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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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begann wieder mit den Fingern zu trommeln.
    »Was ist passiert?«, fragte Moira. »Wo ist Stevenson?«
    »Das weiß anscheinend niemand. Er hat sein Büro heute um elf Uhr fünfunddreißig verlassen.«
    »Ja, da ist er weggegangen, um sich mit mir zu treffen.«
    »Und seither ist er nicht zurückgekommen.«
    Moira zog ihr Telefon hervor und rief Stevenson an seinem Handy an, wurde aber sofort mit der Mailbox verbunden. »Er geht nicht ran.« Sie steckte das Handy wieder ein.
    Veronica Hart starrte auf ihren Computerbildschirm und sagte das Wort Pinprickbardem lautlos vor sich hin, dann wandte sie sich wieder Moira zu. »Ich denke, wir sollten herausfinden, was mit dem Staatssekretär passiert ist.«
    Wayan war sehr zufrieden mit den Einkünften des Tages und holte die zwei Ferkel, die er nicht verkauft hatte, um sie nach Hause auf seinen Bauernhof mitzunehmen, als der Mann kam. Er hatte ihn gar nicht gehört bei dem Geschrei draußen.
    »Sie sind der Schweineverkäufer Wayan.«
    »Schon geschlossen«, sagte Wayan, ohne aufzublicken. »Bitte kommen Sie morgen wieder.« Als er den Mann nicht gehen hörte, drehte er sich um und sagte: »Und überhaupt können Sie nicht hier nach hinten …«
    Der mächtige Schlag traf ihn mitten am Kinn und schleuderte ihn gegen die Schweine, die erschrocken quiekten. Wayan stieß einen ähnlichen Laut aus. Er hatte kaum Zeit, das kantige Gesicht des Mannes zu erkennen, als er hochgezogen wurde. Der zweite Schlag traf ihn in der Magengrube, er nahm ihm die Luft und ließ ihn in die Knie gehen.
    Nach Luft ringend, sah Wayan mit wässrigen Augen zu dem unglaublich großen Mann auf. Er trug einen schlecht sitzenden schwarzen Anzug, hatte Bartstoppeln im Gesicht und kohlschwarze Augen, die Wayan erbarmungslos ansahen. Eine dünne runzlige Narbe reichte vom Hals bis zum Kiefer hinauf, wo der Muskel durchtrennt gewesen war. Auf der anderen Seite des Halses hatte er eine Tätowierung – drei Totenköpfe, einer von vorne, die beiden anderen im Profil, von denen einer nach vorne und einer nach hinten blickte.
    »Was hast du Jason Bourne gesagt?«
    Der Mann sprach Englisch mit einem kehligen Akzent, den Wayan in seinem verwirrten Zustand nicht einordnen konnte. Ein Europäer, aber kein Brite oder Franzose. Vielleicht ein Rumäne oder Serbe.
    »Was hast du Bourne gesagt?«, wiederholte er.
    »W-wem?«
    Der Mann schüttelte Wayan, dass seine Zähne klapperten. »Der Mann, der hier bei dir war. Der Amerikaner. Was hast du ihm gesagt?«
    »Ich weiß nicht, was S…«
    Wayans Versuch, es abzustreiten, endete mit einem schmerzerfüllten Aufschrei, als der Mann seinen rechten Zeigefinger packte und ihn zurückbog, bis er brach. Wayan war nahe daran, das Bewusstsein zu verlieren, doch der Mann gab ihm zwei Ohrfeigen, so dass sich seine Augen wieder auf seinen Peiniger richteten.
    Der Mann beugte sich zu ihm hinunter, so dass ihm sein säuerlicher Geruch in die Nase stieg. Ihm kam der Gedanke, dass der Mann gerade mit dem Flugzeug gekommen sein musste und nicht geduscht oder sich umgezogen hatte.
    »Versuch nicht mich zu verarschen, du kleiner Scheißer.« Er hatte bereits Wayans Mittelfinger gepackt. »Du hast fünf Sekunden.«
    »Bitte, Sie irren sich!«
    Er schrie kurz auf, als ihm der Mann auch den Mittelfinger brach. Und wieder schlug ihm der Mann mehrmals ins Gesicht, um ihn wach zu halten.
    »Acht haben wir noch«, sagte der Mann und packte Wayans Daumen.
    Wayan riss den Mund weit auf, wie ein nach Luft schnappender Fisch. »Gut, gut. Ich habe ihm gesagt, wo Don Fernando Herrera wohnt.«
    Der Mann setzte sich auf den Boden und atmete kurz aus. »Du bist so verdammt unzuverlässig.« Dann drehte er sich um, schnappte sich eine Bambusstange und stieß sie Wayan, ohne noch ein Wort zu sagen, in das rechte Auge.

Dreizehn
    In den nächsten achtzehn Stunden tat Arkadin nichts anderes, als seine Männer auszubilden. Er erlaubte ihnen nicht zu essen, zu schlafen oder sonst etwas zu tun, außer kurz Wasser zu lassen. Dreißig Sekunden, mehr Zeit hatten sie nicht, um ihre Blase in den roten Staub von Aserbaidschan zu entleeren. Der Erste, der länger brauchte, bekam einen wuchtigen Schlag mit dem Stock in die Kniekehle; der Erste blieb der Einzige, der diesen oder irgendeinen anderen Befehl missachtete.
    Nach Tritons Anruf blieben ihm fünf Tage, um aus diesen Killern eine schlagkräftige Kampftruppe zu machen. Das war leichter gesagt als getan, aber er konnte auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen –

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