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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Geschäfte miteinander machten, hieß gar nichts; es waren lediglich die Umstände, die sie wieder zueinander geführt hatten – sie arbeiteten mit demselben mächtigen Partner zusammen. Arkadin hatte den Eindruck, dass sie wie zwei Pitbulls waren, die nur auf eine Gelegenheit lauerten, den anderen fertigzumachen. Das bestätigte sich, als Maslow sagte: »Ich habe den Verlust meines mexikanischen Handelsweges immer noch nicht verkraftet. Ich denke mir manchmal, wenn du nicht weg gewesen wärst, dann hätte ich ihn nicht verloren.«
    »Jetzt übertreibst du aber, Dimitri Iljitsch.«
    »Aber du warst ja wie vom Erdboden verschwunden«, fuhr Maslow fort, ohne auf Arkadins Einwand einzugehen. »Du warst jedenfalls nicht zu erreichen.«
    Arkadin nahm sich vor, besonders vorsichtig zu sein. Konnte es sein, dass Maslow ihn im Verdacht hatte, Gustavo Morenos Laptop gestohlen zu haben? Maslow ging gewiss davon aus, dass der Laptop ihm zustand.
    Arkadin hielt es für das Beste, das Thema zu wechseln. »Warum bist du hier?«
    »Ich sehe mir immer gern persönlich an, was aus meinen Investitionen wird. Außerdem wollte Triton, der Mann, der die ganze Operation koordiniert, einen Bericht aus erster Hand darüber, wie du vorankommst.«
    »Triton hätte mich anrufen können«, erwiderte Arkadin.
    »Er ist ein vorsichtiger Mann, unser Triton, das habe ich zumindest gehört. Ich habe ihn noch nie persönlich getroffen – ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wer er ist, ich weiß nur, dass er ein Mann mit enormen Möglichkeiten ist. Er hat jedenfalls die Mittel, um ein so ehrgeiziges Projekt auf die Beine zu stellen. Und vergiss nicht, Arkadin, dass ich dich ihm empfohlen habe. ›Es gibt keinen Besseren, um diese Männer auszubilden‹, habe ich ihm gesagt.«
    Arkadin dankte Maslow, auch wenn es ihm nicht leicht fiel. Andererseits freute es ihn, dass Maslow offensichtlich keine Ahnung hatte, wer Triton war oder für wen er arbeitete. Maslows Millionenvermögen hatte ihn selbstzufrieden und schlampig gemacht, und damit war er nach Arkadins Auffassung abschussreif. Aber darum ging es jetzt nicht, sagte er sich, das würde alles kommen, alles zu seiner Zeit.
    Als Maslow ihn angerufen hatte, um ihm Tritons Vorschlag zu unterbreiten, hatte er zuerst abgelehnt. Nachdem er jetzt die Macht in der Östlichen Bruderschaft in seinen Händen hielt, hatte er es nicht mehr nötig, für andere zu arbeiten. Maslows Schmeicheleien, als er ihm die wichtige Rolle von Arkadin und der Schwarzen Legion in dem Plan erklärte, vermochten ihn nicht zu überzeugen, doch dann stellte ihm Maslow ein Honorar von zwanzig Millionen Dollar in Aussicht. Trotzdem zögerte er noch, bis er hörte, dass das Ziel der Iran war und dass es darum ging, das Regime zu stürzen. Die schwindelerregende Perspektive des iranischen Ölgeschäfts ging ihm durch den Kopf: unzählige Milliarden, unvergleichliche Macht. Die mögliche Beute nahm ihm den Atem. Obwohl Maslow es nicht erwähnte, war Arkadin schlau genug zu wissen, dass es auch Triton um das Öl gehen musste. Arkadins Absicht war es, kurz vor dem Ziel Triton zu überrumpeln und sich die Ölpipeline selbst unter den Nagel zu reißen, aber dafür musste er erst einmal die Möglichkeiten seines Feindes kennen. Er musste mehr über Triton herausfinden.
    Er sah jemanden aus dem Jeep aussteigen, mit dem, von einheimischen Beobachtungsposten gemeldet, Maslow und seine Schläger gekommen waren. Zuerst war das Gesicht des Mannes in dem Hitzeflimmern über dem frisch gelegten Asphalt der Landebahn nicht zu erkennen. Doch das brauchte er auch nicht, denn Arkadin erkannte den federnden Gang des Mannes, mit dem er offenbar Clint Eastwood in Für eine Handvoll Dollar nachahmte.
    »Was macht er hier?«, fragte Arkadin in mühsam gebändigtem Zorn.
    »Wer? Oserow?«, erwiderte Maslow in unschuldigem Ton. »Wjatscheslaw Germanowitsch ist jetzt mein Stellvertreter.« Er schüttelte den Kopf. »Hab ich das nicht erwähnt? Ich hätte es dir gesagt, wenn ich dich erreicht hätte, damit du meine Interessen in Mexiko verteidigst.« Er zuckte die Achseln. »Aber leider …«
    Oserow lächelte mit diesem halb ironischen, halb herablassenden Ausdruck, der sich Arkadin schon in Nischni Tagil ins Hirn eingebrannt hatte. War die Tatsache, dass man in Oxford studiert hatte, ein Grund, sich allen Mafiaangehörigen in Russland überlegen zu fühlen? Arkadin fand das nicht.
    »Arkadin – du?«, sagte Oserow in britischem Englisch. »Ein verdammtes

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