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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Iran?«
    »Noch nicht. Wir sind im Moment noch ganz mit dem Absturz beschäftigt. Es sieht furchtbar aus hier, und die Bedingungen sind fast unerträglich. Außerdem war ich noch keine drei Minuten allein.«
    »Die Sache ist aber dringend«, erwiderte Veronica entschieden. »Es ist deine vorrangige Aufgabe, mehr über die iranische Widerstandsgruppe herauszufinden.«
    »Ihr zwei seid zu mir gekommen«, sagte Suparwita. »Holly war extrem nervös, aber sie wollte dir nicht sagen, warum.«
    Bourne starrte auf die Stelle, wo ihr Körper gelandet sein musste. Wie hatte er nur glauben können, dass seine Vergangenheit tot und begraben war, wo sie sogar hier in diesem entlegenen Winkel der Welt existierte wie ein Ei, das darauf wartete, ausgebrütet zu werden? Hier war also ein weiteres Stück von seiner Vergangenheit – und wieder lief es darauf hinaus, dass jemand hatte sterben müssen. Warum endete so vieles in seinem Leben mit dem Tod eines Menschen, der ihm nahestand?
    Er blickte über die drei steilen Treppen hinunter und versuchte sich an jenen Tag zu erinnern – war er zu ihr hinuntergeeilt? Lag die Frau schon tot am Boden, als er die Stufen hinunterstürmte? Aber sosehr er sich auch bemühte, sich zu erinnern – es war alles wie in dichten grauen Nebel gehüllt, so grau und undurchdringlich wie die steinernen Schlangen, die unerbittlichen Wächter des Tempels. Konnte es sein, dass ihn der Nebel vor dem schrecklichen Ereignis schützte?
    Der Schmerz in der Brust, der ihn seit dem Mordanschlag ständig begleitete, wurde stärker und breitete sich über den ganzen Oberkörper aus.
    »Komm, gehen wir«, sagte Suparwita schließlich, wahrscheinlich, so dachte Bourne, weil er ganz bleich im Gesicht geworden war.
    Sie entfernten sich von dem Abgrund der Vergangenheit und gingen auf den Tempelplatz zurück, in den kühlen Schatten einer hohen Wand, die mit einem ganzen Heer von Dämonen verziert war, denen die Geister des Ortes gegenüberstanden.
    Bourne setzte sich und trank einen Schluck Wasser. Der Heiler stand mit gefalteten Händen da und wartete geduldig. Bourne musste an etwas denken, was er an Moira so schätzte – sie sagte immer, was sie dachte, auch wenn es unangenehm war.
    »Holly hat dich zu mir mitgenommen«, sagte Suparwita schließlich. »Sie hatte wahrscheinlich von mir gehört.«
    Bourne machte mehrere ruhige, tiefe Atemzüge, bis sich die Schmerzen etwas beruhigten. »Erzähl mir, was geschehen ist.«
    »Da war ein Schatten über ihr, als würde sie etwas Furchtbares mit sich tragen«, begann Suparwita. »Sie sei immer ruhig und ausgeglichen gewesen, sagte sie. Aber nun war sie völlig verängstigt. Sie konnte nicht mehr schlafen, sie erschrak, wenn sie ein lautes Geräusch hörte. Sie erzählte mir, dass sie sich nie an ein Fenster setzen würde. Wenn ihr in ein Restaurant gegangen seid, hat sie immer einen Tisch ganz hinten gewählt, um alles im Blick zu haben. Dann hast du gesagt, dass du selbst im Dunkeln ihre Hände zittern gesehen hast. Sie wollte es verbergen, indem sie ihr Glas ganz fest in der Hand hielt, aber du hast es bemerkt, wenn sie nach einer Gabel griff oder ihren Teller wegschob.«
    In der Ferne hörte man das leise Dröhnen eines Flugzeugtriebwerks, das einen Moment lang das Gezwitscher der Vögel unterbrach. Dann war es wieder ruhig ringsum. Von einem der Berghänge stiegen dünne Rauchschwaden von einem Reisfeld auf.
    Bourne nahm sich zusammen. »Vielleicht hat irgendetwas sie aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    Der Heiler nickte unsicher. »Vielleicht. Aber ich weiß, dass ihre Angst eine reale Ursache hatte. Ich glaube, du wusstest das auch, weil du nicht nachgegeben hast und ihr unbedingt helfen wolltest.«
    »Dann ist sie vielleicht vor etwas oder vor jemandem weggelaufen. Was ist dann passiert?«
    »Ich habe sie gereinigt«, antwortete Suparwita. »Sie war von Dämonen umgeben.«
    »Und dennoch ist sie gestorben.«
    »Und du auch – fast.«
    Bourne dachte daran, wie Moira darauf bestanden hatte, dass sie zu dem Heiler gingen; er dachte an das, was Suparwita gesagt hatte: » Das alles ist schon einmal geschehen, und es wird wieder geschehen.« Der Tod war dem Leben auf den Fersen. »Willst du damit sagen, dass die beiden Ereignisse irgendwie miteinander zu tun haben?«
    »Das wäre schwer zu glauben.« Suparwita setzte sich neben ihn. »Aber Shiva war damals da, und Shiva ist auch jetzt da. Wir bringen uns selbst in Gefahr, wenn wir diese Zeichen missachten.«
    Der letzte

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