Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Bourne-Identität

Titel: Die Bourne-Identität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
stand. Elliot Stevens blieb stehen. Webb fuhr fort: »Interessanterweise sagt er uns zwar nichts Neues, aber es gibt hier einen Hinweis, dem ich gerne nachgehen würde.«
    »Was denn?« fragte der >Mönch<, ohne mit Lesen aufzuhören. »Der Unfall wird genau beschrieben: Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs und wie es aus der Kurve kam; ein Ausweichmanöver.«
    »Das steht ganz am Ende. Der Mord in der Gemeinschaftsbank wird erwähnt und die schnelle Flucht.«
    »Aha!« Abbott blätterte um.
    »Lesen Sie doch selbst die letzten paar Sätze. Verstehen Sie dann?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Abbott und runzelte die Stirn. »Hier steht nur, daß Koenig ein Angestellter der Gemeinschaftsbank war, wo vor kurzem ein Mord stattgefunden hatte ... Und er war Augenzeuge dieses Schußwechsels. Das ist alles.«
    »Ich glaube nicht, daß das >alles< ist«, sagte Webb. »Jemand fing an, Fragen zu stellen: Fragen jedoch wurden im Keim erstickt. Ich würde gerne erfahren, wer bei den Zürcher Polizeiberichten den Rotstift ansetzt. Das kann nur einer von Carlos' Leuten sein!«
    Der >Mönch< lehnte sich im Sessel zurück und hatte immer noch die Stirn gerunzelt. »Angenommen, Sie haben recht, warum ist dann der ganze Hinweis nicht einfach gelöscht worden?«
    »Weil das zu auffällig wäre. Der Mord hat ja stattgefunde; Koenig war tatsächlich Zeuge; der Beamte, der die Untersuchungen durchführte und den Bericht schrieb, tat nur seine Pflicht. Im Schweizer Bankwesen sind gewisse Bereiche offiziell unverletzbar, sofern nicht Beweise vorgelegt werden.«
    »Wie ich höre, hatten Sie mit den Zeitungen großen Erfolg.«
    »Inoffiziell. Ich habe an den Sensationshunger der Journalisten appelliert und Walther Apfel - wenn es ihm auch beinahe das Leben gekostet hätte - dazu gebracht, es halbwegs zu bestätigen.«
    »Da muß ich unterbrechen«, sagte Elliot Stevens. »Ich glaube, das ist jetzt der Punkt, wo sich das Oval Office einschalten muß. Ich vermute, daß Sie, wenn Sie Zeitung sagen, die kanadische Frau meinen.«
    »Eigentlich nicht. Die Story war bereits draußen; wir konnten das nicht verhindern. Carlos hat Verbindung zur Züricher Polizei; die hat jenen Bericht ausgegeben. Wir sind nur noch ein Stück weiter gegangen und haben sie mit einer ebenfalls falschen Geschichte in Verbindung gebracht, wonach Millionen von der Gemeinschaftsbank gestohlen worden seien.« Webb hielt inne und sah Abbott an. »Darüber müssen wir übrigens sprechen; vielleicht ist das gar nicht falsch.«
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte der >Mönch<.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, das alles noch mal zu wiederholen?« fragte der Mann aus dem Weißen Haus und nahm gegenüber dem Major Platz.
    »Lassen Sie mich erklären«, unterbrach Abbott, der die Verwirrung in Webbs Gesicht sah. »Elliot ist auf Anweisung des Präsidenten hier. Es geht um den Mord am Flughafen in Ottawa.«
    »Eine scheußliche Angelegenheit«, sagte Stevens. »Der Premierminister war nahe dran, dem Präsidenten zu sagen, er solle unsere Stationen aus Nova Scotia herausholen.«
    »Wie ist das denn passiert?« fragte Webb.
    »Wir wissen nur, daß jemand im Schatzamt diskrete Nachforschungen nach einer nicht im Telefonbuch stehenden amerikanischen Firma angestellt hat und dafür umgebracht wurde. Um die Dinge noch schlimmer zu machen, sagte man der kanadischen Abwehr, sie solle sich heraushalten, es handle sich um eine US-Operation von hohem Vertraulichkeitsgrad.«
    »Und was, zum Teufel, hat das bewirkt?«
    »Ich glaube, ich habe hier und dort schon den Namen Eisenarsch gehört«, sagte der >Mönch<.
    »General Crawford? Ein blöder Hund - ein wirklich blöder Hund mit einem eisernen Arsch!«
    »Können Sie sich das vorstellen?« warf Stevens ein. »Ihr Mann wird umgebracht, und wir besitzen die Frechheit, ihnen Vorschriften zu machen.«
    »Er hatte natürlich recht«, verbesserte Abbott. »Es mußte schnell etwas geschehen. Für Mißverständnisse blieb keine Zeit. Ich habe sofort versucht, MacKenzie Hawkins zu erreichen - Mac und ich waren zusammen in Burma; er ist bereits pensioniert, aber immer noch einflußreich. Jetzt fängt die Sache immerhin an zu laufen.«
    Stevens wandte sich wieder an Webb. »So, bitte, und jetzt noch einmal. Genau, was haben Sie getan und warum? Welche Rolle spielt diese Kanadierin in unseren Überlegungen?«
    »Ursprünglich überhaupt keine; Carlos kam auf die Idee. Jemand, der in der Züricher Polizei ziemlich weit oben sitzt, wird von Carlos bestochen.

Weitere Kostenlose Bücher