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Die Bourne Intrige

Die Bourne Intrige

Titel: Die Bourne Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Leiche zu schaufeln; die anderen spuckten ins Grab.
    Die DCI schüttelte den Kopf. »Moira, ich weiß wirklich nicht, was du willst.«
    Die Adern in Moiras Hals traten hervor. Wie lange hatte sie auf diese Konfrontation gewartet! »Aber damals hast du genau gewusst, was du willst, als du mich aufgegeben hast am Safed Koh, oder?« Safed Koh hießen in Afghanistan die Weißen Berge im Osten des Landes, wo die berüchtigten Höhlen von Tora Bora über die Grenze in den von Terroristen beherrschten Westen von Pakistan führten.
    Veronica breitete die Hände aus. »Ich habe dich nicht aufgegeben.«
    »Wirklich? Dann erklär mir doch bitte, wie es passieren konnte, dass ich mitten in der Nacht gefangen genommen und sechs Tage am Sikaram als Geisel festgehalten wurde, ohne etwas zu essen und nur mit schmutzigem Wasser zum Trinken.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Die Bakterien in dem Wasser haben mich danach noch für drei Wochen außer Gefecht gesetzt«, fuhr Moira fort und trat an den Schreibtisch, »und in dieser Zeit hast du meine Mission geleitet …«
    »Es war eine Black-River-Mission.«
    »… die ich geplant und vorbereitet hatte. Eine Mission, die ich unbedingt machen wollte.«
    Veronica versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr nicht gelingen. »Die Mission war ein Erfolg, Moira.«
    »Willst du damit sagen, sie wäre kein Erfolg geworden, wenn ich sie geleitet hätte?«
    »Das hast du gesagt, nicht ich.«
    »Du hast mich für einen Hitzkopf gehalten.«
    »Das stimmt auch«, gab Veronica zu. »Das sehe ich so.«
    Moira war einen Moment lang sprachlos, weil Veronica in der Gegenwartsform sprach. »Dann denkst du immer noch …«
    Die DCI breitete die Hände aus. »Sieh dich doch an. Was würdest du an meiner Stelle denken?«
    »Ich würde wissen wollen, wie mir Moira Trevor helfen kann, meinen allergrößten Feind zu besiegen.«
    »Und wer soll das sein?«
    Sie sagte es in ruhigem Ton, doch Moira sah das plötzliche Interesse in ihren Augen aufflackern. »Der Mann, der es von Anfang an auf dich abgesehen hatte, als der Präsident deinen Namen für den Posten des DCI ins Spiel brachte. Bud Halliday.«
    Einen Moment lang glaubte Moira es im Raum knistern zu hören. Dann schob Veronica ihren Sessel zurück und stand auf.
    »Was genau willst du von mir?«
    »Ich will, dass du zugibst, dass es deine Schuld war.«
    »Ein unterschriebenes Schuldeingeständnis? Du machst Witze.«
    »Nein«, erwiderte Moira. »Nur zwischen uns Mädels.«
    Veronica schüttelte den Kopf. »Warum sollte ich das tun?«
    »Damit wir die Vergangenheit hinter uns lassen können, damit diese ungute Sache nicht mehr zwischen uns steht.«
    Das Telefon klingelte mehrmals, doch die DCI ignorierte es. Schließlich hörte das Läuten auf, und nur noch die leisen Geräusche waren zu hören: das Summen der Lüftung und ihr Atmen.
    Veronica seufzte und atmete langsam aus. »Du willst das alles gar nicht hören, glaube ich.«
    Endlich , dachte Moira. »Das Risiko geh ich ein.«
    »Was ich getan habe«, sagte Veronica langsam, »das habe ich für die Firma getan.«
    »Bullshit, du hast es für dich getan!«
    »Du warst nie ernstlich in Gefahr«, betonte Veronica. »Das war mir wichtig.«
    Moiras Gefühl, dass ihr großes Unrecht widerfahren war, wurde durch Veronicas Beteuerung nur noch stärker. »Du hast genau gewusst, was mit mir passieren würde!«
    »Moira, können wir es nicht dabei belassen?«
    »Nein! Lass es uns endlich aus der Welt schaffen!«
    »Also gut.« Die DCI fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich wusste, dass dir nichts passieren würde, weil Noah gesagt hat, dass er darauf achten würde.«
    »Oh.« Moira fühlte sich, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr wurde plötzlich schwindelig, und sie ließ sich in den Sessel fallen und starrte ins Leere. »Noah.« Dann wurde ihr schlagartig alles klar, und Übelkeit stieg in ihr hoch. »Es war alles Noahs Idee, stimmt’s?«
    Veronica nickte. »Ich hab die Drecksarbeit für ihn gemacht. Ich musste diejenige sein, die du hasst, wenn du zurückkommen würdest, damit er dich weiter einsetzen konnte, wenn er es für richtig hielt.«
    »Großer Gott.« Moira starrte auf ihre Hände hinunter. »Er hat mir nicht vertraut.«
    »Nicht bei dieser Mission.« Veronica sagte es so leise, dass sich Moira vorbeugen musste, um sie zu verstehen. »Aber für andere warst du seine erste Wahl, das weißt du genau.«
    »Das spielt keine Rolle.« Moira fühlte sich wie benommen. »Was für

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