Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
anzunehmen.
    Moira streckte schließlich die Hand aus und beförderte das Glas mit dem Handrücken gegen die Wand, dass es zerbarst und das Wasser und die Glasscherben in der Luft glitzerten. Moira sprang auf und stemmte die Fäuste auf den Schreibtisch.
    Sogleich kamen zwei Männer mit der Waffe in der Hand ins Büro.
    »Lass den Quatsch, Moira«, forderte Veronica sie mit stahlharter Stimme auf.
    Moira wollte sich nicht wieder hinsetzen – sie kehrte Veronica den Rücken zu und schritt über den Teppich auf die andere Seite des Büros.
    Die DCI gab den beiden Männern ein Zeichen, worauf sie ihre Waffen wegsteckten und wieder hinausgingen. Als die Tür zu war, wartete sie erst einmal, damit Moira sich wieder beruhigen konnte. »Also«, begann sie nach einer Weile, »warum sagst du mir nicht einfach, was zum Henker los ist?«
    Als sich Moira umdrehte, hatte sie sich wieder gefasst. »Du siehst das völlig falsch, Ronnie. Ich bin es, die dir helfen wird.«
    Während seine Männer Farid begruben, saß Arkadin auf einem Felsen in der saphirblauen Dämmerung von Aserbaidschan. Auch ohne das rhythmische Geräusch der Spitzhacken und die Leiche, die da auf der Erde lag, hätte die Atmosphäre etwas Melancholisches gehabt. Es blies ein böiger Wind, der sich wie das Keuchen eines Hundes anhörte. Hinter den graubraunen Hügeln lag der Iran, und plötzlich verspürte Arkadin Heimweh nach Moskau. Er vermisste das Kopfsteinpflaster, die Zwiebeltürme, die Nachtklubs, in denen er der unumschränkte König war. Aber am meisten vermisste er die zahllosen groß gewachsenen blonden blauäugigen Mädchen, in deren parfümiertem Fleisch er sich verlieren und die Erinnerung an Devra auslöschen konnte. Er hatte sie geliebt, aber jetzt hasste er sie, weil sie nicht wirklich tot war. Wie ein Gespenst verfolgte sie ihn Tag und Nacht und trieb ihn dazu an, sich an Jason Bourne zu rächen. Er war die letzte Verbindung zu ihrem Leben und zu ihrer Ermordung. Aber nicht nur das – Bourne hatte auch noch Mischa getötet, Arkadins Mentor und besten Freund. Arkadin bezweifelte, dass er lebend aus Nischni Tagil herausgekommen wäre, wenn Mischa Tarkanian ihm nicht geholfen hätte.
    Mischa und Devra, die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben, beide durch Jason Bournes Schuld gestorben. Es wurde Zeit, dass er für das alles bezahlte.
    Die Männer waren fast fertig mit dem Grab. Zwei Geier – schwarze Schatten vor dem dämmrigen Himmel – zogen ihre Kreise. Ich bin wie diese Geier , dachte er. Ich warte geduldig auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen .
    Während er auf seinem Felsen saß, die Knie hochgezogen, drehte er sein Satellitentelefon immer wieder in der Hand hin und her. Es war schon eigenartig, aber Willards Anruf hatte auch sein Gutes.
    Willard war ein Maulwurf, kein Mann, der es gewohnt war, draußen im Feld zu operieren, und er hatte sich einen schweren Fehler geleistet. Er hatte sich zu sehr von seinem Ego leiten lassen. Er hätte Ian Bowles in aller Stille beseitigen sollen, alle Spuren verwischen und dann weitermachen sollen, als wäre nichts geschehen. Aber natürlich wollte er wissen, wer Bowles geschickt hatte – und so machte er den Fehler, Arkadin zu warnen und ihm zu verraten, dass Bourne noch lebte. Warum sonst wäre Willard bei Dr. Firth gewesen? Warum sonst hätte er Bowles töten sollen? Jetzt wusste Arkadin, dass Bourne lebte, auch wenn es ihm ein Rätsel war, wie der Mann einen Schuss mitten ins Herz überlebt haben konnte. Bourne hatte gewiss seine Qualitäten, aber er war kein Übermensch. Warum war er nicht gestorben?
    Arkadin schüttelte entschieden den Kopf und schob den Gedanken beiseite. Er wählte eine Nummer an seinem Telefon. Bowles war nur eine Notlösung gewesen, jemand, der etwas auskundschaften und dann Bericht erstatten sollte. Er war gescheitert; jetzt war es Zeit, schwere Geschütze aufzufahren.
    Die Männer warfen Farid achtlos ins Grab. Verschwitzt und missmutig, wie sie waren, hatten sie längst die Geduld mit ihrer eigentlich feierlichen Aufgabe verloren. Farid hatte die Gesetze der Gruppe verletzt; er war nicht länger einer von ihnen. Gut , dachte Arkadin, sie haben ihre Lektion gelernt .
    Sein Telefon klingelte.
    »Ist von Ihrer Seite aus alles bereit?«, fragte Arkadin, als sich die vertraute Stimme meldete. »Gut. Ich habe nämlich beschlossen, auf Ihr Spiel einzugehen, und jetzt tickt die Uhr. Ich schicke Ihnen die letzten Details in einer Stunde.«
    Zwei Männer begannen Erde auf

Weitere Kostenlose Bücher