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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Erfolgswahrscheinlichkeit von 98 Prozent, 97 Prozent und 99 Prozent. Der militärische Einfall würde an zwei Fronten erfolgen – an der Grenze zum Irak und zu Afghanistan. Die erste Stelle lag weit im Süden, die zweite auf der anderen Seite des Landes, im Osten. Die drei Szenarien unterschieden sich nur in zwei wichtigen Punkten: wie viel Zeit Perlis und seinem Team blieb, um die Ölfelder zu sichern und die Pipeline umzulenken, bis das iranische Militär mitbekam, was passierte, und in welcher Verfassung die iranische Armee sein würde, wenn sie schließlich aktiv wurde. Doch bis dahin würde Halliday die amerikanischen Streitkräfte hergeschickt haben, die eigentlich mit der nicht existenten Widerstandsgruppe zusammentreffen sollten und die stattdessen das Gebiet hier abriegeln würden.
    Wieder trat jemand in sein Zelt ein. Er erwartete einen aktuellen Bericht über Arkadins bevorstehende Ankunft und erschrak, als er plötzlich Moira vor sich sah; sein Herz schlug wie wild, und das Adrenalin pulsierte in seinen Adern, als er erkannte, dass es nur Fiona war, eine Angehörige seines Eliteteams, das ihn hierherbegleitet hatte. Fiona, ein Rotschopf mit feinen Gesichtszügen und einem hellen Teint mit Sommersprossen, hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit Moira, und doch hatte er einen Moment lang Moira in ihr gesehen. Warum ging sie ihm einfach nicht aus dem Kopf?
    Viele Jahre hatte er gedacht, dass das Einzige, was er empfinden könne, körperlicher Schmerz sei. Er hatte nichts gefühlt, als seine Eltern starben oder als sein bester Freund in der Highschool bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben kam. Er erinnerte sich an den Moment, als der Sarg in die Erde gesenkt wurde – er stand in der glühenden Sonne und starrte auf die gewaltigen Brüste von Marika DeSoto, seiner Klassenkameradin. Er konnte ihre Brüste recht ungeniert anstarren, weil sie ebenso weinte wie alle anderen aus der Klasse.
    Er war sich sicher, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, dass ihm irgendeine Verbindung zur Außenwelt fehlte, so dass das Geschehen an ihm vorbeilief wie ein Film. Bis Moira kam, die ihn einem Virus gleich infizierte. Warum beschäftigte es ihn immer noch, was sie tat oder wie er sie behandelt hatte, als sie unter seinem Kommando stand?
    Liss hatte ihn vor Moira gewarnt – oder genauer gesagt, vor seiner eigenartigen Beziehung zu ihr, die Liss als »ungesund« bezeichnet hatte. Feure sie und fick sie , hatte Liss in seiner typisch knappen Art gemeint, oder vergiss sie. Aber was du auch tust – sieh zu, dass du sie irgendwie aus deinem Kopf rausbekommst, bevor’s zu spät ist. So was ist dir schon einmal passiert, mit katastrophalen Folgen .
    Das Problem war, dass es bereits zu spät war; Moira hatte sich so tief in sein Inneres gegraben, dass er nichts mehr gegen sie tun konnte. Außer ihm selbst war sie für ihn der einzige reale Mensch aus Fleisch und Blut. Er sehnte sich nach ihrer Nähe, aber er hatte keine Ahnung, was er tun würde, wenn sie bei ihm wäre. Wenn er ihr gegenüberstand, fühlte er sich wie ein Kind, und er verbarg seine Unsicherheit und Angst hinter seinem kalten Zorn. Man konnte vielleicht sagen, dass er sich wünschte, dass sie ihn liebte – aber nachdem er sich nicht einmal selbst lieben konnte, hatte er keine klare Vorstellung davon, wie Liebe sein könnte, wie sie sich anfühlte und warum er sie sich überhaupt wünschen sollte.
    Doch tief in seinem schmerzenden Inneren wusste er, warum er es sich wünschte, und auch, warum er Moira nicht wirklich liebte. Sie war nur ein Symbol für jemand anders, für eine Frau, deren Leben und Tod einen Schatten auf seine Seele geworfen hatte, so als wäre sie der Teufel, oder wenn schon nicht der Teufel, dann zumindest ein Dämon oder ein Engel. Auch jetzt noch stand er so sehr in ihrem Bann, dass er nicht einmal ihren Namen aussprechen oder denken konnte, ohne einen Anfall von – was zu bekommen? Angst, Wut, Verwirrung? Vielleicht alles zusammen. Sie war es, die ihn in Wahrheit infiziert hatte, nicht Moira. Und seine Wut auf Moira, sein Drang, sich an ihr zu rächen, war im Grunde nichts anderes als Wut auf sich selbst. Er war sich so sicher gewesen, dass er die Erinnerung an Holly für immer verdrängt hatte, doch durch Moiras Verrat waren die alten Wunden wieder aufgebrochen. Es war diese Erinnerung, die ihn zwang, den Ring an seinem Zeigefinger zu berühren, wenn auch mit einem Gefühl der Beklommenheit. Er wollte diesen Ring nicht mehr sehen,

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