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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Patient, den Benjamin Firth für diesen Tag eingetragen hatte, war ein großer spindeldürrer Neuseeländer mit gelber Haut und fiebrigen Augen. Er war nicht aus Manggis oder einem der benachbarten Dörfer, denn in dieser Gegend kannte Firth mittlerweile jeden. Doch er kam ihm irgendwie bekannt vor, und als er sich als Ian Bowles vorstellte, erinnerte sich Firth, dass er in den vergangenen Monaten zwei- oder dreimal wegen schwerer Migräneanfälle gekommen war. Diesmal klagte er über Magen-Darm-Probleme, und so ließ Firth ihn sich auf den Untersuchungstisch legen.
    Während er ihn untersuchte, fragte er: »Wie geht’s Ihnen mit Ihrer Migräne?«
    »Gut«, antwortete der Mann geistesabwesend und fügte dann etwas konzentrierter hinzu: »Besser.«
    Nachdem er seinen Bauch abgetastet hatte, sagte Firth: »Ich kann nichts entdecken. Ich mache noch eine Blutuntersuchung, und in zwei Tagen …«
    »Ich brauche eine Information«, sagte Bowles leise.
    Firth stand völlig reglos da. »Wie bitte?«
    Bowles starrte zur Decke hinauf, als wollte er die wechselnden Lichtmuster entschlüsseln. »Das Blutsaugen können Sie sich sparen. Mir fehlt nichts.«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
    Bowles seufzte. Dann setzte er sich so abrupt auf, dass Firth erschrak. Er packte Firths Handgelenk mit eisernem Griff. »Wer ist der Patient, den Sie seit drei Monaten hier haben?«
    »Welcher Patient?«
    Bowles schnalzte mit der Zunge. »Hey, Doc, ich bin nicht wegen meiner Gesundheit hier.« Er lächelte. »Sie haben einen Patienten hier versteckt, und ich will etwas über ihn wissen.«
    »Warum? Was geht Sie das an?«
    Der Neuseeländer riss noch fester an Firths Handgelenk und zog ihn zu sich. »Sie operieren hier recht ungestört, aber alle guten Dinge gehen einmal zu Ende.« Mit deutlich leiserer Stimme fuhr er fort: »Und jetzt hören Sie mir gut zu, Sie Idiot. Sie werden von der Polizei in Perth wegen fahrlässiger Tötung gesucht.«
    »Ich war betrunken«, flüsterte Firth. »Ich hab nicht gewusst, was ich tat.«
    »Sie haben einen Patienten operiert, obwohl Sie betrunken waren, Doc, und er ist gestorben. So war’s doch, stimmt’s?« Er schüttelte Firth heftig. »Stimmt’s?«
    Der Doktor schloss die Augen und flüsterte: »Ja.«
    »Und?«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
    Bowles schwang die Beine vom Tisch herunter. »Dann gehen wir zwei jetzt zu den Bullen, Kumpel. Sie sind erledigt.«
    »Ich weiß nichts«, erwiderte Firth und versuchte sich aus dem Griff zu befreien.
    »Er hat keinen Namen genannt?«
    »Adam«, sagte Firth. »Adam Stone.«
    »Das hat er gesagt? Adam Stone?«
    Firth nickte. »Es stimmt. Ich habe seinen Pass gesehen.«
    Bowles griff in eine Hosentasche und zog ein Handy hervor. »Doc, ich sage Ihnen jetzt, was Sie tun müssen, wenn Sie nicht lebenslänglich ins Gefängnis wollen.« Er hielt ihm das Handy hin. »Machen Sie ein Foto von diesem Adam Stone. Aber ein gutes, auf dem man sein Gesicht ganz deutlich sieht.«
    Firth leckte sich über die Lippen. Sein Mund war so trocken, dass er kaum sprechen konnte. »Und wenn ich das mache, dann lassen Sie mich in Ruhe?«
    Bowles zwinkerte. »Aber sicher, Doc.«
    Firth nahm das Handy mit einem unguten Gefühl im Magen. Was sollte er machen? Er hatte keine Erfahrung mit solchen Leuten. Er versuchte sich mit der Tatsache zu trösten, dass er wenigstens nicht Jason Bournes richtigen Namen preisgegeben hatte, aber das war bedeutungslos, wenn er diesem Mann Bournes Foto gab.
    Bowles sprang vom Tisch, doch er ließ Firths Handgelenk nicht los. »Kommen Sie nicht auf dumme Gedanken, Doc. Wenn Sie irgendwem von unserer kleinen Abmachung erzählen, dann wird Ihnen jemand eine Kugel in den Kopf jagen, haben Sie mich verstanden?«
    Firth nickte mechanisch. Er fühlte sich wie benommen, so als könne er keinen Schritt mehr machen.
    Bowles ließ ihn endlich los. »Freut mich, dass Sie mich noch einschieben konnten, Doc«, sagte er mit etwas lauterer Stimme, für den Fall, dass jemand draußen war. »Dann bis morgen. Bis dahin haben Sie ja die Testergebnisse, nicht wahr?«

Acht
    Bergkarabach im Westen von Aserbaidschan war ein heiß umkämpftes Gebiet, seit Stalin diesen Teil der ehemaligen Sowjetunion von Armeniern säubern wollte. Dass Arkadin seine Kampftruppe hier in Aserbaidschan formierte, hatte den großen strategischen Vorteil, dass das Land an den Nordwesten des Iran grenzte. Das Gebiet bot aber noch mehr Vorteile: Es war ein hügeliges Gelände,

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