Der Mann, den die Flugechse als Ersten angegriffen hatte, näherte sich grimmig entschlossen. Er trug Grün, und das löste Erinnerungen an Hass aus.
    Die Echse erkannte ihn, sah ihr eigenes schwarzes Blut auf der Klinge und erinnerte sich an Schmerz. Sie erhob sich von der Frau.
    Ja, überleben, lockte das Bewusstsein. Sicherheit.
    Die Echse flog auf die Bresche im Wall zu.

    Und nun begrüßten die Hüter die Rückkehr des Bewusstseins mit einem Lied. Komm zurück zu uns, Uralter, komm, schlaf in Frieden …
    Ein Schwarm von Pfeilen zischte an der Echse vorbei und über den Wall. Das Geschöpf drehte den Kopf, um die Männer unter sich anzuschreien.
    Sicherheit, drängte das Bewusstsein. Suche Zuflucht.
    Gerade als die Echse durch die Bresche glitt, folgten weitere Pfeile. Eine Pfeilspitze mit Widerhaken bohrte sich in die Seite der Flugechse, zerriss Muskeln und Sehnen, zerschmetterte Knochen, drang in die Lunge.
    Die Echse stürzte durch den Nebel; die Bäume schienen auf sie zuzurasen. Sie brach durch die Äste. Flügelknochen brachen. Sie prallte gegen einen Busch, fiel auf einen anderen, bis sie schließlich am Boden zusammensackte.
    Dort lag sie mit schlaffem Hals, die Flügel verrenkt

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